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ab, erwärmte sich dabei stark und wurde ganz außerordentlich hart. Aus der aufgenommenen Wassermenge ergab sich, daß die Hydrati sierung nach folgender Gleichung verlaufen sein mußte: ALO3.2Ca0—4H0=Al0(OH) + 2Ca(0H), Tonerdedihydrat. Aus diesen Tatsachen erklärt sich die in der Praxis oft beobachtete Erscheinung, daß Zemente und Schlacken um so schneller binden und um so mehr Wasser verbrauchen, je ton erdereicher sie sind. Der Grund der so über aus kräftigen Erhärtung liegt in dem starken Quellungsvermögen der Tonerdehydrate. Das Monokalziumaluminat, Al20s.CaO, verhält sich ähnlich wie das Dikalziumaluminat. Es setzt sich mit Wasser nach der Gleichung um: Ox al -°'<0> Ca + 2 Ha 0 = Ab Oa /OH NOH Tonerdehydrat. Ca (OH), Es erhärtet ebenfalls sehr schnell und sehr kräftig. Das Dikalziumferrit. Fe,O, . 2 CaO. Eisenoxyd ist in Schlacken wahrscheinlich in Form dieser Verbindung vorhanden. Die Wasser aufnahme geht nach folgender Gleichung vor sich: FeaOa. 2 CaO —4H.0 = Fe:Os.2H:0 + Ca(O H)3 Das Dikalziumferrit schmilzt schon bei nie driger Temperatur. Der leichteren Übersicht wegen fasse ich die gewonnenen Resultate in Form einer Tabelle zusammen: Name des Hydraulits Empirische Formel Die Wasseraufnahme verläuft nach der Gleichung Wasser gehalt des Hydrats 0/ Art der Erhärtung Dikalziummetasilikat SiO, . 2CaO SiOi. 2CaO 4-H2O = SiOi. CaO-f- Ca(0H) 9,45 langsam, Kalziummetasilikat . Kalkbaryummeta- SiO:. CaO — 0 • hohe Härte silikat..... Kalkmagnesium- SiO2.CaO.BaO SiOi.CaO.BaO-|-H 2 O = SiO I .CaO + Ba(OH)e 5,65 äußerst metasilikat .... SiOi.CaO.MgO SiOi.CaO.MgO + H:0 = SiO a .MgO +Ca(OH)i langsam, ge ringe Härte Dikalziumaluminat . Al.03.2Ca0 Al03.2Ca0 + 4H.0=Al,O:.2H:0 + 2Ca(0H)a 25,17 ) sehr > schnell, I hohe Härte Monokalziumaluminat Al.0..Ca0 Ab 0: . CaO + 2 Hi 0 = Ah Oa . H, 0 + Ca(O H) 2 18,53 Dikalziumferrit. . , FeiOs. 2 CaO Fez0a . 2CaO + H ; O = Fe.OH.O + 2Ca(OH)> 20,98 langsam Die Zulkowskische Theorie gibt uns zunächst ein Mittel, die in einer Schlacke vorhandenen Verbindungen zu bestimmen und ihrer Menge nach zu berechnen.* Kieselsäure und Tonerde vereinigen sich im Hochofen mit dem vorhan denen Kalk zunächst unter Bildung von Kalk aluminiumsilikaten. Ist so viel Kalk vorhanden, daß der Sättigungsgrad des Schmelzproduktes größer als 1 wird, so entstehen Kalziumaluminate neben Kalziumsilikaten. Infolge der hohen Tem peratur geht das vielleicht zunächst gebildete Kalziumorthosilikat in das Dikalziummetasilikat über. Als Beispiel führe ich eine Schlacke der Niederrheinischen Hütte zu Duisburg-Hochfeld an: •la Mol.-Gew. Moleküle Si0. . . . 22,20 60,4 = 0,366) „ g9e Al203. . . 16,34 102,2 = 0,160/ Ca 0 ... 50,36 56 = 0,9001 MgO . . . 1,91 40,4 = 0,047 J 0,961 FeO . . . 1,04 72 = 0,014) K2O . . . 0,48 94,3 = 0,0050016 Na 0 . . . 0,67 62 = 0,011/ 10 CasO. . . 1,87 136 = 0,013 CaS ... 3,60 72 = 0,050 Die Alkalien bilden mit der Kieselsäure ein wasserlösliches Alkalisilikat, etwa von der Formel * Selbstverständlich können solche Berechnungen keinen Anspruch auf allzu große Genauigkeit machen, jedoch dürften sie oft von hoher praktischer Be deutung sein. KNaSiOj. 0,016 Moleküle Alkali brauchen 0,016 Moleküle Kieselsäure zu ihrer Sättigung. Für die Bildung der Kalksilikate bleiben also 0,350 Moleküle Kieselsäure übrig. Die Schlacke hat einen durchschnittlichen Sättigungsgrad von 0,961 in . , -i , = 1,9 ; sie ist als hochbasisch zu bezeichnen. 0,510 Die im ganzen vorhandenen 0,961 Moleküle Kalk verteilen sich auf die 0,160 Moleküle Alg Os und die 0,350 Moleküle Kieselsäure wie folgt: 0,160 Mol. AlaOs. 2CaO enthalten 0,320 Mol. CaO 0,291 „ SiO.2Ca0 „ 0,582 „ „ 0,059 » SiO,. CaO „ 0,059 „ „ 0,961 Mol. Basen. Die Zusammensetzung külen ist also folgende: der Schlacke in Mole- 0,160 Moleküle Al0s.2Ca0 0,013 Mol. CaSO< 0,291 „ SiOi.2CaO 0,016 „ KNaSiOs 0,059 „ SiO. CaO 0,050 „ CaS Durch Multiplikation der molekularen Mengen mit den Molekulargewichten der einzelnen Ver bindungen erhalten wir die Zusammensetzung der Schlacke in Prozenten: 0,160.214,2 = 34,27 °/ ALOs. 2 CaO 0,291.172,4 = 50,17 „ SiO, .2 CaO 0,059.116,4= 6,86 „ SiO, . CaO 0,016.138,7= 2,22 „ KNaSiOs 0,013.136 = 1,87 „ CaSOa 0,050. 72 = 3,60 „ CaS XIV.2, 2