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Über Gase im Hoheisen. 24. Jahrg. Nr. 1. 26 Stahl und Eisen. ermittelten Analysenwerten anfangen. So wird z. B. eine Qualitätsbeeinflussung der aufgeführ- ten Eisensorten (wohl auch des Thomaseisens OM und MM, welches leider nicht zur Ver fügung stand) durch diese Gasentwicklungen ge wiß nicht nachzuweisen sein. Auch dürfte das selbe der Fall sein bei den Gasen, die im er kalteten, festen Roheisen Zurückbleiben. Einige der bei den Untersuchungen in dieser Richtung gewonnenen Zahlen mögen hier Platz finden: Gase im festen Eisen. — Gas bei — — Nr. Bohrung normalem Druck CO Bemerkungen in ccm in o/„ der Bohrung rund rund rund 1 41 13,4 33 47,7 nicht best. 1 Nr. 1 bis 3 2 41 15,2 37 67,7 ! aus demselben Masselstück. Qualitäts-Gießerei- 3 39 15,6 40 54,5 n Grobkorn. eisen. 4 5 49 61 30,0 26,2 61 43 68,5 57,6 » 0,7 | Nr. 4 bis 6 desgleichen. Ofen: 6 55 16,6 30 42,2 1,9 Feinkorn. 386 cbm Inhalt. 7 8 61 58 31,6 47,6 53 82 59,0 66,1 0,9 0,6 | Nr. 7 bis 9 desgleichen. Windtemperatur: 9 60 32,8 55 64,9 Spur Grobkorn. 800 bis 900°. 10 48 17,0 35 59,0 3,5 1 Nr. 10 bis 11 desgleichen. 11 55 32,2 59 46,2 1,2 / Feinkorn. Analyse: 12 53 31,2 59 56,7 1,3 Nr. 12 bis 14 desgleichen. Wie oben (flüssiges 13 14 65 55 74,8 76,6 115 139 43,6 67,3 0,3 0,2 Grobkorn. Eisen). 15 50 25,0 50 56,6 Spur 1,05 16 62 56,8 92 57,3 49,0 Nr. 15 bis 18 desgleichen. 17 55 22,6 18,8 41 1,8 Feinkorn. 18 53 35 53,3 4,4 Walzengußeisen. 19 35 4,6 13 Quantitative Analyse । Probe 19 bis 20 aus demselben Ofen: 385 cbm Inhalt, j Windtemp.: 700 bis 800°. ! 20 21 22 17 41 31 1,2 8,2 1,6 7 20 5 wurde nicht angestellt. Qualitative Bestim- mungen ergaben wie beim Giießereieisen H in ' / hell, grau, feinkörnig, dicht. ) Probe 21 bis 23 Analyse: Wie oben 23 30 15,0 50 giößeren und CO in desgleichen. (flüssiges Eisen). 24 24 11,8 49 geringen Mengen. Walzengußeisen. 25 38 1,6 4 Ofen: 80 cbm Inhalt. 26 27 33 35 1,8 6,6 5 • 19 Eisen im Brach: Windtemperatur: etwa 450°. 28 29 : 32 32 19 8 14,0 62 44 Desgleichen hell, grau, feinkörnig, dicht. 30 30 4,8 3,6 16 Analyse: Wie oben 31 38 9 (flüssiges Eisen). 32 | 36 6,8 19 Die erbohrten Gase haben die bekannte Zu sammensetzung. Die Gasmengen bieten insofern Interesse, als sie in einigen Fällen unerwartet hoch sind. Die großen Unterschiede in den Mengen bei dem gleichen Masselstück lassen es nicht rätlich erscheinen, aus obigen Ziffern Durchschnittswerte festzulegen. Je nachdem der Bohrer zufällig auf größere oder kleinere Blasen räume, von denen das Roheisen ganz unregel mäßig durchsetzt ist, trifft, findet man mehr oder weniger Gas. Immerhin läßt sich aus dieser Zusammenstellung herauslesen, daß das Qualitäts-Gießereieisen im allgemeinen mehr Gase eingeschlossen enthält, als das Walzengußeisen. Vielleicht ist daran die Dickflüssigkeit schuld. Eine Verringerung der Feuchtigkeit des Gebläse windes, die durch gewisse Einrichtungen bis zu einem bestimmten Grade erzielt wurde, bewirkte zwar, wie es schien, eine Abnahme der Blasen im Gießereieisen, aber immerhin fand sich im Walzengnßeisen unter denselben Verhältnissen ' weniger Gas. — Alle diese Untersuchungen wurden, wie be- | reits angedeutet, aus einem bestimmten Grunde ausgefübrt. Es sollte versucht werden, klarzu stellen, ob etwa die Qualitätsunterschiede in ge wissen Eisensorten, deren chemische Zusammen- i Setzung bezüglich der in der Praxis gewöhnlich analysierten Elemente völlig gleich war, durch irgendwelche Verschiedenheiten in der Gas- ' entwicklung oder Gasaufnahme begründet wären. Es konnte namentlich vermutet werden, daß das Gas-Residuum bei dem im kleinen Ofen mit niedrigerer Windtemperatur erblasenen Roheisen ein geringeres sei als bei dem Eisen aus dem beinahe fünfmal so großen Ofen mit der höheren