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1356 Stahl und Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 23. Jahrg. Nr. 23. Patente der Ver. Staaten Amerikas. Nr. 706674. Herwick V. Loss in Philadel phia, Pa. Vorrichtung zum Walzen von Scheiben rädern. Das in ungefährer Gestalt und mit gelochter Nabe hergestellte Rohstück a wird auf die Achse b eines Schlittens c aufgesteckt, der auf Führungen d gleitet. Ein Satz angetriebener Walzen e streckt die Radscheibe, eine nicht angetriebene Walze f die Felge. Außerdem wird die Lauffläche des Rades sowie die Felgenränder von weiteren Reibungsrollen begrenzt, welche zwecks Einführung des Werkstückes teils von Hand, teils durch einen elektrischen Hilfsmotor in und außer Stellung gebracht werden. Die Walzen e erhalten ihre Bewegung durch Welle g h, Zahntriebe uvwxz von der Welle i. Der Abstand der Walzen e vonein ander wird dadurch geregelt, daß ihre Lagerbüchsen k um eine senkrechte Achse l und zwar durch Lenker m geschwungen werden, welche durch Hebel n von einem besonderen elektrischen Hilfsmotor aus ein- und aus- ; wärts bewegt werden. Natürlich ist die Walzenwelle 1 zwischen f und q durch ein Universalgelenk o biegsam gemacht. Die Rolle f wird, wieder von einem elek trischen Hilfsmotor, von dem sich vergrößernden Werkstück hinwegbewegt. Sie ist nämlich auf einem | Schlitten p gelagert, der durch das Getriebe r s t usw. bewegt wird. Die Schalthebel der drei Elektromotoren und ein Handrad sind zu einem Führerstand vereinigt Nr. 707 279. John E. Sweet in Syracuse, N.Y. Blockform. Die Blockform ist eine der kleineren, zur Her stellung von Werkzeugstahl benutzten, Welche meist aus zwei Hälften bestehen, deren jede nach einem be sonderen Modell gegossen, dann behobelt wird und die durch die üblichen Ringe und Keile zusammen gehalten werden. Die so hergestellten Formen zeigen den Übelstand, daß die Hälften im Gebrauch sich ver schieden werfen und ziehen und dann nicht mehr dicht schließen. Der Neuerung gemäß werden deshalb beide Hälften über dasselbe Modell, und zwar ganz glatt, ohne Laschen, Augen und dergl., gegossen, gleichzeitig auf derselben Planmaschine abgehobelt. Die Trennungs- fläche der geteilten Form liegt diagonal durch die Ecken der Form. Die aneinanderstoßenden Wan dungen der beiden Hälften werden mit übereinander greifenden Absätzen, Nuten und dergl. versehen. Nr. 707638. Dexter Reynolds in Albany, N. Y. Verfahren zur Herstellung von Stahl unmittelbar aus oxydischem Erz. Erfinder hat bei dem in der Patentschrift 686130 (vergl. „Stahl und Eisen“ 1902 S. 1307) beschriebenen Verfahren Verluste festgestellt, welche dadurch ent stehen, daß der Zuschlag teilweise vor der Reduktion schmilzt und unreduziertes Erz einhüllt. Er arbeitet daher jetzt so, daß er das fein verteilte Erz-Kohle gemisch im rotierenden Ofen a mit einer wenig ge preßten, neutralen Flamme b (z. B. aus dem Kohlen ¬ staubbrenner c) bis zu beendeter Reduktion erhitzt. Danach wird der schlackenbildende Zuschlag zugegeben und nach dessen Schmelzung die neutrale Flamme in eine Stichflamme verwandelt, welche auf das Bad ge richtet wird und dasselbe bis zur Schmelzung des Eisens erhitzt, welches bei d abgezapft wird. Nr. 711062. Patrick Meehan in Lowel- ville, Ohio. Puddelofen. Der Ofen besteht aus einem liegenden tonnen förmigen Rollofen, an den rechts und links die Gas kanäle anschließen. Er ruht auf einem Rahmen b, welcher geeignete Einrichtungen trägt, um ein Zahn radgetriebe zu bewegen, welches durch Eingriff in die Zahnkränze c den Ofen dreht. Die eigentliche dreh bare Lagerung von a wird durch zwei Kugellager d bewirkt, deren innere Schale durch an a sitzende Kränze von Aförmigem Querschnitt gebildet wird, während am Rahmen b befestigte Kränze e von Vför- migem Querschnitt die äußere Schale bilden. Der Rahmen b schwingt im Zapfen f auf einem Lager g, welches auf einer (nicht gezeichneten) Drehscheibe sich aufbaut. Rollen, Kippen und Drehen des Ofens wird durch je einen besonderen Antrieb besorgt. Im Innern ist der Ofen mit Längsrippen versehen, welche beim Rollen den Inhalt durchmischen helfen. Das Kippen wird durch den Exzenter h bewirkt. Nr. 709084. William A. Dunn in Smith- ville (Minn.). Walzwerk. Im Zusammenhänge mit der in den Patentschriften 709 080 und 709081 beschriebenen Herstellungsweise von T- oder Trägern benutzt Erfinder zwecks Zer legung der genannten Trägerarten inT-bezw. LTräger ein Walzwerk, welches das Zerschneiden der Träger in der Längsrichtung und gleichzeitig das Fertigwalzen besorgt. Er gibt dem im übrigen der Gestalt des zu zerschneidenden Trägers entsprechenden Kaliber in der Mitte folgende Gestalt: welche nach Angabe des Erfinders eine saubere, keiner Nach arbeitung bedürftige Schnittkante an den beiden ent stehenden T oder I Trägern und außerdem ein zur Umwandlung in einen Rundstab geeignetes Mittel stück liefert.