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wie sich die den Boden bildende Glocke senkt, sobald der Kübel auf die obere Oeffnung des Zwischen gehäuses a aufsetzt. Der abgerundete obere Teil des letzteren und die Glocke des Förderkübels werden dann zusammen heruntergedrückt. Nachdem der Förderkübel entleert ist, bewirkt das Gegengewicht den Abschluß der oberen Oeffnung des Zwischen gehäuses. Die in dem oberen Teile des Zwischen gehäuses angebrachten seitlichen Bleche b veranlassen eine vollkommen gleichförmige Verteilung der auf die Glocke fallenden Erze. Abweichend von den meisten der durch Kübel begichteten Hochöfen hat dieser nur eine Glocke. Der Förderwagen, welcher den be ladenen Kübel heraufschafft, hält in seiner höchsten Stellung an, wenn die Glocke, welche den Boden des Kübele bildet, in ihrer tiefsten Stellung sich befindet, wie die punktierten Linien es zeigen. Wenn der Kübel sich entleert hat, kehrt der Förderwagen in die niedrigere gezeich nete Lage zurück, und die obere Glocke schließt derart, daß die Gichtglocke des Hochofens jederzeit gesenkt werden kann. Während der eine Förderwagen sich in dieser Lage befindet, wird der andere Kübel am Fuß des Schrägaufzuges be laden. Alle diese Verrichtungen ge schehen selbsttätig. Der Otis-Aufzug wird durch einen elektrischen Stromunterbre cher angehalten, und die Bremse kommt in Tätigkeit, wenn der Förderwagen sich in seiner höchsten Lage befindet. Auch ist der Aufzug mit einem Zeitbegrenzungs-Mechanismus versehen, welcher ihn lange genug anhält, damit der Kübel sich voll ständig entleeren kann. Die Förderbewegung wird sodann selbsttätig umgesteuert und der Förderwagen senkt sieh in die Lage, welche Abbildung 1 zeigt. Der Förderwagen verharrt so lange in dieser Stellung, bis der untere Kübel auf der Hüttensohle beladen ist, und der Maschinist den Aufzug wieder in Gang gesetzt hat. Die allgemein bekannten Einrichtungen im Förder maschinenhause zeigen an, wenn die Glocken gesenkt werden. Auch die Füllhöhe im Hochofen wird auf diese Weise dem Maschinisten jederzeit bekannt ge macht. Es ist erwähnenswert, daß innerhalb vier Monate, seit welcher Zeit der Hochofen sich im Be triebe befindet, keine Unterschiede in der Füllhöhe an den vier Punkten im Hochofen, welche zum Messen ausersehen sind, beobachtet werden konnten. Drei Dampfgebläsemaschinen liefern den nötigen Wind. Ferner sind zehn 400 Stirling-Kessel vorgesehen, welche mit Hochofengas geheizt werden. Die Schlacken können granuliert in Eisenbahnwagen verladen, oder im flüssigen Zustande in Schlacken wagen fortgeschafft werden. Hochofen, Mischer und Martinöfen sind in dem selben Gebäude untergebracht. Die geringe Ent fernung des Mischers vom Hochofen ermöglicht, daß das Roheisen vom letzteren unmittelbar in ersteren läuft; diese Anordnung wird vom amerikanischen Verfasser als eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit der Anlage erwähnt, ohne daß er dabei auf die Nach teile hinweist, die hieraus für den Betrieb des Mischers folgen. Abbildung 2 zeigt im Aufriß und Grundriß die Anordnung der Abstichrinnen, welche das Roh eisen dem Mischer, oder, wenn es gewünscht wird, den Roheisenpfannen zuführen. Mit letzteren wird es zur Gießmaschine gebracht, was nur bei Betriebs störungen im Stahlwerke, oder wenn es Verkaufs- Zwecken dient, geschieht. Der Mischer hat die Ge stalt eines Konverters ; seinen Bewegungsmechanismus erläutert Abbildung 3. Zum Bewegen dienen zwei 25-PS-Elektromotore, deren Kraftübertragung die Ab bildung genügend veranschaulicht. Das Stahlwerk enthält zwei kippbare Talbot- öfen von je 200 t Fassungsvermögen bei 16,15 m Länge und 4,88 m Breite. Wie Abbildung 4 zeigt, dienen zur Kippbewegung eines jeden Ofens vier starke Räder, welche auf kreisförmigen Bahnen laufen, so daß die Köpfe in der Mittellinie verbleiben. Die Kippbewegung geschieht durch unmittelbar ge kuppelte Moto re. Die Bahnen, auf denen die Räder laufen, sowie alle Teile, welche zum Kippen des Ofens dienen, sind aus Stahlguß. Nicht nur das Kippen des Ofens, sondern auch das Umschalten der Ventile und das Heben und Senken der Türen erfolgt elektrisch. Jede Tür hat ihren eigenen Motor. Gas erzeuger sind vorgesehen, zurzeit dient jedoch Oel als Brennstoff. Letzteres befindet sich in Behältern, die am Stahlwerksgebäude angebracht sind, und wird den Köpfen der Talbotöfen durch Röhren in der üb lichen Weise zugeführt. Abbildung 3. Bewegungsmechanismus des Mischers.