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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks- Mittwoch, re« 5. Mai ISIS 102 M« snr hie MM MDMMsW M, h« KSiiM MM md -m KMÄ zu KMMr i. §L »,.«««-- Md-»«»: -.»? >- »-.»d-M« d S» - »»d «°» L » >- d S- . :.. .. , Tageblatt. Bestellungen LL^N°S^«U- «IS keine Angriffe erwartete«. Nach der AuSdruckswetse des deui chm GenrralstabtS ist anzunehmen, da« die Einbuße der Russen, ^rssen Reste sich in schleunigstem Rückzüge nach Osten befinden, au Menschen und Material sehr groß ist. Der D'-rchbruch der verbündeten Truppen erfolgte von Westen nach Osten, etwa auf der Front zwischen Bartsrld und der Milling des Dun°,ktz (der Fluß, der an Tarnow vorbei zur Weichsel fließt). Ausschreibung. Für di« am 18. 8. 1918 zu belegende Trainkasrrne werden öffentlich ausgeschrieben: 1. Die Verpachtung der Kantine, 2. Die Lieferung der Kolonialwaren für die Mannschaftsküche. Preisangebote sind bi« 8. dies«» Monats schriftlich an die Kafsenverwaltung, Markt 6II, einzurrichen. Dort stad auch die nähere» Bedingungen in der Zeit von 9—12 Uhr mittags zu erfahren. Sösigl. Saruifoukomvravdo Frankenberg, den 3. Mai 1918. Heeresbericht von gestern. (Amtlich) Großes Hauptquartier 3. Mai Die unter den Rindern des Gutsbesitzers Ernst Bobe in Rt«dörfche« Rr. 1 sestgestellt« Ma«r» neid Klauenseuche ist erlösche«. Dir getroffenen Sperr- und Beobachtungtzmaßnohmen werden aufgehoben. DaShGehöftzwird ^uln BeobachtuugSgebtet genommen. Die Königliche «mtShauPtmauufchaft. Lege» Lors siitcbeam verieumsunge» Di« „Nordd. Allg. Ztg." wendet sich in gebührend scharfer Weise gegen di« Brrlmmdungen, die der englische Kriegs minister Lord Kitchener gegen die Ehre de« deutschen H«rrS zu schleudern wagte, indem er diesem grausame Behandlung wehrloser KriegSgrfangrner unterstellte. Kitchener gründete seine Anklage vornehmlich auf einen Bericht des aus deutscher Gefangenschaft entflohenen englische» Majors Bandele:,r. Dieser Major galt aber bei seine» eigenen Kameraden nicht mehr für geistig normal, seitdem der Krieg auf sein« Nerven ringewirkt hatte. Aus Grund der Mitteilungen dieses unzu- rechnungSsähigen Offizier« warf der englische ArirgSmtntster unseren Truppen vor, englische Gefangene in vielen Fällen mißhandelt und nicht seU'n sogar kalten Blute« getötet zu haben. Ü d -: Gefangenenlagern wurden die unglücklichen Opfer in grausamer Weile durch Hunger und andere Quäle reien gepeinigt. Es zeugt von einer selbst für englische Ver hältnisse ungewöhnlichen Anmaßung, wenn ein solche« Heer wie daS deutsche von einem Gegner angegriffen wird, unter dessen Befehl die herzlosen Peiniger jene« deutschen Kriegs freiwilligen EallirS stehen, von dem ein englischer Flieger« osfizier im Oktober 1914 gemeinsam mit mrhrrren Soldaten durch rohe Mißhandlungen Verrat an unsere» Truppen zu erpressen suchte. Grausam und schmachvoll wrr auch die Behandlung, dir gefangene deutsche Soldaten im März »ach den Kämpfen um 'Lu-Kapelle erdulden mußten. Unter Lei tung und Aussicht von Engländern haben indische Truppen diese Gefangenen auSgeraubt und mißhandelt. Aehnliche Fälle englischer Grausamkeit an deutschen K"ieg5- gefangrnen lassen sich leider noch sehr viele durch ew tz: Aussagen belegen, darunter namentlich auch die Behandlung unserer Volksgenossen in den Kolonien. WaS Kitchener übrr di« angeblichen Zustände in den deutsche-, Grsangrnenlagern sagt, wird durch die Aussagen vieler nentruler Zeugen, so des amerikanischen Botschafters in Berlin, widerlegt. Die Be- hauptung Kitcheners, unsere Truppen erschössen di« Ge fangenen, überrascht nicht, da die englische Heeresleitung ihre Truppen aus klar zu Tage liegenden Gründen schon lange in dem Wahn erhält, daß ihnen im Falle der Ge fangenschaft der Tod oder sonst ein grausames Schicksal drohe. Kitcheners Anklage, wir brächen internationale Ver einbarungen, wird mit berechtigter Entrüstung zurückgewiesen. Wer seine Truppen von Amts wegen mit Geschossen ver sieht, die grausamst« Wunden reißen, wer gegen rin euro päische« Kulturvolk farbige Barbaren jeder Art und Herkunft in« Feld führt und ihrer Raub- nnd Blutgier freien Laus läßt, der