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Referate und kleinere Mitteilungen. Österreichs Bergwerks- und Hüttenbetrieb im Jahre 1902 bezw. 1901. An Bergwerkserzeugnissen wurden gewonnen: 1902 1901 t t Steinkohlen . . 11045 039 11 738 839 Braunkohlen . . . 22139 683 22 473 509 Eisenerz . . . . . 1 744 298 1 963 245 Manganerz . . . 5 646 7 796 Kupfererz . . . . 8 455 7 405 Bleierz .... • . 19 054 16 688 Zinkerz . . . 31 926 36 072 Zinnerz . . . . . 46 42 Wolframerz . . 45 45 Schwefelkies . . . 3 720 4 910 An Hüttenerzeugnissen wurden gewonnen: Roheisen 991 826 1 030198 Kupfer 913 776 Blei 11 263 10161 Glätte 1022 1317 Zink 8 308 7 558 Zinn 50 48 Ferner wurden gewonnen an: Koks 1 160 846 1 275 888 .Steinkohlenbriketts 104 896 89 950 Braunkohlenbriketts 60 704 66 058 („Österr. Zeitschr. f. Berg- und Hütten wesen“ Nr. 35 1903.) Frankreichs Eisenindustrie im ersten Halb- jahr 1903. Nach der soeben erschienenen Statistik des Comite des Forges de France betrug Frankreichs E rzeugung an im 1. Halbjahr 1902 t 1903 t Roheisen 1 158 748 1 365 421 Flußeisenblöcken .... 803 174 942 658 Flußeisenfabrikaten 617 835 666 571 Schweißeisenfabrikaten . . 316 598 318 745 Manganerzbergbau im Kaukasus. Die Statistik* der kaukasischen Manganerzindustrie stellt sich in den letzten Jahren wie folgt: Jahr Fördermenge Pud Export Pud 1895 . . . . 7 208 649 10 106 870 1896 . . . . 9 706 288 8 807 645 1897 . . . . 12 131 807 10 899 736 1898 . . . . 16 259 204 14 610 945 1899 . . . . 34 052 432 24 058 581 1900 . . . . 40 363 486 25 605 626 1901 . . . . 25 569 035 20 730 000 1902 . . . . 24 943 315 27 499 000 Außerdem werden in Rußland noch jährlich etwa 4000000 Pud Manganerz im Bezirk Nicopol, Gou vernement Jekaterinoslaw, gefördert und im Ural etwa 100000 Pud. Das Vorkommen im Kaukasus wird auf etwa 6 Milliarden, und das im Nicopoldistrikt auf * Vergl. „Moniteur des Intrts Materiels“ vom 11. Mai 1903. | 212 Milliarden Pud geschätzt; für den Ural liegen | keine nähern Angaben nach dieser Richtung hin vor. Wenngleich der Export der kaukasischen Mangan- I erze sieh im verflossenen Jahre gegen das Vorjahr um 6 769000 Pud, das heißt 32 °/0, gehoben hat, so leidet die dortige Bergbauindustrie doch nicht wenig unter der Überproduktion und dem Mangel einer ge eigneten Organisation, die die große Zahl der Bergbau treibenden, der Händler und Exporteure usw. beseitigt, zumal auf dem Weltmarkt die Konkurrenz Brasiliens, dessen Manganerzexport von 1640 t in 1894 auf 123 000 t stieg, immer schärfer hervortritt. Infolge dieser Umstände hat neuerdings M. Zeidler, Direktor der Kertscher Hüttenwerke, vorgeschlagen, die kaukasischen Manganerze an Ort und Stelle selbst zu verhütten und in den Häfen Batum oder Poti Hoch öfen zum Erblasen von Ferromangan zu bauen. Gleich zeitig erstreben die Kaukasus-Industriellen eine Fracht ermäßigung von dem Hauptmanganerzdistrikt Tschiaturi nach den genannten Hafenstädten. Hiergegen wandten sich die südrussischen Hochöfen, welche Ferromangan und Spiegeleisen erzeugen. Insgesamt betrug die südrussische Produktion: 1901 1902 Pud Pud an Spiegeleisen . . etwa 2 400 000 3 000 000 an Ferromangan . . „ 900 000 1 500 000 Sa. . . . etwa 3 300 000 4 500 000 Diese außerordentliche Zunahme, vor allem der j Ferromanganerzeugung, findet ihre Erklärung in dem Umstande, daß man sich zum Teil der gewöhnlichen Gießereiroheisen-Hochöfen von 20 und mehr Metern Höhe zum Erblasen bediente und Tagesproduktionen von 4500 Pud Ferromangan (80 °/o Mn) erzielte. Auf der Versammlung der Industriellen in Charkow kam eine Einigung über den Vorschlag von Direktor Zeidler nicht zustande; die Frage blieb noch offen, doch dürfte bei günstigen Frachtverhältnissen für die Manganerze die Rentabilität der Ferromanganhochöfen im Kaukasus wohl nicht so sehr bezweifelt werden können. Leichter erscheint anderseits der Vorschlag, den gesamten Manganerzbergbau des Kaukasus in die Hand einer soliden russischen Bank zu geben, die mit Hilfe einer Erzgesellschaft die Förderung und den Verkauf der Erze nach wirtschaftlichen und techni schen Grundsätzen ordnet und leitet. Darüber soll nach Ausarbeitung näherer Pläne in einer späteren Versammlung beraten werden. Oskar Simuiersbaeh. Die kanadische Eisenindustrie. Die großen Hoffnungen, die der gewaltige Auf schwung der kanadischen Eisenindustrie in den letzten beiden Jahren, in denen die Roheisenerzeugung von j 86 0001 bis auf 319 6001 stieg, erreicht hat, sind nicht in dem erwarteten Umfang erfüllt worden. Zwar steht das größte Werk Kanadas, die Dominion Iron and Steel Company, nach einem Bericht des kaiserlichen Konsulats in Montreal im Begriff, sich über die ursprünglich ins Auge gefaßten Grenzen aus zudehnen, indem die im Betrieb befindliche, aus 400 Otto-Hoffmann-Öfen bestehende Kokerei um 100 Ofen ohne Gewinnung der Nebenerzeugnisse vermehrt und ein neues Walzwerk erbaut wird; dagegen scheint es mit dem vielseitigen Clergueschen Unter nehmen schlecht zu stehen, da nach einer Notiz des „ngineering and Mining Journal“ vom 12. September