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Rückgänge auf. Nach den bisherigen Erkundigungen wird leider auch im kommenden Jahre in Preußen nicht nur keine Erhöhung der vorjährigen, schon sehr unbedeutenden Auftragsmengen für die preußischen Staatsbahnen zu erwarten sein, sondern vielmehr eine weitere wesentliche Verminderung der Bestellungen auf Schienen, Schwellen und Kleineisenzeug. — Das Auslandsgeschäft für Vignolschienen ist weiter be friedigend, und größere Aufträge, u. a. auch für die ■deutschen Kolonien, wurden wieder abgeschlossen. — Das Grubenschienengeschäft geht immer noch sehr flott, und der gute Spezifikationseingang erfordert längere Lieferfristen. — Auch der Killenschienenmarkt ist weiter recht lebhaft; im Inlande sowohl wie im Auslande konnten umfangreichere Abschlüsse bei an ziehenden Preisen getätigt werden. — Das Form- eisengeschäft, das in den ersten Monaten des Jahres recht verheißungsvoll eingesetzt hatte, ist durch die inzwischen erfolgte Aussperrung der Bauarbeiter in der Entwicklung aufgehalten worden, so daß für neue Abschlüsse nur geringe Neigung vorhanden ist. Es ist jedoch zu hoffen, daß nach Beendigung der Ar beiterkrise das Sommergeschäft in Formeisen sich so beleben wird, daß der entstandene Ausfall wenigstens zum größten Teil wieder eingeholt wird. — Im Aus landsgeschäfte, das weiter fest lag, gehen die Spe- zifikationen fortgesetzt in befriedigendem Umfange ein. Versand des Stahlwerks-Verbandes. — Der Versand des Stahlwerks-Verbandes an Produkten B betrug im März 1910 insgesamt 480238t (Rohstahl gewicht) und in den Monaten April 1909 bis März 1910 5 234 157 t. Davon entfielen auf: März 1910 t Stabeisen 287 640 Walzdraht 65 774 Bleche 75 731 Röhren 8 371 Guß- und Schmiedestücke 42 722 April/März t 3 063 410 683 338 898 200 101067 488 142 Im März d. J. wurden also gegenüber dem Monat Februar 1910 an Stabeieen 16 721 t, an Walzdraht 5093 t, an Blechen 1054 t, an Röhren 1061 t und an Guß- und Schmiedestücken 388 t mehr versandt. Der Geeamtversand an Produkten B war im Berichtsmonate 24 317 t höher als der Versand im Februar 1910. Siegerländer Eisensteinverein, G. in. b. H. in Siegen. — Wie in der am 23. d. M. abgehaltenen Hauptversammlung u. a. mitgeteilt wurde, betragen die für das erste Halbjahr vorhandenen Aufträge un gefähr 94 o/o der vollen Anteilziffer. Preiserhöhungen wurden nicht vorgenommen, auch bleibt die vorhan dene Fördereinschränkung bestehen. Deutsche Ammoniak - Verkaufs - Vereinigung, G. m. b. H., Bochum. — Dem Geschäftsberichte ent nehmen wir, daß das Jahr 1909 noch schwer unter den Nachwirkungen der Krisis des vorhergegangenen Jahres zu leiden hatte. Während der Verbrauch an schwefelsaurem Ammoniak in den überseeischen Ländern, wie Japan, Aegypten, Spanien und den eng lischen Kolonien, sehr zurückging, nahm in allen industriellen Ländern die Herstellung dieses Er zeugnisses erheblich zu. Zu diesem Mißverhältnis kam noch, daß infolge der Auflösung der Salpeter-Kon vention die Marktlage für Salpeter sich außerordent lich ungünstig gestaltete und nach kurzer Befestigung im Frühjahr ununterbrochen an Halt verlor. Von den englischen Ausfuhrhäusern wurden infolgedessen Ver käufe nicht allein nach überseeischen Ländern, sondern auch nach Deutschland zu außerordentlich niedrigen Preisen getätigt. Dabei scheinen indessen, wie der Bericht weiter bemerkt, große Mengen zu den nie drigen Notierungen ungedeckt verkauft worden zu sein, da man wohl erwartet hatte, daß der Markt stetig ■weiter nachgeben und man daher auch in der Lage sein würde, sich zur Zeit der Ablieferung mit Nutzen einzudecken. Sollte der Markt unter