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348 Stahl und Eisen. Zuschriften an die Redaktion. 24. Jahrg. Nr. 6. (etwa 87 bis 82 % des Gesamteinsatzes einer Schmelzung) ist in den Hauptindustriegegenden, | Rheinland-Westfalen und Oberschlesien, erheblich teurer, als abseits davon. Bei Voraussetzung des Preises für Hämatitroheisen (10 bis 15 % des Einsatzes) von 7,5 « für 100 kg, wie ihn Hr. In genieur Rott in der in „Stahl und Eisen“ vom 15. Dezember 1903 gegebenen Berechnung an nimmt, und den folgenden Schrottpreisen, wie sie in Rheinland-Westfalen jetzt sind (Grober Schrott 5,80 , Blechabfälle von 10 mm 5,50 M, dünne Ab fälle 5 , Drehspäne 4,20 (, Ferromangan 24 , Ferrosilizium 14 A), ist der Einsatz für drei Schmel zungen an Stahlfassonguß und der Preis in einem Ofen von bezw. 500 kg, 1000 kg, 2000 kg und 4000 kg Ausbringen jeder Charge wie folgt: bei 500 kg bei 1000 kg bei 2000 kg bei 4000 kg Preise in Mark für drei Chargen bei einem Ofen von 500 kg 1000 kg 2000 kg 4000 kg 1. Hämatit-Roheisen kg 207 414 828 1656 15,54 31,08 62,16 174,00 124,32 348,00 2. Grober Stahl- und Flußeisen-Schrott kg 750 1 500 3 000 6 000 43,50 87,00 3. Dickere Blechabfälle kg 300 600 1 200 2 400 16,50 33,00 66,00 132,00 108,00 4. Dünne Blechabfälle kg 270 540 l 080 2160 13,50 27,00 54,00 5. Drehspäne von Stahl- u. Schmiedeisen kg 120 240 480 960 5,04 10,08 20,16 40,32 6. Gesamt-Ferromangan kg 33 66 132 2'4 7,92 15,84 31,68 63,36 7. Gesamt-Ferrosilizium kg 39 78 156 312 5,46 10,92 21,84 43,68 8. Kohlenverbrauch des Generators am ' ’age 9. für drei Schmelzungen kg Löhne am Tage für drei Schmelzungen 1 050 1 400 1 950 2 600 15,75 11,25 21,00 14,00 29,25 17,00 39,00 24,50 10. Kohlen in derNachtzum Warmhalten kg 525 700 950 1 300 7,88 10,50 14,25 19,50 3,50 11. Lohn des Arbeiters in der Nacht . — — — — 3,50 3,50 3,50 12. Die Reparatur kostet für drei Schmel- zungen an feuerfesten Steinen und 13. Maurerlöhnen Herdsand für drei Schmelzungen . 4,80 1,50 5,50 2,00 6,80 2,50 9,00 4,00 Del Gesamteinsatz ist für den 500, 1000, 2000 und 4000 kg-Ofen in drei Schmel- zungen . Diese ergeben an flüssigem Stahl Mithin sind die Selbstkosten von 100 kg 1 719 1500 3 438 3 000 6 876 6 000 13 752 12 000 152,14 271,42 503,14 959,18 flüssigem Stahl — — — — 10,14 9,05 8,39 7,99 Hr. Rott hatte die Selbstkosten mit 14,98 für 100 kg, hergestellt im Kleinkonverter, an gegeben. Benutzt man den Ofen auch in der Nacht zur Herstellung von Stahlblöcken usw., so sind die Kohlen und der Lohn (Pos. 10 u. 11) erspart. In Gegenden, wo z. B. gute Braunkohlen nur 1/4 bis 1/s des Preises von Koks kosten, ist der Schrott (87 bis 82 °/o) noch erheblich billiger, als in der Kalkulation angenommen (die 10 bis 15 °/o Roheisen dagegen sind etwas teurer), und man wird dort Stahlguß ebenso billig im kleinen Martinofen, wie Eisenguß im Kupolofen herstellen können, eventuell noch billiger. Die Löhne für die Former, Putzer usw. dürften beim kleinen Martinofen ziemlich dieselben sein, wie sie Hr. Rott berechnete, Zinsen und Amortisation dagegen sind beim Martinofen geringer. Für Massenartikel wird in der Regel viel mehr ge ringwertiger Schrott benutzt, und vielfach werden diese in feuchten Sandformen genau so hergestellt, wie Eisenguß, wenn auch die Qualität etwas ge ringer ist, als die des Stahls, der in gebrannten Formen gegossen wurde. Ein geübter Schmel zer sticht den kleinen Martinofen genau so ab, wie einen Kupolofen, indem die Former mit jedem Reste, der in einer kleinen Gießpfanne (von 60 bis 100 kg) blieb, wieder unter den Ab stich gehen und ganz heißen Stahl aus dem Ofen zulaufen lassen. Dabei hat man in der Regel gar keine Pfannenschalen in den Gießpfannen. Bei einiger Aufmerksamkeit des Schmelzers kann man ein ganzes Jahr täglich zwei- bis dreimal Stahlguß, Spezialguß, eventuell schmiedbaren Guß, ohne Reparatur des Ofens herstellen; es ist sogar vorgekommen, daß ein Ofen 1 Jahr 8 Monate ohne Reparatur täglich zwei- bis drei mal geschmolzen hat. Maschinenkraft ist bei der Martinanlage ent weder gar nicht erforderlich oder höchstens eine geringe während je einer halben Stunde vor jedem Abstich für das Ventilatorgebläse zum Anwärmen der Gießpfannen; sie ist ganz zu ent behren bei einer geeigneten fast kostenlosen Vor richtung, die Pfannen ohne Gebläse rotwarm zu machen. Berlin NW. 23, Bachstr. 12. H. Eckardt.