Volltext Seite (XML)
im Wasserverbrauch zu empfehlen sein, falls das Schadenfeuer nicht in der Entstehung unter drückt werden kann und bereits größere Aus dehnung angenommen hat. Die Forderung der feuersicheren Umhüllun gen der Eisenkonstruktionen der Hochbauten mit feuergefährlichem Inhalt wird in Deutsch land noch vielfach als eine überflüssige, die Baukosten unnötig verteuernde Vorschrift an gesehen. Die bei dem Brande in Baltimore gemachten Erfahrungen können etwaige Zweifler an der Notwendigkeit dieses Feuerschutzes eines Besseren belehren. , , . W. Ltnse. Gesichtspunkte beim Bau moderner Hochöfen.* Einiges aus dem Minetterevier von E. Lamoureux. In Zeiten wirtschaftlichen Niedergangs ist es mehr als je die Aufgabe des Eisenhütten mannes, die Selbstkosten so viel wie möglich zu erniedrigen, um trotz der gesunkenen Ver kaufspreise wenigstens die Gestehungskosten einigermaßen zu decken. Die meisten bedeuten deren Werke sind ja gezwungen, den Betrieb einzuschränken, um sich nicht in die unliebsame Lage versetzt zu sehen, ihre Erzeugnisse billig an das Ausland abzugeben. Die Gestehungskosten zu vermindern, ist zumal dort nicht einfach, wo mit veralteten Anlagen gearbeitet wird, die höhere Löhne be dingen, und letztere zumeist nicht herunter gesetzt wurden. Jedenfalls haben die heutigen Zeiten es mit sich gebracht, daß die Werks leiter sich genötigt sehen, an ihren Selbstkosten eine scharfe Kontrolle auszuüben, ein Punkt, der in der Hochkonjunktur kaum der Beach tung gewürdigt wurde, da es damals nur hieß, möglichst viel zu liefern, einerlei zu welchem Preise. In erster Linie gilt dies für Roheisen, das Ausgangsmaterial für alle Fertigerzeugnisse der Eisenindustrie. Leider haben gerade hier die älteren Werke mit Schwierigkeit zu kämpfen, da man nicht so ohne weiteres einen Hochofen abreißen kann, der ein ansehnliches Kapital repräsentiert. Wir haben auf dem Weltmärkte mit der amerikanischen Konkurrenz zu rechnen, die bekanntlich unter sehr günstigen Umständen arbeitet und sowohl sehr niedrige Frachtsätze für Rohmaterialien hat, als auch über sehr vollkommene Einrichtungen verfügt. Daher scheint es mir nicht überflüssig, die Erörterung der Gesichtspunkte zu versuchen, die bei dem Entwürfe moderner Hochofenanlagen zu erwägen sind. Es sollte mich freuen, wenn ich zum Nutzen der Allgemeinheit weitere Veröffent lichungen, besonders von Leuten, die mit der artigen amerikanischen Hochöfen arbeiten, an regen könnte. * Wegen Raummangels verspätet. Die Redaktion. Bis vor einigen Jahren hatten die meisten Werke noch keine Erz- und Kokstaschen; die ankommenden Wagen wurden auf eine Hoch bahn gefahren und von da auf den Haufen entladen. Nur sehr wenige Werke waren schon vor ziemlich langer Zeit dazu übergegangen, bei ausreichenderem Niveauunterschied zwischen Hochofensohle und Höhe der Koksmaterialien geleise große Erz- und Kokstaschen aus Blech über Mauern oder Säulen anzulegen, die unten mit Schiebern versehen waren. Dies bedeutete schon einen Fortschritt, da das Beladen der Gichtwagen mit der Schaufel fortfiel. Das Entladen der ankommenden Wagen mußte aber noch immer von Hand geschehen, ein Mangel, der erst durch Anwendung von Wagen mit Boden- oder Seitenklappen beseitigt wurde. Letztere Wagen sind allerdings nur für Erz transport von den eigenen Gruben auf Privat bahnen anwendbar, da sie für den Kokstrans port auf den Staatsbahnen einstweilen nicht zugelassen sind. Eine solche Anlage wäre schon ziemlich vollkommen, wenn nicht das Schieben der Gichtwagen von den Füllschiebern bis auf die Plattform des Förderturms durch Arbeiter geschehen müßte, von denen mindestens zwei für jeden Ofen erforderlich sind, und die für diese schwere Arbeit ziemlich hohe Löhne erhalten. Allerdings ließe sich dies durch An wendung von elektrisch betriebenen Wagen, oder besser von Schiebebühnen mechanisch aus führen, indessen lohnt diese Maßnahme wegen der hohen Anlagekosten nur für große Gicht wagen. Tatsächlich ist eine solche Anlage, bei der meines Wissens ein Gichtwagen von 15 t Ladefähigkeit mit Bodenklappen durch eine elektrische Schiebebühne auf die Plattform des Fördergerüstes gefahren wird, im Minetterevier vorhanden. Meiner Ansicht nach ist dies nicht gerade von Vorteil für einen regelmäßigen Hoch ofengang, da durch die Aufgabe so schwerer Gichten die Entmischung von Koks und Erz bezw. Zuschlägen gefördert wird. Auch sind für die Stromzuleitung Trolleys erforderlich