442 Stahl und Eisen. Die neue Hochofenanlage der Gutehoffnungshütte. 30. Jahrg. Nr. 11. Die Hauptabmessungen der neuen Oefen sind: Höhe von Oberkante Bodenstein bis Gichtebene ....... 29 m Gestellweite 4,20 m Kohlensackweite 7,20 m nutzbarer Rauminhalt .... 610 cbm 12 Blasformen ....... 1. W. je 200 mm 8 Notformen 1. W. je 100 mm 3 Schlackenformen. Auf Tafel XVI sind zwei Schnitte durch die Gesamtanlage gegeben, aus heiten deutlich zu erkennen denen sind. die Einzel- Der untere Schnitt zeigt vor allem den Weg der Gas- und Windleitungen zwischen Gebläsehaus und Ofen; zum besseren Verständnis der verschiedenen Lei- Der Koks kommt von den außerhalb ge legenen Zechen der Hütte auf normalspurigen Plattform wagen, von denen jeder drei Koks kübel trägt. Die Kokszüge werden unter eine rechtwinklig zu den Schrägaufzügen aufgestellte Kranbahn eingesetzt; die Laufkrane heben die Kokskübel von den Wagen ab und setzen sie auf den elektrisch betriebenen Zubringewagen, der sie unter die Lastkatze des Schrägaufzuges befördert. Der einzelne Kübel faßt 4 t. Von der Lastkatze des Aufzuges erfaßt, werden die Kübel auf die Gicht befördert (Abbildung 11), auf den Trichterverschluß aufgesetzt, der sich unter dem Gewicht der Beschickung senkt, der Ofen wird beschickt, der Abbildung 10. Erzschiebebühne. trichterförmige Kübel- boden durch ein Gegen gewicht wieder geho ben, und auch der Trichter kehrt mit Hilfe von Gegenge wichten in seine Ver schlußlage zurück. Den doppelten Gicht verschluß , der beim Begichten des Ofens das Entweichen von Gasen verhindert, bil det die Kübelhaube, die an der Lastkatze über dem Kübel auf gehängt ist und sich selbsttätig bei Bewe gung der Katze über den beladenen Kübel stülpt oder sich von dem entleerten abhebt. Erze, Kalksteine usw. werden aus den tungen in Abbildung 3 ist in Abbildung 7 noch ein besonderer Leitungsplan gegeben, der über folgende Leitungen unterrichtet: 1. Kaltwindleitung, 2. Heißwindleitung, 3. Rohgasleitung, 4. Reingasleitung für Winderhitzer, 5. Reingasleitung für Gasmaschinen. Die beiden Leitungen 1 und 4 sind mit den entsprechenden der Eisenhütte Leitungen der älteren Abteilung verbunden, damit bei Betrieb störungen die beiden Abteilungen sich gegen seitig aushelfen können. Der Sockel des Hochofens erhebt sich noch 4,5 m über Hüttensohle. Der Zubringewagen für die Beschickkübel läuft auf einem in der Richtung des Schrägaufzuges in einer Grube verlegten Gleis (Abbildungen 8 und 9); über diese Grube sind die Anfuhrgleise für die Koks wagen und die Gleise für die Erzschiebebühnen (Abbildung 10) hinweggeführt. unterfahrbaren Vorrattaschen in Hängebahnwagen abgezogen. An der den Hochöfen zugekehrten Längsseite der Taschen fahren elektrisch be triebene Schiebebühnen, die je acht Hängebahn wagen mit je rd. 1000 kg Nutzlast aufnehmen, zu den über der Grube des Zubringewagens an geordneten Fülltrichtern schaffen und in diese entleeren. Aus den Fülltrichtern werden die Erze in die auf den Zubringewagen stehenden Kübel abgezogen, die Kübel stehen dabei auf Dreh scheiben, so daß das Beschickgut gleichmäßig auf den Umfang der Kübel verteilt werden kann. Von dem hinter den Erztaschen liegenden Erz lagerplatz fahren ebenfalls Hängebahnen zu den Schiebebühnen. Parallel der Schiebebühnenlauf bahn sind noch zwei Hängebahngleise geführt, die ein unmittelbares Entladen von Eisenbahn wagen in die Hängebahnwagen und Transport des Erzes usw. nach den Fülltrichtern gestatten, so daß bei Versagen der normalen Erz- oder Koksanfuhr doch der Ofenbetrieb aufrecht er-