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1290 Stahl und Eisen. Berichte über in- und ausländische Patente. 23. Jahrg. Nr. 22. Patente der Ver. Staaten Amerikas. mantel aus mehreren durch Stopfbüchsen e verbundenen Teilen besteht, beides, um freie Bewegung von Mantel und Form gegeneinander bei der Erwär mung zu ermöglichen und ein zu verhindern. Ferner ist der den Spiegel des geschmolzenen Nr. 705 721. Johan Otto Emanuel Trotz in Worcester, Mass. Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen von Blöcken. Es handelt sich um Verbesserungen an solchen Blockformen, bei welchen das geschmolzene Eisen in eine Form eingegossen wird, welche unten durch den Kopf eines hydraulischen Kolbens geschlossen ist. Nachdem das Metall durch das in b umlau fende Kühlwasser genügend ab gekühlt worden ist, nimmt der abwärts bewegte Kolbenkopf den erstarrten Teil mit, während durch den Trichter c frisches Metall nachgegossen wird. Die Verbesserungen bestehen ein- • mal darin, daß die Form unten durch eine Stopfbüchse d ge führt ist und daß der Kühl- Verziehen der Form Trichter c bis unter Metalls hinabgeführt, was in der Wirkung einer Füllung der Blockform vom Boden her gleichkommt. Nr. 708018. Richard Brown in South- hampton, England. Einrichtung zur Nutzbarmachung der Abhitze von Schmelzöfen. Die Hitze der abgestochenen Schlacke oder des frisch gegossenen Metalls wird ausgenntzt zum Ver trocknen des Erzes. Die heißen Materialien werden in Wagen a in den Raum b eingefahren, dessen Decke aus Metallplatten besteht und zugleich den Boden des Erzlagerraumes c (mit Füllöffnung d, Entnahmeöffnung e) bildet. Durch Kanäle f und Röhren g vermag die heiße Luft aus b nach c zu dringen. Nr. 709672. John M. Hartman in Phila delphia, Pa. Auskleidung für die Formen der kontinuierlichen Gießmaschinen. Erfinder hat frühere Patente genommen (z. B. Am. Pat. 629903) auf kontinuierliche Gießmaschinen, bei welchen flache schalenartige E'ormen in wagerechter Ebene kreisen und dabei von der Gießhalle in einen Kühlbehälter und danach an eine Entladestelle gelan gen. Um das Anbacken der Masseln an die Formen zu verhindern, soll sich Einstreuen von bituminösem Kohlenpulver (aus einem über der Formreihe angeord neten kleinen Schüttrumpf) in die Formen besser als die bisher vorgeschlagenen Mittel bewähren. Durch das Stäuben beim Einschütten und infolge der Ver drängung des am Boden liegenden Pulvers durch das eingegossene Metall gelangt genug davon auch an die Formseiten. Nach dem Gießen erweist sich das Form innere mit einer rußigen Schicht überzogen, welche das Anbacken des Gußstücks während mehrerer Güsse verhindert. Im Beginn des Gießens kommen die Formen aus dem Wassertank noch naß zur Gießstelle (später trocknen sie auf dem Wege). Die hierbei zu weilen eintretenden Explosionen werden, wie Erfinder feststellt, vermieden, wenn man die Formen zu Be ginn des Gießens einfettet, z. B. mit gebrauchtem Maschinenöl oder dergl. Nr. 707088. Alvin Dings in Milwaukee, Wise. Magnetischer Erzscheider. Das Gut tritt bei a in die Trommel b ein, welche auf den von c aus augetriebenen Reibungsrollen d ruht und sich dreht. Der feine nichtmagnetische An teil des Gutes fällt bei e durch die gelochte Trommel wand, der magnetische Anteil wird von den Hufeisen- Elektromagneten f mitgenommen und fällt in die Rinne g, wenn die Elektromagnete oben stromlos ge macht werden. Der Rest tritt unten aus der Trommel aus. Die Elektromagnete sind hintereinander ge schaltet, die Enden der Reihe gleiten stromleitend an den ringförmigen Stromleitern h i (+ und—). Zwischen den Elektromagneten ist je ein Nebenschluß m n o hergestellt, der federnd unterbrochen ist, bis der An lauf l die Stromschlußstücke n an k m k o heranbewegt und so die Magneten stromlos macht. Nr. 709563. Otto Thiel in Kaiserslautern. Verfahren zur direkten Gewinnung von Eisen aus Erz. Das Verfahren wird in einem Martinofen aus geführt, der so eingerichtet ist, daß ein unabhängig von der Regeneratorfenerung erzeugtes reduzierendes Gas in den Ofen eingeführt werden kann. In den, z. B. nach dem Abstechen des Metalls, auf voller Hitze befindlichen Ofen werden zunächst etwa zwei Drittel des zur Charge nötigen Flußmittels eingebracht und geschmolzen. Nach Abstellung der Feuerung wird das Gemisch aus Erz, Kohle und dem Rest des Flußmittels eingebracht und darauf die Türen ge schlossen gehalten, bis die heftige Gasentwicklung, zum Teil bereits durch Reduktion veranlaßt, aufgehört hat. Danach wird hocherhitztes reduzierendes Gas eingeleitet und hierdurch eine sehr energische (in zwei bis drei Stunden beendete) Reduktion bewirkt, welche aber absichtlich nicht ganz zu Ende geführt wird (der Gang der Reduktion wird durch vergleichende Gas analysen verfolgt.) Infolgedessen tritt, wenn das Gas abgestellt und geschmolzenes Eisen eingefüllt wird, eine nochmalige Reaktion ein, welche die Auflösung des reduzierten Eisens in dem eingefüllten Eisen und die Schlackenabscheidung begünstigt, wobei weiter reduzierendes Gas zugeführt wird. Zum Schluß wird wieder die Regeneratorbeheizung angestellt und, wie beim Martinprozeß üblich, weiter gearbeitet. Das zur Reduktion verwendete Gas wird natürlich zu Heiz zwecken weiter ausgenntzt.