diesen Umständen nicht vollständig seine Stützpunkte verlieren, so blieb dem Berichte zufolge der Vereinigung nichts anderes übrig, als dem englischen Wettbewerbe auf dem Aus landsmärkte freies Spiel zu lassen. Infolge der so geübten Zurückhaltung führte die Vereinigung im Be richtsjahre nur rd. 60 000 t aus gegen rd. 70 000 t im Jahre 1908. Da zudem auch die Erzeugung des Inlandes sich steigerte, mußte die Vereinigung einen Teil der Herstellung in verhältnismäßig größerem Um fange als in früheren Jahren auf Lager nehmen. Der Absatz der Vereinigung betrug im Berichtsjahre 176 400 t, ferner lieferte das Comptoir Beige du Sul fate d’Ammoniaque in Brüssel für Rechnung der Ver einigung noch 4300 t ab. Die Gesamtlieferungen für Rechnung der Vereinigung bezifferten sich somit auf 180 701 (i. V. 177 450) t; außerdem wurden noch 6602 (9076) t starkes Ammoniakwasser versandt. — Als neue Mitglieder traten der Vereinigung im Berichts jahre die Zeche de Wendel zu Hamm und die A. G. Phoenix zu Hörde i. W. bei. Deutsche Beuzol-Vereinigung, G. m. b. H., Bochum. — Wie der Geschäftsbericht ausführt, hielt sich der Benzol verbrauch der großen Farbenfabriken im abgelaufenen Jahre angesichts der unerfreulichen Zustände in fast allen Wirtschaftszweigen nicht ganz auf der Höhe des Vorjahres; auch der Absatz für kleingewerbliche Zwecke sowie an Gasfabriken wurde — einerseits durch den scharfen Wettbewerb der übri gen flüssigen Brennstoffe, wie Benzin und Borneo naphtha, anderseits durch die in Deutschland noch im freien Markte befindlichen Benzolmengen — außer ordentlich beeinträchtigt. Die von der Vereinigung gehegten Erwartungen auf ein Steigen des Benzolver brauches beim Automobilverkehr erfüllten sich auch im Berichtsjahre noch nicht, da die hierfür erforder lichen Vergaser noch immer an kleinen Unvollkommen heiten leiden. Die außerordentlich billigen englischen Preise veranlaßten die Vereinigung, sich von den Aus landsgeschäften, mit Ausnahme der in allernächster Nähe liegenden Länder, sehr zurückzuziehen. Der Ab satz an Homologen, wie Toluol, Xylol und Solvent naphtha, wurde ebenso wie das Benzol durch die un günstigen wirtschaftlichen Verhältnisse beeinflußt; nur durch erhebliche Preisnachlässe konnte die Vereini gung, namentlich in den vom englischen Wettbewerbe umstrittenen Gebieten, den Absatz aufrecht erhalten. Der Verkauf von 90er Handelsbenzol an die Farb werke stellte sich auf 19 672 (i. V. 21324) t, während der Kleinabsatz 15 925 (13 500) t betrug, so daß also insgesamt 35 597 (34 824) t abgesetzt wurden, d. h. im Durchschnitt 44,6 (49,6) o/o der Gesamtbeteiligungs ziffer von 71 700 (62 800) t. Die sonstigen Abliefe rungen betrugen im Berichtsjahre — auf Rohware umgerechnet — an Toluol für Rechnung der Vereini gung 3709 (3883) t und auf alte Verträge 286 (312) t; ferner an Xylol 849 (1434) t und an Solventnaphtha 3804 (3208) t, beides ausschließlich für Rechnung der Vereinigung. Der Vereinigung traten im Berichtsjahre bei das Eisenwerk Kraft, Aktiengesellschaft in Stolzenhagen - Kratzwieck, das Hochofenwerk Lübeck, Aktiengesellschaft in Herrenwyk, die Aktien gesellschaft für Kohlendestillation in Bulmke b. Gelsenkirchen und die Kokerei Wilhelmsburg, Aktiengesellschaft in Wilhelmsburg a. Elbe. Breslauer Actien-Gesellschaft für Eisenbahn- Wagenbau und Maschinen-Bau-Anstalt, Breslau. — Das 39. Geschäftsjahr nahm nach dem Berichte des Vorstandes einen schwächeren Verlauf als das Vorjahr; die Ablieferungen blieben gegen dasselbe zurück und auch der Auftragsbestand zu Beginn des neuen Geschäftsjahres war beträchtlich geringer als zu Anfang des vorhergehenden. Da die Abschreibungen