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Verfasser sich ein noch weit größeres Verdienst er worben hätte, wenn er den Feldbahnen einen beson deren Abschnitt gewidmet hätte. Zwar können der Oberbau und die Betriebsmittel, auf Grund der bis heute vorliegenden Literatur über diese Bahnen, wohl kaum eingehender behandelt werden, und es dürfte daher erst der nächsten Auflage beschieden sein, die Eigenart dieser Schmalspurbahnen einer besonderen Berücksichtigung zu unterziehen. Denn es muß zu gegeben werden, daß, während die Schmalspurbahnen sich in allen ihren Teilen vollständig an die Haupt bahnen anlehnen, die Feldbahnen sich unabhängig von den letzteren entwickelt haben; sie sind aus den vor liegenden Bedürfnissen gleichsam selbständig heraus gewachsen und bilden somit eine technische Kunst für sich. Die Gleisrahmen und deren Teile (Schienen profile ausgenommen) die Weichen und Drehscheiben, die Radsätze, Lager und Federwerke, die Drehgestelle und die Stellrahmen nebst Puffer und Kupplung, sowie die unzähligen Arten von Wagenkasten, insbesondere die Kippwagen, sind sämtlich infolge ihrer Einfach heit und Billigkeit eigenartig gestaltete Anordnungen, die denen der Haupt- und Kleinbahnen an Zweck mäßigkeit in keiner Richtung nachstehen. Düsseldorf. J. Schuler. Svensk Handtverkskalender för 1909. Utgifven af Sveriges Handtverksorganisation. Redigerad af C. J. F. Ljunggren. Kristian- stad, L. Littorius Bokhandel. 170 8. (nebst Kalendarium) 8°. Geb. 2 K. Dass. 1910. Ebd. 124, 20 S. (nebst Kalen darium) 8°. Geb. 2 K. Die beiden ersten Bände dieses von der schwedi schen Handwerksorganisation herausgegebenen Fach- kalenders machen ihrem Bearbeiter C. J. F. Ljung gren, der gleichzeitig Vorsitzender der eingangs ge nannten Vereinigung ist, alle Ehre. Sie erfüllen ihren Zweck nach jeder Richtung hin und bilden mit ihrem reichen und vielseitigen Inhalt ein recht brauchbares Nachschlagebuch. Ferner sind der Redaktion folgende Werke zu gegangen, deren Besprechung vorbehalten bleibt: Bruns, P. J., Kaiserl. Postrat, und Kgl. Eisenbahn- Obersekretär C. Flister: Post, Eisenbahn und Publikum. Praktischer Ratgeber für den Verkehr mit Poet- und Eisenbahnbehörden nebst Mustern für Eingaben. Mit einer Eisenbahn-Uebersichts- karte von Mittel-Europa. 93 S. 8°. Kart. 2 %. Eisenbau, Der. Internationale Monatschrift für Theo rie und Praxis des Eisenbaues. Schriftleitung: Ingenieur F. Bleich. Schriftleitungsausschuß: F. Bleich, Ingenieur in Wien, J. E. Brick, k. k. Hofraf, ord. Professor a. d.Techn. Hochschule in Wien, M. Foerster, ord. Professor a. d. Techn. Hoch schule in Dresden, G. Cb. Mehrtens, Geh. Hof rat, ord. Professor a. d. Techn. Hochschule in Dres den. 1. Jahrgang. No. 1 bis 3. Leipzig, Wilhelm Engelmann 1910. 48, 44, 38 S. 4°. Jährlich 12 Hefte 20 J. Wirtschaftliche Vom Roheisenmarkte. —Deutschland. Auch heute ist über die Lage des rheinisch-westfäli schen Roheisenmarktes insofern nichts Neues zu be richten, als das Geschäft in den letzten Wochen recht still gewesen ist. Da für das nächste Jahr von den Hütten noch nicht verkauft wird, so beschränkt sich die Abschlußtätigkeit auf kleinere Zusatzmengen für diesjährige Lieferung. Die Preise bei diesen Ge schäften, die sich glatt erledigen, sind unverändert geblieben.