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Die Dampfturbinen und ihre Anwendung usw. 24. Jahrg. Nr. 13. Kuppelung zur direkten Verbindung mit einem Generator, einer Pumpe, einem Kompressor und dergleichen. Der Deckel, der das innere und äußere Leitrad trägt, zeigt gleichfalls die Ein- fräsung, in die der Schaufelkranz des Leitrades hineinragt. Die Montage und Demontage der Turbine läßt sich mit Leichtigkeit in einem Zeitraum von 1 bis 11/2 Stunden bewerkstelligen. Ihr Gang ist der folgende: In das Gehäuse wird das Laufrad gelagert, sodann der Deckel aufgeschraubt und die Labyrinthdichtung und das Lagerschild angebracht. Zum Schluß wird der Regulator, der auf diesem Bilde nicht mit zur Darstellung gelangte, montiert und die Turbine ist betriebs fertig. j den gleichzeitig für Arbeit mit Auspuff wie mit I Kondensation eingerichtet, so daß also im Falle । eines eventuellen Versagens der Kondensation ' keine Betriebsstörung zu befürchten ist. Ferner i ist es möglich, durch Veränderurg des Quer- j Schnitts der Einströmungsdüse, was durch eine einfache Vorrichtung während des Betriebs ge- 1 schehen kann, die Leistung der Turbine bei | gleich günstigem Dampfverhältnis von 50 auf ! 70 P. S. zeitweise zu steigern. Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß 1 die Dampfturbinen auch berufen sind, für Schiffs antriebe an Stelle der Dampfmaschinen zu treten. i Es sind ja auch, wie bekannt, bereits mehrfach Versuche mit wechselnden Erfolgen in dieser Hinsicht gemacht worden. In erster Linie muß für eine solche Turbine eine Abbildung 3. schnelle Manövrierfähigkeit gewährleistet werden, sie muß also für Vor- und Rück wärtslauf geeignet sein und fernerhin dem Schiff nicht nur eine normale Marsch geschwindigkeit, sondern auch eine forcierte Geschwin digkeit verleihen können. Diesen Anforderungen zu entsprechen, ist unsere Tur binenkonstruktion durchaus in der Lage. Durch Anwen dung eines einfachen Wech selventils läßt sich der Dre hungssinn schnell ändern, so daß das Schiff zum min desten ebenso manövrier fähig bleibt, als wenn seine Propeller durch Dampf maschinen angetrieben wer den. Im einzelnen auf die Konstruktion der Schiffs- Abbildung 3 zeigt dieselbe Turbine betriebs fertig montiert auf dem Probierstand. Die Turbinen werden bei uns zunächst durch mittels eines Riemenvorgeleges angetriebene elek trische Maschinen belastet. Die zur Darstellung gebrachte 50 P.S.-Turbine hat eine Umdrehungs zahl von 3000 i. d. Minute und dementsprechend eine Umfangsgeschwindigkeit von 80 m. Ihr Dampfverbrauch beträgt bei einem Vakuum von 90 % d es atm. Druckes 10 kg für die elf. P.S.- Stunde, ihre Abmessungen von Außenkante Regu lator bis Mitte Kuppelung 1350 mm und der Durchmesser des Gehäuses 1150 mm. Die Turbinen bis zu 100 P. S. werden normal mit einem Laufrad ausgerüstet. Es muß daher ihr Dampfverbrauch bei objektiver Beurteilung auch nur mit dem einer einzylindrigen Maschine in Vergleich gestellt werden. Größere Turbinen dagegen werden normal als Zweilaufrad bezw. Verbund-Turbinen gebaut. Die Turbinen wer- turbinen einzugehen, muß ich mir heute leider j versagen; ich will daher nur erwähnen, daß die Vor- und Rückwärtsfahrt in einfacherWeise dadurch ermöglicht wird, daß die Laufradscheibe mit zwei Laufkränzen versehen wird, ebenso wie auch ein doppeltes Düsensystem in die Dampf- I turbine eingebaut wird. Wie meine Ausführungen erkennen lassen, zeigt die Elektra-Dampfturbine zwar nicht die ingeniösen Details anderer Konstruktionen; die j dadurch wissenschaftlich und technisch hoch- [ interessant sind. Wenn aber auch das tech nisch einfache Prinzip der Elektra-Dampfturbinen scheinbar ihrem Konstrukteur solche Aufgaben nicht stellte, so will ich doch nicht verhehlen, daß wir gerade darin das Hauptverdienst unserer Konstrukteure sehen, daß sie es, wenn auch erst nach jahrelanger Arbeit, erreichten, mit technisch einfachen Mitteln eine praktische und zweckmäßige Turbinenkonstruktion zu schaffen,