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deren Verwendung als Hausbrandkohle gegründet war. Dementsprechend gab man den Briketts das übliche größere Format, welches sich im großen und ganzen bis heute erhalten hat, und an welches sich die Verbraucher bereits gewöhnt haben. Dieses große Format macht die Brenn- stoffpreßsteine aber für die Beheizung industrieller Feuerungen ungeeignet; denn die großen Stücke bieten dem Feuer nicht genügende Angriffsflächen dar, ein Übelstand, der sich besonders beim Beschicken bemerkbar macht, weil die Briketts wegen ihrer glatten Oberfläche das Entzünden erschweren. Sie lassen sich auch mit der Schaufel nur schlecht in die Feuerung befördern. Auf dem Roste selbst hält es schwer, sie dicht und regelmäßig zu lagern. Sind die Briketts von ebenen Flächen be- Abbildung 1. grenzt und legen sie sich mit den selben aufeinander, dann ist ein Ent flammen an diesen Stellen unmöglich gemacht. Die Zer kleinerung der Bri ketts durch die Be dienungsmann ¬ schaften der Feue rungen belastet de ren anstrengenden Dienst noch mehr. Beim Zerkleinern entsteht viel Bruch und dadurch Ver lust. Es lag daher die Notwendigkeit vor, besonders für den Bedarf der In dustrie kleinstük- kige Briketts zu beschaffen. Die Aufstellung be sonderer Pressen für die Herstellung solcher Briketts hat sich aber nicht bewährt, weil sie die gleichzeitige Herstellung größerer Briketts, wie sie in den Haushaltungen gebraucht werden, nicht gestatteten. Außerdem waren solche Pressen, wenn sie nur mit einem Stempel arbeiteten, nicht leistungsfähig genug, denn sie lieferten bei jedem Hub nur ein kleinstückiges Brikett. Das Bedürfnis zwang daher, zur Erzeugung solcher Briketts, die ihrer hauptsächlichsten Verwendung wegen den Namen Industriebriketts erhielten, einen andern Weg einzuschlagen, nämlich den, durch Abänderung der Form, oder der Form und des Stempels bekannter Pressen, wie sie zur Her stellung gewöhnlicher Briketts verwendet werden, dieselben auch zur Herstellung kleinstückiger Briketts geeignet zu machen. Als am nächsten liegend kam die Teilung des Preßzylinders solcher Pressen, bei welchen die Pressung durch einen im Zylinder hin und । her gehenden Stempel erfolgt, durch Einsatzstücke und die Anwendung eines so vielteiligen Stempels, | als Einsatzstücke vorhanden sind, in Betracht. Dieses Verfahren ist von F. Aug. Schulz in i Halle (Saale) eingeschlagen worden. Im nach folgend dargestellten Beispiel handelt es sich i um eine Zweiteilung von Preßzylinder (Preß- ! form) und Stempel. Zu beiden Seiten der in | den Preßkanal eingesetzten Wand a (Abbild. 1) ! wird je ein Satz Formen b angeordnet, die in bekannter Weise durch sogenannte Formhaken c und Einsatzstücke d gegen Verschiebung gesichert I sind. Durch Einsetzen verschiedener Formstücke ■ kann man die Größe der herzustellenden Preß- i steine beliebig verändern. Der Stempel ist den j Preßkanälen entsprechend ebenfalls mehrteilig j gestaltet. Die Preßformen können bei Bedarf j unabhängig voneinander eingestellt werden, indem die Formhaken c durch die Schraubenspindeln ef I angepreßt werden. Die Schulzsche Anordnung ist, wie wir sehen werden, durch andere, einfachere Ein richtungen längst überholt worden. So wird z. B. eine bequemere Lösung der Aufgabe durch den Einsatz von Vorsprüngen in die Preßform erzielt, durch welche Furchungen erhalten, I so daß sie beim Auf schlagen leicht in mehrere Stücke zer fallen. Eine derartige Arbeitsweise ist zu erst von Carl Eisen gräber in Giebichen- stein bei Halle an- | geregt worden. An den ! Formteilen a (Abb. 2) j einer Brikettpresse sind Vorsprünge x und entsprechend denselbt angebracht, so daß sich letzterer in den Nuten bequem führt. Durch die Bildung der Nuten in den ausgepreßten Briketts wird außerdem der Vorteil erzielt, daß dieselben nach ihrem Austritt aus der Presse infolge ihrer vermehrten Oberfläche besser abkühlen. Verfeuert man sie als ganze Briketts, dann bieten sie aus dem selben Grunde dem Feuer eine größere Angriffs fläche dar. die hergestellten Briketts Nuten am Um den Arbeitern das Zerbrechen derartig genuteter Kohlenpreßsteine zu ersparen und diese Arbeit durch die Presse selbst bewirken zu lassen, kann man die die Furchung der Preß steine hervorrufenden Nuten der Preßform in der Richtung nach dem Austritt des Preßguts zu allmählich verstärken, wie das in den Ab bildungen 3 bis 5 dargestellt ist. Abbildung 3 zeigt einen Horizontalschnitt durch den Preßkopf der Presse, Abbildung 4 einen vertikalen Quer schnitt durch letzteren, Abbild. 5 einen vertikalen