* Die Abrufe werden durchweg als befrie digend bezeichnet. England. Aus Middlesbrough wird uns unterm 16. d. M. wie folgt berichtet: Seit vorgestern ist der Roheisenmarkt wieder fester. Die Warrants waren bis auf sh 50/91/2 d f. d. ton gewichen und schließen ab zu sh 51/11/2 d bis eh 51/21/2 d für sofortige Lie ferung. Das Geschäft in Eisen ab Werk bleibt ziem lich still, obwohl die Verschiffungen stark sind. Die Warrantslager wachsen langsam, doch sind die Vor räte bei den Hütten nur klein. Gießereieisen Nr. 1 ist recht knapp. Die heutigen Preise sind für sofor tige Lieferung: für Gießereieisen Nr. 1 sh 54/— bis sh 54/3 d f. d. ton, für Nr. 3 sh 51/3 d bis sh 51/6 d, für Hämatit in gleichen Mengen Nr. 1, 2 und 3 sh 66/9 d bis eh 67/—. In den Warrantslagern befinden sieh augenblicklich 424 024 tons, darunter 386 570 tons G. M. B. Nr. 3. Vereinigte Staaten. Nach dem „Iron Age“** belief eich die Roheisenerzeugung der Vereinigten Staaten im März d. J. auf 2657 105 t gegen 2435610 t im vorhergehenden Monate. Die tägliche Erzeugung betrug 85 713 (im Februar 86 986) t. Auf die näheren Einzelheiten werden wir noch zurückkommen. Vom belgischen Eisenmarkte wird uns aus Brüssel unter dem 15. d. M. geschrieben: Während der letzten vierzehn Tage hat die zur Zeit unseres letzten Berichtes bereits leicht ansetzende festere Stimmung * Vergl. „Stahl und Eisen" 1910, 16. März, S. 476. * * 1910, 7. April, S. 818/9. XVLo. Rundschau. des belgischen Roh eisenmarktes angehalten, und es ist seit längerer Zeit wieder von einer unverkenn baren, wenn auch noch nicht besonders starken Bes serung des Roheisengeschäftes zu berichten. Der Wettbewerb der deutschen Hochöfen, der vor einiger Zeit namentlich in Thomasroheisen in Erscheinung trat, ist geringer geworden. Seitens der belgischen verarbeitenden Werke war in letzter Woche eine größere Nachfrage für Zusatzmengen in Roheisen zu verzeichnen. Statt 76 fr. f. d. t vor vierzehn Tagen, fordern die belgischen Hochöfen jetzt 77 bis 78 fr.; Frischereieisen wird statt zu 71 bis 72 fr. meistens nur zu 72 fr. abgegeben. Die Roheisenerzeugung Belgiens stellte sich im ersten Vierteljahre 1910 auf 440 000 t gegen 335 000 t im gleichen Zeiträume des Vorjahres, zeigt also eine Zunahme um 105 000 t oder 31 o/o. — Auf dem Markte in Fertigerzeugnissen haben die Werke bislang vergeblich versucht, die Preislage zu heben; die Nachlässe der Händler und Ausfuhrfirmen, die im Januar anscheinend sehr große Abschlüsse mit den Werken getätigt haben und immer noch nicht genügend Spezifikationen erhalten, dauern fort, allerdings bleibt auch der ausländische Wett bewerb recht fühlbar. In Stabeisen sind sogar die gegen Spezifikation notierten Preise nochmals herunter gegangen, und in letzter Zeit mußte eine Reihe von Abschlüssen sowohl in Fluß- wie Schweißstabeisen zu dem auffallend niedrigen Preise von £ 5.4/— f. d. ton fob Antwerpen hereingenommen werden. Man ist in dessen allgemein der Ansicht, daß dieser Zustand bei der Höhe der Rohstoffpreise nicht anhalten kann, und neuerdings scheint sich denn auch bei Fertigerzeug nissen eine erneute Festigung einstellen zu wollen. Vom französischen Eisenmarkte. — Die Kauf lust der Verbraucher ist in der beendeten Woche noch gewachsen. Insbesondere ist den Abnehmern durch die teils schon in Kraft befindlichen, teils mit dem Beginn des zweiten Halbjahres eintretenden Brenn stoffverteuerungen ein gewisser Ansporn gegeben, in 86