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554 Stahl und Eisen. BücherscJiau. 30. Jahrg. Nr. 13. fügten „Kurzen Mitteilungen“ aus diesem Zusammen hänge besser fortbleiben sollten. Sie sind gewiß wichtig und interessant genug, um dauernd festgehalten zu werden. Da sie aber in ihrer geringen Zahl (7) räum lich verhältnismäßig wenig Platz beanspruchen, so könnten sie u. E. besser in der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure Platz finden, wo sie, hier und da eingestreut, vollauf das Interesse finden werden, das ihnen gebührt. Hier am Ende einer Reihe von großen Beiträgen auf zehn Seiten zusammengedrängt, laufen sie eher Gefahr, übersehen zu werden oder bald nicht mehr aufgefunden werden zu können, als in der Zeitschrift, in der auch der kleinste Beitrag sorgsam registriert wird. Wir wünschen den „Beiträgen“ von Matschoß starke Verbreitung und eifrige Leser, der schönste Lohn für die mühevolle Arbeit ihres Herausgebers, die reiche Fracht zu tragen verdient. Petersen. Bestimmungen für die Ausführung von Konstruk tionen aus Eisenbeton bei Hochbauten vom 24.Mail907. Fünfte Auflage. Berlin, Wilhelm Ernst & Sohn 1910. 25 S. 4°. 0,60.%. Die vorliegende 5. Auflage der amtlichen Be stimmungen hat gegenüber der letzten Ausgabe eine Erweiterung ihres Inhaltes erfahren, indem die mini steriellen Runderlasse vom 11. April 1908 betreffend die Auslegung der „Bestimmungen über die Aus führung von Konstruktionen aus Eisenbeton bei Hoch bauten“, vom 21. Januar 1909 betreffend „Baupolizei liche Behandlung ebener massiver Decken bei Hoch bauten“, vom 18. September 1909 betreffend „Berechnung von Säulen aus eisenumschnürtem Beton“ und vom 21. Dezember 1909 betreffend „Berechnung von Säulen aus eisenumschnürtem Beton“ Aufnahme gefunden haben. Die eigentlichen Bestimmungen für den Eisen beton sind unverändert geblieben. Der Runderlaß betreffend baupolizeiliche Behand lung ebener massiver Decken bei Hochbauten regelt die Berechnung von Steineisendecken, wie sie meist zwischen eisernen Trägern ausgeführt werden. Er schwerende Bestimmungen darüber sind daher auch nicht ohne Einfluß auf den Verbrauch an Trägern, und insofern hat der Erlaß auch Interesse für die Trägerwalzwerke. Als erschwerend und die Konkurenz- fähigkeit der Steineisendecken stark beeinträchtigend sind von den zunächst interessierten Firmen die Be grenzung der Schubfestigkeit auf 2,5 kg und die Vor schriften über die Ermittlung der Druckfestigkeit emp funden worden, ebenso wie die Bestimmung, daß nur die auf den Unterflanschen der Träger aufliegenden Deckenplatten als teilweise eingespannt zu betrachten und demzufolge mit 10 berechnet werden dürfen. Auf die Vorstellung der interessierten Steindecken firmen sind lür die Handhabung des Runderlasses vom Polizeipräsidenten in Berlin Gesichtspunkte aufgestellt worden, die den geäußerten berechtigten Wünschen teilweise Rechnung tragen. Danach dürfen alle Stein- eisendecken, also auch die gestelzten, mit i berechnet werden, sofern die gestelzten Auflager aus Beton hergestellt werden. Als Schubspannung darf ein größerer Wert, bis 4,5 kg/qcm, angenommen werden, sofern die Bedingung Ks. 2,5 2255 4,5 kg/qcm erfüllt ist. Der Runderlaß betreffend die Berechnung von Säulen aus eisenumschnürtem Beton trägt einer Neu erscheinung im Eisenbetonbau Rechnung. Bekanntlich nehmen die Säulen in Eisenbetonausführung häufig recht unbequeme Abmessungen an, die besondere im Vergleich zu eisernen Säulen für gleiche Belastung auffallen. Durch eine spiralartige Querbewehrung der Eisenbetonsäulen wird eine größere Festigkeit und damit Querschnittsverminderung erzielt. Für die Prüfung der Berechnung derartig konstruierter Säulen soll der vorliegende Erlaß die Richtschnur geben. Dipl.eIng. Fischmann. Chatelain, E., Licencie es Sciences, Professeur aux Laboratoires Bourbouze: Soudure auto gene et aluminothermie. Prface de M. H. Le Chatelier. Avec 78 figures. Paris (55 Quai des Grands - Augustins), Gauthier- Villars 1909. X, 177 S. 8°. 