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dampfen der abfiltrierten Flüssigkeit ist auch hierbei erforderlich. Weitere Versuche, die Aufschließung des Ferrosiliziums mit reinem Natriumsuperoxyd im Nickel- oder Kupfertiegel zu bewirken, hatten folgendes Ergebnis: Es wurden 0,5 g fein zer riebenes Ferrosilizium mit etwa 5 g Natrium superoxyd vermischt. Die durch Erhitzung mittels einer kleinen Flamme in wenigen Mi nuten vor sich gehende Oxydation bewirkt eine sehr stürmische Reaktion, so daß auf eine ganz allmähliche und schwache Erhitzung zu achten ist. Der Aufschluß ist zwar schneller erreicht als mit Kaliumhydroxyd, doch werden die Tiegel hierbei sehr stark angegriffen. Nach meiner An sicht bewährt sich bei dem Aufschluß mit reinem Natriumsuperoxyd am besten der Kupfertiegel. Georg Preuss, Gelsenkirchen-Schalke. Doppelscheidetrichter für Aether- Ausschüttelung. Nachstehend abgebildeter und beschriebener Doppelscheidetrichter soll als Ersatz für den im Eisenhüttenlaboratorium vielfach verwendeten Rotheschen Aetherapparat dienen, als dessen Nach teile sich herausgestellt haben: 1. geringe Stabilität und Bruchsicherheit; 2. umständliche Anwendung eines Gummidruck balles ; 3. lange Dauer des Trennungsverfahrens. Namentlich machen sich diese Nachteile im Qualitätsstahl-Laboratorium, in dem der Apparat ein unentbehrliches Hilfsmittel geworden ist, un angenehm geltend, ein Umstand, der mich ver anlaßte, eine Verbesserung der Konstruktion an zustreben. In dem in Abbildung 1 gezeichneten Apparate habe ich nun eine praktische Lösung der Aufgabe gefunden. Er stellt eine Vereini gung zweier Scheidetrichter dar, die nicht wie bei dem Rotheschen Apparat nebeneinander, sondern übereinander angeordnet sind. Die Ver bindung zwischen beiden wird vermittelt durch einen hohlen Glashahn, auf dessen Schlif- fläche sich eine kreisrunde Oefnung befindet, in welche die Mündung einer quer durch den Hahn gehenden Bohrung konzentrisch hineinragt. In der Längsrichtung ist er in eine offene Spitze ausgezogen. Durch diese Anordnung kommt der Gummidruckball in Wegfall, und der Apparat nimmt eine stabilere und gefälligere Form an; auch wird eine größere Bruchsicherheit gewähr leistet, während dagegen der Rothesche Apparat selbst in den Händen eines geschickten Labo ranten, ein unhandliches und zerbrechliches Objekt bildet. Die Trichter sind nach beiden Seiten in Ausflußrohren ausgezogen, welche mit je einem Glashahn versehen sind und über die angesehmolzenen Glasfüße etwa 3 bis 4 cm hinaus ragen. Der Apparat kann auf diese Weise bequem in einen mit Blei beschwerten Holzfuß eingesteckt werden und erhält dadurch einen sicheren Stand. Die Glasfüße dienen gleichzeitig als Handhabe beim Schütteln, wodurch vermieden wird, daß durch Berührung der Aethergefäße mit den war men Händen ein zu starker Ueberdruck in den Gefäßen entsteht. Mit dem Apparat wird folgendermaßen ge arbeitet: Nachdem derselbe gebrauchsfertig auf gestellt ist, wird die bis auf einige Kubikzenti meter eingedampfte Lösung der Chloride mit Hilfe eines kleinen Trichterchens in das obere Gefäß gespült. Gleichzeitig kann man die nötige Aethermenge, etwa 40 bis 50 ccm, einlullen; ich ziehe jedoch vor, den Aether durch den anderen Trichter einfließen zu lassen. Zu diesem Zweck dreht man den Apparat, nachdem der mittlere und obere Hahn geschlossen sind, um 180", füllt den Aether ein und läßt diesen durch den mittleren Hahn nach und nach in den unteren Trichter zu laufen. Die Vermisehung mit der stark salz sauren Lösung geht auf diese Weise langsamer vor sich, und es tritt hierbei so gut wie gar keine Erwärmung auf. Nun wird kräftig geschüttelt und der Apparat in den Holzfuß ge steckt. Nachdem beide Flüssig keiten sich geschichtet haben öffnet man kurze Zeit den obe ren Hahn, um ihn gleich wieder zu schließen, und stellt den mittleren auf Ausfluß, indem Abbildung i. man ihn derart dreht, daß die Doppelscheidetrichter. runde Oeffnung in der Peri ¬ pherie des Hahnes genau mit der Mündung des un teren Trichters zusammenfällt. Beim Oefnen des oberen Hahnes fließt dann die Lösung aus dem oberen Trichter in feinem Strahle in den unteren über, dabei die Luft aus diesem verdrängend, welche durch den hohlen Hahn nach außen entweicht. Je nachdem der obere Hahn geöffnet oder geschlossen ist, geht der Ablauf vor sich oder er wird unter brochen. Ich möchte jedoch dabei bemerken, daß gegen Ende der Trennung der obere Hahn geschlossen bleiben kann, da einfach durch Be rühren des Gefäßes mit der Hand genügend Druck entsteht, um die Flüssigkeit in dünnem Strahle oder tropfenweise auszudrücken. Auf diese Weise hat es der damit Arbeitende in der Hand, eine bis auf den Tropfen genaue Trennung vorzu nehmen. Ist das Eisenchlorid getrennt, so nimmt man den Apparat aus dem Fuß, schließt den