den Dienst der Eisenhüttenkunde zu stellen. Wenngleich diese Bestrebungen hi der Praxis den erwarteten Anklang nicht immer fanden und finden konnten, so haben doch die wissen schaftlichen Veröffentlichungen des metallo- graphischen Laboratoriums bei der Eisenindustrie stets die größte Aufmerksamkeit erzielt. Es würde zu weit führen, an dieser Stelle auf die planmäßigen Studien und oft sehr um fangreichen Arbeiten der Abteilungen für Bau materialprüfung, Papier- und Ölprüfung näher Die Chemisch-Technische Versuchs anstalt, welche bis zum Jahre 1902 von Geh. Bergrat Professor Dr. Finkener und nach dessen Tode von Professor Rothe auftragsweise geleitet wurde, hat sich in den Jahren ihres Bestehens in erster Linie mit der kritischen Prüfung ge bräuchlicher und der Ausarbeitung und Vervoll kommnungneuer Analysierungs-Verfahren für die Materialien der Berg- und Hüttenindustrie be schäftigt, und zwar im besonderen mit der Untersuchung der Bestimmungen von Kohlenstoff Abbildung 1. Entwicklungsgang der Abteilungen in der Mechanisch-Technischen Versuchsanstalt. (Die punktierten Linien innerhalb der Felder beziehen sich auf Preußen allein.) einzugehen; es sei daher auf die vorstehende graphische Darstellung (Abbild. 1) hingewiesen, welche den Entwicklungsgang und das Wachs tum der einzelnen Abteilungen in der Mechanisch- Technischen Versuchsanstalt in anschaulicher Form vor Augen führt. Neben ihrer großen Versuchstätigkeit wid mete sich die Mechanisch-Technische Versuchs anstalt noch der Ausbildung von Technikern im Materialprüfungswesen sowie der Lehrtätig keit, indem ihre Leiter bezw. Mitglieder, die Professoren Martens, Rudeloff, Heyn und Holde, zugleich an der Technischen Hochschule in Berlin Vorlesungen über das Materialprüfungs wesen oder einzelne Gebiete desselben hielten. und Mangan im Eisen (Ätherausschüttelungs- Verfahren von Rothe) und von Kupfer und dessen Legierungen, ohne daß diese von größerer Be deutung für das praktische Eisenhüttenwesen geworden wären. Einige chemische Vorgänge wurden ebenfalls behandelt, z. B. im Auftrage des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten: die Entphosphorung des Eisens in der Thomasbirne, und im Auftrage des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes: der Einfluß der chemischen Zusammensetzung auf die Festigkeit des Eisens und auf die Schweißbarkeit des Eisens. Auch die Mikroskopie der Metalle wurde in ausge dehnter Weise gepflegt und durch vielfache mikroskopische Untersuchungen die Weiteraus-