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Wie dann eine solche Kalkulationsformel aus sieht, soll an einem Beispiel, der in Abbildung 5 dargestellten Windhaube, gezeigt werden, wobei zu bemerken ist, daß aus bestimmten Gründen das dem Inventar entnommene Eisen (die Form platte und die beiden Abheberinge im Mantel) nicht in Anschlag gebracht ist: Kernmacherlohn (ein-1 schließlich Schmiede- ] arbeit) Gußstück: eine Windhaube (335 kg) Vo lumen edm Gewicht kg Wert k Summe JI Eisenwert des Stückes (Abfall 6 °/o) . . . . 46,00 335,00 — 38,93 Formerlohn — — — 31,46 Mantelmaterial: Mauerung, Modellsand oder Masse, Hilfs material aus Eisen 324,00 534,00 9,72 Kernmaterial : Kernwandungs material Füllung (Koks) . . . Herdguß (Kerneisen) . Schmiedeisen (Kern eisen) Wachsschnur .... Strohseil Besonderes Kernstützen .... Putzerlohn ...... Zuschlag für Ausschuß Zuschlag für Modell . Zusammen Hundertkilopreis27,72.* | 192,42 42,43 5,28 5,77 0,30 3,48 317,49 22,91 37,54 9,55 3,20 92,86 Wichtig ist nun noch, mit einigen Worten darauf hinzuweisen, wie groß der Unterschied in den Hundertkilopreisen zwischen den nach diesem Prinzip und den durchschnittlich kalku lierten Stücken ist. Bei einem Vergleich, den der Verfasser an einer Reihe von Stücken durch führte, wobei den verschiedenen Formeln das selbe Zahlenmaterial zugrunde lag, ergaben sich bei einer ganzen Anzahl Abweichungen von 4, 5 und 6 % (a. d. 100 kg) und bei Hohlguß körpern noch mehr, eine Tatsache, die sich, nachdem eingangs die verschiedenen Formeln kurz entwickelt worden, leicht einsehen läßt: In der ersten Formel ist die Summe der Posten 1 bis 7 vom Gewicht abhängig gemacht, d. h. alle darin enthaltenen Aufwände kommen als feststehender prozentualer Aufschlag aufs Stückgewicht zum Ausdruck. Da sich aber unter dieser Summe, wie schon gesagt, die Materialaufwände, Hilfs löhne und Kraftkosten befinden, so sind also alle diese Aufwände in die Abhängigkeit des Stück gewichtes geraten. Hohlgußstücke aber haben ein verhältnismäßig niedriges Stückgewicht, und so kommt eben bei allen diesen Körpern ein so geringer Material-, Hilfslohn- und Kraftaufwand aufs Stück, daß notwendig bedeutende Unter schiede von der direkten und objektiven Kal kulation auftreten müssen. Und ähnlich liegt es bei den anderen Kalkulationsformeln, wo der Materialaufwand proportional dem produktiven Lohn verrechnet wird. Zwar ist hier der pro duktive Lohn im Verhältnis zum Eisengewicht verhältnismäßig hoch, weshalb ein ziemlich hoher Hundertkilopreis herauskommt; tatsächlich ist aber der Materialverbrauch bei Hohlgußstücken noch viel höher, als der mit Hilfe eines Durch schnittsaufschlages auf den produktiven Lohn er rechnete Materialwert. Das meiste Geld geht also da verloren, wo typische Hohlgußstücke oder diesen nahe verwandte Körper in Serien Abbildung 5. Windhaube in Lehm geformt. (Masse in dem.) hergestellt werden. Aber auch bei gewöhnlichem Vollguß, Formmaschinenguß usw. treten erheb liche Abweichungen auf. Wie gesagt, es würde zu weit führen, wollte man hier die direkte Kalkulationsmethode ein gehend darstellen und in allen ihren Folgen ent wickeln, nur sei noch auf knappem Raume auf die unmittelbar sich ergebenden Vorteile und Er gebnisse hingezeigt: Zunächst erhält die Kalkula tionsformel durch die eigentümliche, zugleich mit der Materialwertbestimmung erfolgende und den wirklichen Verhältnissen angepaßte Verrechnung der Hilfslöhne und Kraftkosten eine außerordent liche Beweglichkeit. Es gibt keinen Fall, läge XVII.30 89