sollte sich nicht auf die Haager Konvention berufen. Und wer rin blühende« Volk wie das deutsch« mitsamt seinen Frauen auszuhungeru sucht, weil er sich zu schwach fühlt, rö im ehrlichen Kampf durch Waffengewalt zu bezwingen, der sollt« mit dem Appell an fremde Menschlichkeit dir denkbar größte Zurückhaltung üben. Der Sieg i« Westgalizien * Unter deutscher Führung, unter Leitung de« General obersten v. Mackensen haben Oesterreicher, Ungarn und Deutsche im Beisein de« Oberbefehlshaber« Erzherzog Friedrich, den . stolzen herrlichen Steg errungen, den wir gestern bereit« an- deuteu konnten und dessen Größe noch nicht zu übersehen ist. Das eine steht aber fest. Dieser Mackensensche Sieg bringt den Tag der Entscheidung und der endgültigen Abrechnung mit allen unseren Feinden um ein Beträchiliche« näher und beeinflußt in steigendem Maß« die Hoffnung aus einen für uns günstigen AuSgang de« Ringens um unsere Stellung in der Welt. . Wie die deutsche oberste Heeresleitung mittrilt, haben die verbündeten Truppen nach erbitterten Kämpfen die ganze rus sische Front in Weftgalizien von nahe der ungarischen Grenz- bi« zur Mündung des Dunaj-tz an zahlreichen Süllen durch- gestoß-n und üoerall eingedrückt. Bekanntlich hatten sich d>e Russen, die bi» Mitte Dezember die weiter westlich, naher an Kratau liegende Front Rajbrot-Ni polomizr -innahm a, nach der Schlacht von Ltmanawu in Weftgalizien am 14. Dezbr hinter Gorltze und den Du ajetz, mit Tarnow als Stütz punkt, zurückgezogen. Sie haben diese Front seit 4V- Mo- «atrn gehalten »d au-gebaut. Etwa mit dem Beginn des Frühlings Hai wm eine deutsche Offensive eingesttzt, dir be- sonders im Orawatal in den letzten Tagen beobachtiich: Fort- . - u« machte. Giradr der Vorstoß im Orawatal hat viel- 1«^. dir Russ«» irr«g«lrstrt, so daß st« jetzt ia Krstgaltzten Westlicher Kriegsschauplatz. In Flat tern griffen wir gestern nord östlich vm« Ypern beiderseits der Straße Poelkapelle—Ypern mii Erfolg an nnd nahmen die Gehöfte vor: Fortein, südöstlich von St. Julien. In der Champagne richteten wir durch erfolgreiche Mrnenspreugrmgen erheblichen Schaden in der feindlichen Stellung zwischen Sonaiu und Perthes -m. Zwischen Maas nndMose: fanden gestern nur Artitteriekümpfe statt« Am Hartmannsweilerkopf machten die Franzosen heute nacht vergebliche Angriffs- Versuche gegen unsere Gipfelstellung. Ein s Mzösisches Flugzeug landete gestern bei Hnndlingen, westlich Saargemünd. Die beiden Insassen wurden ^efangeugenommen. Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff gestern die Lustfchiffhalle und den Bahnhof Epinal mit anscheinend gutem Erfolg an. Östlicher Kriegsschauplatz. Auf der weiteren Verfolgung der auf Riga flüchtens n Russen erbeuteten wir gestern 4 Geschütze, 4 Maschinengewehre und machten südlich Mitau über 170V Ge fangene, sodaß die Gesamtzahl der Ge fangenen anf 3200 gestiegen ist. Russische Angriffe südwestlich von Kal- warja mißglückten unter starken Verlusten für den Gegner. Die Russen wurden über die Szeszupa zurückgeworfen nnd ließen 330 Gefangene in unserer Hand. Anch nordöstlich von Skierniewitsch zo gen sich die Russen eine schwere Niederlage zu, wobei sie neben einer großen Anzahl von Toten 100 Gefangene verloren. Südöstlicher Kriegsschauplatz Im Beisein des Oberbefehlshabers, Feld marschalls Erzherzog Friedrich, und unter der FühruugÄes Generalobersten v. Macken sen haben die verbündeten Truppen gestern nach erbitterten Kämpfen die ganze russi sche Front in Weftgalizien, von nahe der ungarischen Grenze bis zur Mündung des Dnnajetz in die Weichsel au zahlreichen Stellen durchstoßen nnd überall eingedrückt. Diejenigen Teile des Feindes, die entkom me»« konnten, sind in schleunigstem Rück züge nach Osten, scharf verfolgt von den verbündeten Truppen. Die Trophäen des Sieges lasten sich noch nicht annähernd übersehen. Drr Plan Üner Offensiv« in Wtstgaltzim trägt, brmerkvr dir „L. N. N.", so offenbar da« Zeichen d«r Hindenburgsche» Etngrbuug, daß man wohl nicht f«hl geht, wenn man an- ntmmt, daß unserem großen Führer im Ost«« «in w«se»tlich«r Trll davo.: gebührt. Wie di« Russen überall anderswo al« gerade gegen Km land «inen Vorstoß erwarteten, wi« st« hi«r überrascht wurden und kein« Möglichkeit eines kräftigen Wider stande« fanden, so ist ihnen sicherlich auch sie Galizien der Angriff vom Dunas«- und von der Biala her so unvorher gesehen gekommen, daß «S ihnen ganz unmöglich war, noch schnell irgendwelche Weg«-maßregeln zu treffen. Im Labortscha« tal, an der Ondawa und am Opor und am Uschoker Paß hat man ihnen Durchbruchsversuch« vorgrtäuscht, und dahin hatten st« alle verfügbaren Kräfte geworfen, um einen Durch bruch zu verhindern. Wohl auch Kräfte au« Westgalizieu, wo ja alle« ruhig war, wo drr Gegner sich damit begnügt- hin und wieder ihnen ein paar Granaten zuzusrndr«, sich im übrigen aber still und friedlich im Schützengraben hielt. Man war an dieser Stelle bei den Russen vrrtraurnSsüig geworden, man hörte und sah nicht- vou einem Trvpprnnachschub nach Wrstgaliztrn brrm Gegner, man merkte nicht, wie au« Deutsch land und Oesterreich-Ungarn. Etsrnbahuzüge mit Truppen über Truppen ankamm, wir sich hinter der Front «in gewaltige« Herr sammelt« zum Angriff aus die Richtsatz« »den. Ma» merkt« nicht eher «Iwa», al« bi« dir Kanon«» von drübru anfingen zu donnern, bi« dir feindliche Flut sich in dir russi schen Schützengräben ergoß. Aber du war es zu spät, diese Flut zu dämme». Aut der ganzen, etwa 90 Kilometer langen Front von der Weichsel bi« an dir Karpathen bei Giydow griffen die Verbündeten an und zwangen den Gegner nach kurzem Kamps zu schleunigstem Rückzug »ach Osten. Die Verfolgung Hal scharf eingesetzt, st« wird den Fliehenden keine Ruhe lassen. Der Sieger, Generaloberst v. Mackensen, der bereit« den Orden kour Is würits besitzt, hat schon in Ostpreußen und ia Polen, bei de» Masurischen Seen und bei Lodz bewiesen, daß er nicht nur schlagen, sondern auch zu vernichten weiß. Wie viel« Ruffen mögen davonkommen? Noch berechtigen die amt lichen Nachrichten nicht dazu, von einer völligen Vernichtung der geschlagenen Russen zü sprechen. DaS aber ist sicher, daß di« Russen wohl nur Trümmer ihre« Herre« aus drr Nitdrrlage ritten werde». vtd Verltv, 4. Mai. Der Sieg der verbündeten Armeen auf dem westgal'-ischen Kriegsschauplatz wird von den Morgen blätter» gewürdigt, indem man die amtlichen Berichte drr deut schen Heeresleitung und die d-S österreichisch-ungarischen Ge neralstabs znsammenfügt. Im „Berliner Tageblatt* sagt Major Moraht: Wir dürfen de» 2. Mai feiern, al« den Tag der zähen Verteidigung und energischen Angriffe durch einen Erfolg auf dem östlichen Kriegsschauplatz krönte, drr nur durch treuestes Zusammenwirken unserer verbündeten Heere gegen die russische Urbermacht drr Zahl zu rrringen war. — Die „Kreuz-Zeitung" äußert. ES handelt sich dies mal nicht um eine VrrnichtungSschlachi, ähnlich der Win'er- schlacht in Masuren, und dennoch um einen Sieg, der für die endgültige Entscheidung bedeutsam werden kann, wir müssen das drr Zukunft überlassen. — ^Rundschau": In Mut und Feuer wurde wiederum dir BundtSgenoffeaschaft Deutschlands und Oesterreich-Ungarns als etwas Unverbrüchliches und Un auflösliches, Herrliches bezeichnet. Drr Sirg am Duuajrtz brdeutrt, daß die Zeit des Stillliegrn« im StellungSkampk vorüber ist und die entscheidenden Schläge sich vorvrreiten. — Die „Bosstsche Zeitung" schreibt: Wir hoffen, daß dieser Sieg denen zur Warnung dient, die etwa das Gelüst tragen sollten, aus ihrer Neutralität herauszutreten, um mit den Verbündeten dir Waffen zu kreuzen. Die Kämpfe im Weste« V Auf dem westlichen Kriegsschauplätze sind wir vielfach zur Offensive übergegangen, die uns wachsende Ersoige rin- trägt. Während Franzosen wir Engländer jeden Angriffs- vrrjuch bei Ipern unterließen, wo überhaupt nur die Fran zosen energische, dir Engländrr dagegrn ganz schwächliche Vorstöße unternahmen, gingen wir dort angriffsweise vor und setzten unS in den Besitz mehrer« Gehöfte bet St. Julien. Auch in drr Champagne setzten wir die Offensive fort und richteten zwischen Souain und PertheS mi telS Minenspren gungen erheblichen Schaden an den feindlichen Stellungen an. Dl« feindliche AugriffSbewegung ist auch zwischen Maas und Mosel vollkommen in« Stocken traten, nachdem sie de»