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selbständig und gründete darauf mit einigen andern die Firma Fox Brothers & Reffit in Leeds. Der Gedanke Wellrohre herzustellen, war schon vor Fox ausgesprochen worden, aber er war der erste, welcher ein praktisch brauchbares Verfahren ausarbei tete und die Fabrikation von Wellrohren und die Her stellung von Wellrohrkesseln aufnahm. Die zu diesem Zweck gegründeten Werke, die „Leeds Forge“, welche sich aus sehr kleinen Anfängen zu einem bedeutenden Betrieb entwickelt hat, beschäftigt jetzt 2000 Arbeiter. Außer mit der Fabrikation von Wellrohren und Kesseln, beschäftigte sich Fox mit dem Entwerfen von für diesen Betrieb bestimmten Spezialmaschinen sowie mit der Herstellung von gepreßtem Eisenbahnmaterial. Die Gesamtzahl der von ihm genommenen Patente erreicht die stattliche Zahl von 150. Mit dem Verstorbenen ist einer der hervorragend sten und erfolgreichsten Vertreter der englischen Maschinenindustrie aus diesem Leben geschieden. (Nach „Engineering“ vom 30. Oktober 1903.) Bücherschau. Iron, Steel, and other Alloys. By Henry Marion Howe, Professor of Metallurgy in Columbia üniversity in the City of New York. Published by Sauveur & Whiting, Boston 1903. Das Buch enthält verschiedene Abschnitte aus dem Gebiete der Metallographie und Eisenhüttenkunde hintereinander, ohne daß jedoch zwischen allen ein innerer Zusammenhang vorhanden wäre. Der Ver fasser erklärt in der Vorrede diese Tatsache damit, daß der eigentliche Zweck der Schrift gewesen sei, Studierenden als Ergänzung zu den Unterweisungen zu dienen, welene sie in Vorlesungen und in anderen Werken erhalten, und daß demnach auch verschiedene Dinge hätten behandelt werden müssen. Da aber der Bildungsgrad dieser Studierenden und der Zweck, den sie bei ihrem Studium verfolgen, je nachdem sie dem Hüttenfache oder einem andern technischen Fache sich widmen wollen, verschieden sei, sei auch eine tunlichst allgemein verständliche Darstellungsweise ge wählt worden. Del' wichtigste Teil des Buches wird durch die ersten zehn Abschnitte gebildet. Ein deutscher Schrift steller hätte vermutlich diese Abschnitte zu einem selbständigen Hauptstück mit dem Titel „Die Metallo graphie“ zusammengefaßt, welches in die zehn Abschnitte zerlegt werden konnte. Der Leser hätte dann sofort den eigentlichen Zweck dieser zehn Abschnitte erkannt, welche logisch einer auf den andern folgen, aber ohne Beziehung zu den späteren Abschnitten des Buches stehen. Im wesentlichen wird darin der gleiche Gegenstand behandelt, wie in Professor Heyns kürz lich erschienener vortrefflicher Schrift: „Die Metallo graphie im Dienste der Hüttenkunde“, aber in weit ausführlicherer Weise. Mancher, der durch Heyns Buch eine erste Belehrung über das Wesen und den Nutzen der Metallographie erfahren hat, wird nun mit Vergnügen in Howes Werk Gelegenheit zur weiteren Vervollkommnung seiner Kenntnisse finden. Zunächst werden einige allgemeinere Erläuterungen gegeben. In den Legierungen kann man drei ver schiedene Formen der Bestandteile entdecken: reine Metalle, bestimmte chemische Verbindungen, z. B. SnSb, FeaC u. a., und erstarrte Lösungen der Ele mente ineinander. Ein und dasselbe Stück einer Legierung kann unter Umständen alle drei Formen von Bestandteilen enthalten. Die Legierungen ähneln in dieser Beziehung den kristallinischen Gesteinen, welche ebenfalls reine Metalle (gediegenes Kupfer, Gold u. a.) oder bestimmte chemische Verbindungen (Feldspat, Glimmer, Quarz, Hornblende) oder Lösungen nach unbestimmten Gewichtsverhältnissen (Obsidian) enthalten. Häufig lassen sich diese Bestandteile der Gesteine nur mit Hilfe des Mikroskops erkennen; das gleiche ist bei den Bestandteilen der Legierungen der Fall. Es wird dann die Bedeutung der Abkühlungs kurven und das Verfahren für ihre Bestimmung er läutert ; ferner das Zerfallen vieler flüssiger Legierungen vor dem völligen Erstarren, ebenso wie verdünnte Kochsalzlösungen beim Abkühlen zunächst Eis ab setzen, dabei immer reicher und reicher an Kochsalz werden, bis schließlich die eutektische Lösung zurück bleibt, die aber auch beim Erstarren ein inniges Ge menge von Eis- und Kochsalzkristallen bildet. Auf Grund dieser Erörterungen werden dann die Ent stehung des Kleingefüges der erstarrenden und er starrten Legierungen, der Vorgang der Saigerung, der Einfluß der rascheren oder langsameren Abkühlung auf die Beschaffenheit der Legierungen erläutert, auch die Bedeutung der verschiedenen Löslichkeit der Körper ineinander besprochen, und sämtliche Darlegungen werden durch zahlreiche Abbildungen und graphische Darstellungen erläutert. An die allgemeineren Er örterungen schließen sich Abhandlungen über die Mikrographie des Eisens, den Einfluß der Behandlung des Eisens in der Wärme und die Phasentheorie sowie über ihre Anwendung für die Erkennung des Wesens der Legierungen. Alle diese Darlegungen zusammen nehmen 311 Seiten, fast drei Viertel des gesamten Umfanges des Buches, in Anspruch. Auch der Fach mann kann manches für ihn Neue darin finden und an der leicht verständlichen Darstellungsweise seine Freude haben, auch wenn er hier und da anderer Meinung als der Verfasser sein sollte. Der folgende Abschnitt behandelt die Fortschritte des Eisenhüttenbetriebes von 1880 bis 1900; dann folgen Mitteilungen über die Vorgänge im Eisen hochofen, hierauf eine Abhandlung über Gasfeuerungen für metallurgische Zwecke. Alle diese Abschnitte sind offenbar vorwiegend für Anfänger geschrieben und ent halten nichts wesentlich Neues. Der Gründe, welche den Verfasser bewogen, sie den früheren Abschnitten anzureihen, ist bereits gedacht worden; vorteilhafter für den Erfolg des Buches wäre es vielleicht gewesen, sie ganz unabhängig davon als besondere Schrift er scheinen zu lassen. Den Schluß des Buches bildet ein Anhang, einige Ergänzungen früherer Mitteilungen über das Kleingefüge des Roheisens und die Ent stehung der Roheisengattungen enthaltend. Ledebur. Elektrometallurgie. Die Gewinnung der Metalle unter Vermittlung des elektrischen Stromes von Dr. W. Borchers, Geheimer Regie rungsrat, o. Professor der Metallurgie und Direktor des Laboratoriums für Metallhütten-