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30. März 1910. Verarbeitung des schmiedbaren Eisens. Stahl und Eisen 539 passiert die zu schmelzende Beschickung 1 . Außer dem ist der Herdboden leitend ausgekleidet und an der Gicht sind in dem mit Koks zu beschicken den Zentralrohr noch einige Elektroden ange bracht. Durch diese Zuleitungen soll also von einem zweiten Stromkreise auch noch Strom von oben nach unten im Ofen fließen. Die Art der Beschickung ist etwas sehr kompliziert ge dacht. In der Mitte wird nur Koks aufgegeben, um diesen herum ein Gemenge von Erzstücken und Zuschlägen, zwischen dieser Schicht und Ofenmantel Feinerz mit Zuschlag. Vier Schnecken etwas oberhalb, aber zwischen den Horizontal elektroden angeordnet, sollen das Schmelzgut in die Schmelzzone drücken. Das aufsteigende Kohlenoxyd wird durch seitliche Düsen abge saugt. — Vom Papiervorschlag bis zu einem arbeitenden Ofen ist noch ein weiter Schritt. [ B Ir. Tr. Rev.“ 1910, 13. Jan., S. 141/4.] Jacob Forssell: Stromdichten und Energieverluste in Elektroden. Rein mathematische Betrachtung eines solchen Falles beim Durchgang einer Elektrode durch eine Ofenwand. Zur praktischen Ausnutzung einer solchen Formel müßten eine Menge Konstanten bekannt sein, deren Wert im gegebenen Falle unbekannt ist. [„Met. Chem. Eng.“ 1910, Jan., S. 26/33.] Glüh frischen. H. Becker: Heber das Glühfrischen mit gasförmigen Oxydationsmitteln.* Die umfangreichen Untersuchungen behandeln die Frage, ob analog dem Zementieren mit gas förmigen Stoffen nicht auch ein Gasglühfrisch- Verfahren möglich sei, das durch das Wegfallen des Einbettens und Putzens der Gußstücke sehr große Vorteile mit sich bringen würde. Als ent kohlendes Gas wurde ein Gemisch von Kohlen oxyd und Kohlensäure benutzt. Die Versuche, bei denen ein Eisenstab in diesem Gasgemisch bei 800, 900 und 1000° 0 geglüht wurde, zeigten folgende Ergebnisse: Bei temperkohlehaltigem und weißem Roh eisen nimmt die entkohlende Wirkung des Gas gemisches mit steigendem Kohlensäuregehalte und mit steigender Temperatur zu. Bei getempertem Roheisen tritt praktisch keine Kohlenstoffver änderung ein bei 800° C bei einem Gase mit etwa 30 °/o Kohlensäure, » 900» C „„„„„ 12»/o „ 1000» C »»»»» 2,85 »/o Bei weißem Roheisen ist die Einwirkung der Gasgemische bei 800° C geringer als bei ge tempertem. Bei 900 und 1000° C ist in dem Ver halten des weißen und des getemperten Roheisens kein Unterschied festzustellen. Zum Glühfrischen kommen wegen der Reaktionsgeschwindigkeit nur Temperaturen zwischen 900 und 1000° C in Betracht. Bei 900° findet bei einem Kohlensäure Kohlenoxyd-Gemisch mit 28 °/o Kohlensäure und bei 1000° C mit 24°/o Kohlensäure eine merk liche Oxydation des Eisens nicht statt; solche Gemische eignen sich also bei diesen Tempera turen zum Glühfrischen. [„Met.“ 1910, 22. Jan., S. 41/59.] L. Verarbeitung des schmiedbaren Eisens. Beschreibung und Detailzeichnungen einer großen eisernen Walzwerkshalle der Jones & Laughlin Steel Company. [„Eng. Rec.“ 1910, 29. Jan., S. 120/3.] Das neue elektrisch angetriebene Walzwerk der „Oldbury Rolling Mills“ ist kurz be schrieben.* [„Ir. Coal Tr. Rev.“ 1909, 3. Dez., S. 884.] Th. Ehrhardt: Neuere Fortschritte im Dampfmaschinenbau, insbesondere im Bau von Umkehr-Walzenzugmaschinen. [„Z. d. V. d. I.“ 1909, 18. Dez., S. 2094/8.] Abbildung und Beschreibung einer magneti schen Kupplung für Walzwerke.* [„Engineering“ 1910, 11. Fehr., S. 187.] J. Bernatzky: Beitrag zum Studium der Theorie der in Walzwerken gebräuchlichen Roll öfen.* [„Rev. univ.“ 1910, Febr., S. 198/204.] Neue I-Eisen-Formen. Die Finna L. Mannstaedt & Co. stellt L-Stäbe mit stark keilförmigem Steg her, außerdem auch solche mit keilförmigen Nuten. [„Zentralbi. d. Bauv.“ 1910, 19. Jan., S. 44.] Verarbeitung von alten Eisenbahn schienen auf Stabeisen.* Die „Inland Steel Company“ in Chicago stellt Stabeisen und andere Walzprodukte aus alten Eisenbahnschienen her, indem sie letztere zunächst in Kopf, Fuß und Steg zerlegt und alle drei Teile für sich ver- walzt. (Vergl. übrigens auch „Stahl und Eisen“ 1902 Nr. 2 S. 111, Am. Pat. Nr. 664001.) [„Ir. Age“ 1909, 16. Dez., S. 1823.] E. Morgensen: Eine neue Eisenbeton schwelle. [„Bet. u. E.“ 1910, 20. Febr., S. 69.] Martin H. Blancke: Meßapparat für Ban dagenwalzwerke.* [„Z. f. d. prakt. Maschinen bau“ 1910, 12. Jan., S. 57.] Neuere Fortschritte in der Röhren industrie.* Kurze Mitteilungen über die Röhren werke der Firma Stewarts & Lloyds, Ltd. [„Ir. Coal Tr. Rev.“ 1910, 25. Febr., S. 295.] Dr. S. Hauser: Neues Verfahren zur Her stellung nahtloser Rohre in Pilger- und Kaliber walzwerken.* [„Metallr.-Ind.“ 1910, 10. Febr., S. 1/4; 25. Febr., S. 1/6.] Maschine zum Schleifen von Dornen und Schabern für Zieheisen.* [„Anz. f. d. Draht- Ind.“ 1910, 10. Jan., S. 1/6.]