3,25 fr. Das Buch behandelt in acht Kapiteln das Schwei ßen und Löten sowie die zugehörigen Apparate. In Kapitel I und II wird ein allgemeiner Ueberblick über das Löten und Schweißen im Schmiedefeuer ge geben ; die autogene Schweißung umfaßt die Kapitel III und IV, Kapitel V ist den zur autogenen Schwei ßung verwendeten Gasen gewidmet, die elektrische Schweißung wird in Kapitel VI behandelt und zum Schlüsse wird das Goldschmidtsche Thermitverfahren in Kapitel VII und VIII erläutert und an zahlreichen Anwendungsbeispielen beschrieben. Das Buch kann Anfängern bestens empfohlen werden. Für deutsche Verhältnisse dürfte es indes weniger in Frage kom men, weil ausschließlich französische Apparatekon- struktionen besprochen werden. Bei der autogenen Schweißung wird zu wenig Bezug auf praktische An wendung genommen. Die auf Seite 113 erwähnten Reparaturen an Dampfkesseln mittels autogener Schweißung werden hoffentlich für Deutschland nicht vorbildlich. Die mehrfachen Angaben von Preisen sowohl für Apparate als auch für Betriebsmittel sollten in einem Lehrbuche besser nicht enthalten sein. Wiß. Fernald, R. H., C. D. Smith, J. K. Clement and H. A. Grine: Incidental Problems in gas- producer tests. Washington, Government Prin- ting Office 1909. 29 S. 8°. In diesem vom United States Geological Survey herausgegebenen „Bulletin 393“ veröffent lichen Fernald und Smith sowie Clement und Grine zwei Arbeiten über Untersuchungen an Gaserzeugern. Die beiden ersten Verfasser beweisen, wie not wendig eine lange Versuchsdauer zur Ausschaltung der unvermeidlichen Fehler bei Bestimmungen des Kohlenverbrauches in Gaserzeugern ist. Die Fehler möglichkeiten bei derartigen Messungen liegen in der Schwierigkeit, die Beschickung des Gaserzeugers am Ende des Versuches in denselben Zustand wie an seinem Beginn zu bringen, da die Höhe der Aschen schicht sich meistens der Beobachtung entzieht, und der Grad der Verkokung der Kohle sowie die Dichte ihrer Lagerung und damit ihr mittleres spezifisches Gewicht nicht bestimmt werden können. Die Ver fasser berechnen beispielsweise, daß bei ihrem Ge nerator von T d, bei dem in acht Stunden etwa 900 kg Kohle gegichtet wurden, während dieser Zeit ein Fehler von 400/ allein durch verschieden hohe Schichten von frisch gegichteter Kohle zu Beginn und Ende des Versuches in den Messungen auftreten kann, und verlangen daher, daß derartige Versuche über mindestens 100 Stunden ausgedehnt werden, wenn sie ein richtiges Ergebnis zeitigen sollen. Clement und Grine berichten in dem zweiten Aufsatz über die Ergebnisse, die sie bei der Messung von Temperaturen und bei der Bestimmung der Gas- Zusammensetzung in verschiedenen Höhenlagen eines mit zentraler Windzuführung versehenen Gaserzeugers erzielt haben. Leider verlieren die Ergebnisse dieser sehr schwierigen Messungen an Wert, weil der Wind sich sehr ungleichmäßig in dem Gaserzeuger verteilte und infolgedessen die Temperaturen und Gaszusam mensetzung in einer Ebene sehr verschiedene waren,