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rüsten mit 279 mm d und zwei schneller lau fenden Gerüsten von 191 mm d, bezw. 216 mm $ besteht. Die kontinuierliche Straße kann der Fertig straße als Vorstoffe Material von 13, 19, 25, 32, 38, 44 und 51 mm • liefern, ohne daß die Walzen ausgewechselt werden, sowie andere Formen und Gewichte, wenn „einige wenige Walzen“ aus gewechselt werden. Das Walzprogramm der Strecke, die zur Zeit, da der Aufsatz geschrieben wurde, noch nicht oder wenigstens noch nicht lange in Betrieb war, wird in der Beschreibung wie folgt angedeutet: „Es sollen Rundeisen von 6 bis 30 mm und un gefähr alle Sorten von entsprechendem Gewicht von hexagonalem, oktogonalem, ovalem, halbovalem und quadratischem Querschnitt erzeugt werden. Die Abmessungen der Flacheisen bewegten sich zwischen 19 X 3 mm und 305 X 3 mm und die der Winkel zwischen 89 X 76 mm und 25 X 12,5 X 3 mm. Die Leistungsfähigkeit der Straße sollte mindestens 60 000 t jährlich betragen, was etwas mehr als den gegenwärtigen Bedarf des Deering-Werkes an den erwähnten Sorten deckt und überhaupt 80°/0 des erforderlichen Gesamtmaterials ausmacht, da tatsäch lich nur die größeren Winkel und die sehr breiten und dünnen Flacheisen auf anderen Straßen her gestellt werden.“ Drei Jahre später wird über den Ausbau dieses Stabeisenwalzwerkes berichtet, und bei dieser Gelegenheit werden die Erfolge, die mit der älteren Anlage mittlerweile erzielt worden sind, hervorgehoben.* Es heißt dort u. a.: „Diese Straßen können Rundeisen von 9,5 mm bis 51 mm oder entsprechende Querschnitte, Flach- eisen bis zu 89 mm Breite und Winkel bis zu 45 X 45 mm liefern. Von einigen Seiten waren vor der Inbetriebnahme dieses Walzwerkes Zweifel laut geworden, ob eich ein derartig umfassendes Walzprogramm auf einem Walzwerk wirtschaftlich zur Durchführung bringen lasse. Die Betriebs ergebnisse sind aber von Anfang an befriedigende gewesen, und die auf diesen Straßen erzielten Pro duktionszahlen gehören mit zu den besten, die je bekannt geworden sind. So verarbeitete z. B. dieses Walzwerk im Jahre 1906 in 614 Schichten 93 730 t oder durchschnittlich 152,6 t i. d. Schicht. Im Ok tober v. J. wurden 11 314 t und im November 1890 t Profile kleiner als 12,7 mm 0 und dazu 5442 t stär kere Sorten gewalzt. Die Höchsterzeugungsziffer in 35 mm-Rundeisen stellt sich auf 652 t in vier undzwanzigstündiger Schicht.“ lieber die neue Straße, die in Form einer acht- gerüstigen kontinuierlichen Straße von 406 mm 0 ebenfalls von der Morgan Construction Co. gebaut wurde, ist weiter gesagt: „Demgemäß wurde die neueStraße konstruiert zum Verwalzen von Knüppeln von 127 mm, bezw. 102 mm [ oder Platinen entsprechenden Quer schnittes, 3,4 m lang, zur Herstellung von Rund eisen usw. (22,2 bis 89 mm 0), Flacheisen bis zu 305 mm, Winkeln bis zu 127 mm, L-Eisen bis zu 102 mm, Trägern bis zu 127 mm und [-Eisen bis zu 152 mm Höhe. Das Walzwerk soll garantiert 100 000 bis 110 000 t Material bei durchschnittlich gleichmäßi * „Stahl uni Eisen“ 1907, 14. Aug., 8. 1188. gen Spezifikationen im Jahre ausbringen. Ist die Möglichkeit gegeben, einigermaßen lange auf gleiche Profile mittleren Querschnittes walzen zu können, so soll die genannte Produktionsziffer sich erheblich steigern lassen bis auf mindestens 150 000 t im Jahre. In dem ersten Monat nach der Inbetrieb setzung wurden, während ein Teil des Walzwerkes noch nicht ganz fertig war, mit ungelernten Leuten in einfacher Schicht 4064 t Rundeisen von 25 bis 64 mm Durchmesser gewalzt.“ Diese Ausführungen sind in mehrfacher Be ziehung sehr interessant und lehrreich. Zunächst gestatten die angeführten Erzeugungszahlen einen Einblick in die Riesenauftragslisten der Deering Harvester Co., die ihrem Walzwerk beispiels weise erlauben, 24 Stunden lang dasselbe Profil zu walzen und hiervon 652 t hintereinander herzustellen; auch die November-Erzeugung 1906 mit 1890 t Profilen unter 12,7 mm 0 (12,7 bis 9,5 mm 0), sowie die erste Monatsleistung des neuen Walzwerkes mit 4064 t Rundeisen von 25 bis 64 mm 0 geben einen Eindruck von der Höhe der vorliegenden Auftragsmengen. Die Deering Harvester Co. gehört zur International Harvester Co., jenem großen Unternehmen zur Herstellung von Erntemaschinen, und die Er zeugnisse ihres Walzwerkes in Chicago werden in eigenen Werkstätten zum Bau landwirtschaft licher Maschinen und Geräte weiterverarbeitet. Im Gegensätze offenbar zu den Stabeisenstraßen des Stahltrustes, deren Arbeitsgebiete infolge der oben erwähnten Arbeitsteilung allemal kleiner sind, soll das Walzwerk der Deering Harvester Co. für den genannten Zweck ein umfassendes Pro gramm zu bewältigen haben, das, so meint wohl der Verfasser der Berichte, deutschen Verhältnissen nahe komme. Unter diesen Umständen hätte man erwarten dürfen, daß dem Leser durch genaue Aufstellung der Profilreihe, unter Mit teilung der auf die einzelnen Profile im Monats durchschnitt entfallenden Auftragsmengen, ein anschauliches Bild dieses Walzwerksbetriebes gegeben würde. Leider aber sind alle diese Angaben nur in groben Umrissen und sehr un bestimmt gehalten. Da es aber für das Werk hüben und drüben, d. h. in den Maschinenbau werkstätten sowohl wie im Walzwerk, von Vor teil ist, mit einer beschränkten Normalprofilreihe hauszuhalten, und da die Werkstätten nur eine bestimmte Anzahl von Maschinentypen in Massen herstellen, so ist die Annahme gerechtfertigt, daß dieses Programm in Wirklichkeit nicht allzu groß ist. Diese Annahme findet ihre Bestäti gung in der Höhe der durchschnittlichen Schicht leistung des Jahres 1906, die mit 152,6 t im Rahmen des angedeuteten Programmes geradezu glänzend genannt werden muß. Leistungen dieser Art haben große Auftragsmengen bei geringem Wechsel der Profile zur Voraussetzung, wenn die Genauigkeit der Walzung auch nur mäßigen Ansprüchen genügen soll. Daneben bleiben zu.