1284 Stahl und Eisen. Die Eisen- und Kohlenindustrie Ru/ilands usw. 23. Jahrg. Nr. 22. anderseits aber die Verschiebung in der Dar stellungsweise hinsichtlich der Verwendung der bezüglichen Brennstoffarten in vorerwähnter Zeit zum Ausdruck bringen. In den Tabellen 7 und 8 sind diese Verhältnisse deutlich erkennbar. Tabelle 8. Jahr Anzahl Hochöfen Produktion Roheisen in Tonnen Mit kaltem Wind betrieb. Mit heißem Wind betrieb. Zu sam men Holz kohle Mineral. Brennstoffe Gemischte I Brenn stoffe 1891 70 152 222 667 913 333 166 4 893 ; 1892 65 156 221 658 022 376 151 38 907 1893 54 168 222 680 065 437 823 32 417 | 1894 51 183 234 747 137 560 025 26 930 1895 48 194 242 693 191 695 806 65113 ! 1896 47 202 249 738 411 813 479 70 901 1897 52 212 264 849 258 962 501 70 664 1898 50 224 274 835 127 1 274 466 134 433 1899 54 239 293 866 515 1 709 859 135 683 1900 32 270 302 905 429 1 680 284 351652 Abbildung 1 (zu Tabelle 8). Aus vorerwähnten Angaben geht hervor, daß die Roheisenerzeugung Rußlands während des letzten Jahrzehnts sich um das Dreifache ver größert hat. Die Gesamtzahl der im Betrieb stehenden Hochöfen hat zugenommen. Deutlich erkennbar ist ferner die Zunahme der mit heißem Wind arbeitenden Öfen gegenüber denen mit kaltem Wind betriebenen. Die Erzeugung von Roheisen mit mineralischen Brennstoffen wuchs um das Fünffache und erscheint der Süden Rußlands an diesem Fortschritt in erster Linie beteiligt. Die südrussischen Hochofenwerke er höhten ihre Erzeugung im Jahre 1900 gegen über 1899 um 152 237 t, im letzten Jahrzehnt um 1 254 296 t, d. i. um das Sechsfache vom Jahre 1891. Der Ural nahm hinsichtlich seiner Roheisenerzeugung im Jahre 1895 die zweite Stelle ein, in den vergangenen 10 Jahren ver größerte sich die Roheisenerzeugung daselbst um 291337 t, d. i. um das 1,6 fache. Im Mos kauer Bezirk war der Höhepunkt in der Roh eisenerzeugung bereits im Jahre 1899 über schritten, von diesem Zeitpunkt an ist ein Rückgang bis zum Jahre 1902 festzustellen. Immerhin war die Produktionszunahme im letzten Jahrzehnt 133 560 t oder das 2,3fache vom Jahre 1901. Die Werke Polens und Nordwest- Rußlands erzeugten im Jahre 1900 um 8850 t weniger als im Jahre 1899. Die Zunahme im letzten Jahrzehnt betrug jedoch 174 574 t. Auf den Werken Finlands und den Privatwerken Nordrußlands stieg ebenfalls die Erzeugung, wobei Ladoga (Gouvernement St. Petersburg) mit 20 708 t den Ausschlag gibt. Die Privatwerke Sibiriens hatten im verflossenen Jahrzehnt einen starken Rückgang zu verzeichnen. Die Kron werke und endlich die im Privatbesitz des Kaisers sich befindenden weisen Produktionszunahme auf. Nachdem im Jahre 1900 die bisher höchste Roheisenerzeugung in Rußland erreicht war, hatten die Jahre 1901 und 1902 einen starken Rückgang in dieser Richtung zur Folge, welche Verhältnisse durch Tabelle 7 belegt sind. Im Jahre 1903 ist im allgemeinen eine Zunahme der Roheisenerzeugung wahrzunehmen, genaue Angaben liegen jedoch bis jetzt nicht vor. Von Interesse sind die Verhältnisse, welche sich bei Gegenüberstellung der Roheisenerzeugung Rußlands im letzten Jahrzehnt zu derjenigen der vorwiegend in Betracht kommenden roheisen erzeugenden Länder der Erde ergeben (Tabelle 9). Tabelle 9. 1896 | 1897 | 1898 | 1899 i 1900 Im Durchschnitt 1000 Tonnen Ver. Staaten v. Nord amerika .... 8761 9807 11962 13839 14010 Großbritannien . . 8798 8937 8820 9454 9052 Deutschland.... 6373 6881 7313 8143 8521 Frankreich .... 2334 2484 2525 2567 2699 Rußland 1623 1882 2244 2712 2937 Österreich-Ungarn . 1218 1308 1427 1324 1312 Belgien 959 1035 979 1025 1019 Schweiz 466 534 510 498 521 Die Roheisenerzeugung aller Länder zusam mengenommen betrug im Jahre 1900 etwa 40 985 366 t, was einen Zuwachs gegenüber 1899 um 508,4 Millionen Tonnen bedeutet. (Schluß folgt.)