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1422 Stahl und Eisen. Industrielle Rundschau. 23. Jahrg. Nr. 24. macker. Dieser Verwaltungsrat hat seine Vollmachten an ein Exekutivkomitee übertragen, an dessen Spitze der Bankier Emil Digneffe steht. Denkmal für Lonis Berger. Das zur Ehrung Louis Bergers auf dem Hohen stein bei Witten errichtete Denkmal steht vollendet da. Turm und Terrassen, im vorigen Jahre nach einem Entwurf des Architekten Paul Baumgarten in Berlin erbaut, finden allgemeinen Beifall. An einer Außenseite des Turmes ist das von dem Bildhauer Arnold Künne in Berlin geschaffene, wohlgelungene, in Kupfer getriebene Bildnis Bergers angebracht. Da dieses erst vor kurzem geliefert wurde, so war es nicht möglich, in diesem Sommer, wie geplant, die Feier der Einweihung des Denkmals stattfinden zu lassen; der ungünstigen Jahreszeit wegen mußte diese jetzt darauf beschränkt werden, daß in Gegen wart eines Vertreters der Familie Berger und der Mitglieder des geschäftsführenden Ausschusses die Enthüllung des Bildnisses geschah. Unter demselben steht die Inschrift: „Dem treuen Freunde des Volkes und mutigen Verfechter seiner Rechte, dem allzeit hilfsbereiten Manne errichtet von Freunden und Ver ehrern.“ Alle nah und fern, welche Berger Liebe und Dankbarkeit bewahrt, insbesondere diejenigen, welche durch einen Beitrag die Errichtung des Denkmals er möglicht haben, sind eingeladen, das Denkmal zu besichtigen. Einem jeden wird sein Anblick eine Freude und der Aufenthalt in der schönen Umgebung ein Genuß sein. Es ist beabsichtigt, im nächsten Sommer eine Erinnerungsfeier an Berger bei dem Denkmal zu ver anstalten. Industrielle Rundschau. Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahl fabrikation. Der Rohgewinn betrug 3 644 427 K (gegen 3684424 I im Vorjahr). Hierzu haben beigetragen: Hasenwinkel 112346 , Engelsburg 6928 J, Karo linenglück 541955 , Fentsch 3204 -4, Quarzitgruben 5700 (. Die sonstigen Grubenbetriebe haben Zu bußen erfordert. Die Stahlindustrie hat im ab gelaufenen Jahr ebenso wie in den beiden Vorjahren eine Dividende nicht erbracht, was wiederum auf das bereits in den Vorjahren hervorgehobene Mißverhältnis zwischen den Rohmaterialpreisen und den Verkaufs preisen der Fabrikate zurückzuführen ist. Nach Ab zug der gesamten Abschreibungen im Betrage von 1589594. verblieb ein Reingewinn von 2054834 (2 105133 -), aus dem nach Abzug der statutarischen und kontraktlichen Tantiemen wie im vorigen Jahr eine Dividende von 7 °/o auf das dividendenberechtigte Kapital von 25 200000 ( bezahlt wurde, während man den verbleibenden Rest wie in früheren Jahren zu Gratifikationen, Unterstützungen und anderen be sonderen Ausgaben verwendete. Uber die einzelnen Betriebe teilt der Bericht folgendes mit: Der Gesamt absatz der Gußstahlfabrik einschließlich des verkauf ten Roheisens'betrug 204225 t (173568 t) und die Ge samteinnahme dafür 28 172 655 M (27 772 796 M); der Absatz an Roheisen überstieg den vorjährigen um rund 17 000 t. In das mit dem 1. Juli d. J. begonnene neue Rechnungsjahr sind 83667 t Gesamtaufträge ein schließlich des verkauften Roheisens übernommen worden. Der Absatz der Stahlindustrie betrug 618141 (57 831t), die Einnahme 7 599 005 - (7 376 959 -4). Die Jahreserzeugung der älteren drei Zechen an Stein kohlen betrug 963041t, an Koks wurden 129160 t und an Briketts auf Zeche Engelsburg 141507 t her gestellt. Die Jahresproduktion der Zeche ver. Karo linenglück betrug an Steinkohlen 246 6351, an Koks 94720 t. In betreff der Eisensteingruben im Siegener Revier hat sich die Tätigkeit des Vereins ebenso wie im Vorjahr auf Vortreiben des Stollens auf Grube Wasserberg beschränkt. Auf der Lothringer Eisen steingrube Fentsch wurde mit den Aufschluß- und Vorrichtungsarbeiten auch im verflossenen Geschäfts jahr fortgefahren und der Abbau der Erze im Ver hältnis zu den vorliegenden Aufträgen vorgenommen. Der Bericht betont, daß die Verwaltung sich bemühen wird, auch weiterifn Geschäfte nach dem Ausland trotz der gedrückten Preise abzuschließen, da der in ländische Bedarf sich noch nicht derart entwickelt habe, daß bei der außerordentlich gesteigerten Er zeugungsfähigkeit der inländischen Werke genügender Absatz im Inland gefunden werden könne. Unter Betriebsverbesserungen werden die Einrichtungen zur Reinigung der Hochofengase und die Nutzbarmachung der letzteren für eine Gaskraftmaschinenanlage be sonders hervorgehoben. Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten- Aktiengesellschaft in Bochum. Der jetzt vorliegende Geschäftsbericht bezeichnet das Jahr 1902/03 in erheblichem Maße als Baujahr, das Werte geschaffen hat, die auf die Ergebnisse des Geschäftsjahres noch keinen Einfluß ausüben konnten. Neu eingerichtet wurden die 700 mm-Trägerstraße, An lagen zur Herstellung von Schienen und Schwellen, eine Mitteleisenstraße, eine Drahtstraße und verschie dene andere Anlagen. Der Grundbesitz hat sich'um etwa 16 ha vermehrt, die zum Absturz von Hochofen schlacke angekauft wurden. Die Gesellschaft beteiligte sich durch Übernahme von Aktien an dem Minette vorkommen der Socit anonyme de Moutiers, die am 14. September 1900 zur Ausbeutung der bei Briey liegenden 696 ha großen Erzkonzession gegründet wurde. Das Erzvorkommen wird als ganz gut be zeichnet. Von der Förderung fallen der Gesellschaft 25,67 °/o zu. Die Förderung sämtlicher Gruben der Gesellschaft betrug 526862 t Minette, die von den eigenen Hochöfen übernommen wurden. In den vier Hochöfen wurden 215200t (im Vorjahr 190 197t) Roheisen erblasen. Die Herstellung des Stahlwerks betrug 198251 t (177058 t) Rohblöcke. Im Walzwerk wurden 176124 t fertiger Ware hergestellt. Auf der Abteilung Bochum wurden 794904 t (im Vorjahr 719928t) Kohlen gefördert und 324657t 271093t) Koks hergestellt. Da sich die Erhöhung der Roh eisenerzeugung sowohl mit Rücksicht auf den Walz werksbetrieb als auch auf die in größerem Umfang ein geführte Verwendung der Hochofengase als unumgäng lich notwendig erwiesen hat, ist die Gesellschaft mit dem Bau eines fünften Hochofens vorgegangen. Die Entwicklung der Erzeugung und des Absatzes im ersten Viertel des neuen Geschäftsjahres wird als be friedigend bezeichnet. Das Gewinn- und Verlustkonto