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von 365 auf 300 sinkt, entsprechend dem ge nannten GD 2 16 000 P. S./Sek. an die Um- formerwelle ab, d. h. wenn dieser Tourenabfall z. B. innerhalb 16 Sek. stattfinden würde, würde das Rad konstant 1000 P. S. hergeben können, während 32 Sek. würde die Leistung nur 500 P. S. betragen. Der Energie-Inhalt des Rades ist so groß bemessen, daß die starken von den drei Walzenstraßen herrührenden Energieschwankungen vollständig ausgeglichen werden, d. h. der Drehstrommotor führt der Umformerwelle die mittlere für den jeweiligen Betrieb des Walzwerkes erforderliche Energie dauernd und in konstanter Höhe zu. Beansprucht das Walzwerk mehr als die mittlere Energie, so wird der Mehrbedarf dem Energievorrat des Schwungrades entnommen; verlangt das Walz werk weniger als die mittlere Energie, so wird der Überschuß in dem Schwungrad aufgespeichert. Der mittlere Energiebedarf ist je nach der Art des Walzguts verschieden und steigt selbst verständlich bei forciertem Betriebe. Er ist bei einem bestimmten Walzprogramm konstant, schwankt jedoch nach der Art des Walz programms zwischen 250 KW. und 450 KW. Die Anlage ist von der Allgemeinen Elek trizitäts-Gesellschaft— UnionElektrizitäts-Gesell- schaft geliefert; die Maschinengrößen sind in allen Fällen ausreichend, die Erwärmung ist sehr mäßig. In bezug auf Funkenbildung sind alle Gleichstrommaschinen unempfindlich. Vorstehende Abbildung enthält die vollständige Disposition der Anlage; zu bemerken ist, daß sämtliche elektrische Maschinen in einem besonderen Raum, abgeschlossen vom eigentlichen Walzwerk, an geordnet sind. Über neuere Koksofen-Beschickungsanlagen. (Hierzu Tafel XX.) Die hervorragenden Leistungen und Erfolge unserer Koksindustrie, denen Deutschland den allgemein anerkannten Vorrang vor den koks erzeugenden Staaten verdankt, waren nur dadurch möglich, daß die deutsche Industrie ebenso wie im Koksofenwesen und bei der Nebenprodukten- Gewinnung nach der chemisch-technischen Seite hin, so auch hinsichtlich der maschinellen Ein richtung der Koksofenanlagen stets bestrebt war, die Führung zu übernehmen und sich auch auf diesem Gebiete nicht überflügeln zu lassen. Zwar hat es viel Studium, viel Mühe und Fleiß gekostet, den heutigen Stand der Koksofen- Beschickungsanlagen zu erreichen, aber mit um so größerer Befriedigung kann man sich auch neuere Beschickungsanlagen vor Augen führen. Abbildung 1 gibt einen Überblick über eine moderne Verkokungsanlage nebst Kohlenaufberei tung im Saargebiet; rechts sieht man die Kohlen wäsche , links die Koksofenbatterien mit dem darüber liegenden Feinkohlenturm sowie die Konveyoranlage, und unten links vor den Öfen steht die Stampf- und Beschickungsmaschine. Der Betrieb der Gesamtanlage geht in der Weise vor sich, daß die Rohkohle (unter 50 mm), welche auf den in der Mitte liegenden Geleisen ankommt, zunächst in die unter den Schienen befindliche Rohkohlengrube gestürzt wird. Diese Grube enthält sechs Abteilungen von je 100 t Fassungsraum, entsprechend einer Gesamtauf- speicherung von 600 t; durch die Einteilung der Grube in sechs Abteilungen wird es möglich, zu gleicher Zeit sechs verschiedene Kohlensorten getrennt zu lagern. Unter den Kohlenrümpfen finden sich zwei Transportbänder parallel an geordnet, und jede Kohlensorte kann nach Be lieben auf eines der beiden Bänder oder auf beide zugleich abgezogen werden, so daß also jederzeit von jeder Kohlensorte ein beliebiges Quantum der Wäsche zugeführt werden kann. Die Kohle geht nun nicht direkt in die Wäsche, sondern sie wird erst in eine Misch anlage geführt; zwei Becherwerke heben die Kohle in zwei Füllrümpfe, die sich über zwei Mischtellern befinden. Alle Kohlen passieren die Mischteller, fallen in eine zweite Becher werksgrube und werden von hier, innig ver mischt, der Wäsche zugeführt. Sämtliche ge- wascheneKohlen werden auf drei Desintegratoren, einschließlich der nachgewaschenen Schlämme, zu Kokskohle von 0 bis 6 mm zermahlen; der durchschnittlich erzielte Aschengehalt beträgt etwa 6 °/o. Die Desintegratoren stehen auf der obersten Bühne, und darunter befindet sich der mit vier Abzugstrichtern versehene Feinkohlen turm von 300 t Inhalt. Ein Transportband bewegt unter den Schienen geleisen her die fertige Kokskohle von dem Fein kohlenturm in die Konveyorgrube, die direkt unter den Schienen neben dem Rohkohlenbehälter liegt. Aus dieser Grube hebt das Konveyor- Becherwerk die Kohlen in den auf Abbildung 1 links befindlichen runden, eisernen Kokskohlen behälter, der 1000 t faßt.