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M 81. JMWDi« „TtmtS" machen darauf auf- werkfam, daß die englischen Verluste an dm Dardanellen jetzt 48484 Mann betragen und viel größer seien, al» di« Ver luste de» ganz« BurmkrirgrS, welch« 38186 Mann brtragm hättm. Der Seekrieg W ». Ma«»l«t», 20. Juli. D«r Logger„Schrvmingen" ist 817 Mrtlen von drr Ins«! Fair von rinrm mglischrn Krieg»« schiff übersahrm wordm und grsunkrn. Di« Brsatzung wurd« grrettrt und in Lrith gelandet. s. Puri». Nach «tnrm Hava»-T«l«gramm m«ld«t der Washingtoner Korrespondent der „Associated Preß-, daß dir Antwortnote Wilson» au Deutschland nächsten Sonnabend nach Berlin abgthrn wird. M Loubv«, 21. Juli. „Reuter" meldet au» Washington: Sofort nach der Ankunft in Washington hat der Präsident eine Unterredung mit dem StaatSsrkrrtär Lansing über die Antwortnote an Deutschland gehabt. Sir waren sich darü ber einig, daß di« Not« an Drutschland dmtlich zum Aus druck bring«« müsse, daß in Zukunft ein unbewaffnete» Schiff, da» keinen Widerstand leistet, nicht mehr angegriffen wird und dadurch da« Leben von Amerikanern gefährdet werden könnte. Die neutralen Staate« n. T«ri», 20. Juli. Die „Stampa" erfährt au» Athen, daß die bulgarische Regierung die Ausschiffung aller Reisen den, die nicht bulgarische Staatsangehörige sind, in Drdea« gatsch verboten hat. o. Pari». Nach Blättermeldungen au» Athm ist die Wiedereröffnung dr» griechischm Parlament» auf den 10. August festgesetzt wordm. Die vrntzelistischr Bewegung gr« Winne in dm Kreisen dr« Parlament« und der Oeffmüich- keit täglich an Anhang. o. Reayork. Mr amrrikanischr Regirrung ist brmüht, ihrm Einfluß zugunstm rinrr schnrllm Lösung drr Ausstands- brwrgung in Brtdgeport geltmd zu machrn. o. Part». Zur Rückkrhr drr mglischrn Marinemisston au» Athen nach England erklärt drr „TrmpS", daß dir« krinrrlri Schlüsse auf di« politische Haltung Griechenlands zulasse. n. Lyon, 20. Juli. „Republicain" meldet au» Neuyork, daß dir amrrikanischm Baumwollproduzrntrn sich mit drn Jndustrirllm der Küpser- und Konservmsabrtkation zusammtn- getan hätten, um gegen die englische Kupsrrfabrikatton und die Beschlagnahme von Schiffen zu protestieren. » Bukarest, 20. Juli. Die „Jndöpmdancr Roumaine" beglückwünscht in einem Leitartikel die nationale Aktion zu dem Entschluß, in die Ferien zu gehen, denn ihre Tiraden hätte« bereit» begonnen, Vie ruhigstemLeute nervös zu machen. Da« Blatt widerspricht dann drn Leitsätzrn drr nationalm Aktion, wonach Rumänirn selbst dann die Pflicht hätte, rin- zuschrriten, wenn man von vornherrin wüßtr, Rumänirn würdr zrrschmrttrrt. u RtUyork, 21. Juli. (Reuter.) 5000 Arbeiter der Standard Oll Company in Bayonne (New-JerSey), die beim Verladen der Schiffe sür die AuSsnhr beschäftigt sind, haben die Arbeit nirdergelegt. 6 Schiffe konnten nicht adsahren. Die abgesperrte Schweiz Dir schwtrrigr Lagt der Schweiz inmitten deS kochenden Hexenkessels drängt mehr und mehr zur Katastrophe. Italien Hal seine NahrungSmittelaussuhr nach der Schweiz so gut wir vollständig grsperrt, so daß sich schon rin empfindlicher Mangel bemrrkbar macht. Drr schwrizrrische Geschäftsverkehr ist außerdem durch rinen Willkürakt unserer Feinde völlig ge knebelt worden, da die Ententemächte den schweizerischen Brirs- postvnkrhr von und nach überseeische« Ländern einer Zensur untrrwrrsrn. Zahlreich sind die eingrlaufrnrn Klagen über zurückbrhaltme oder vrrspätrtr Brirse nach Amerika. Sogar geschlossene Briessäcke, sogenannte Kartmschlüsse, nach überseeischen Hauptplätzen, werden in regelrechten Ueberwachungszrntralen, wir Brsanyon und Bologna geöffnet. Beschwerden der schwei zerischen Obrrpostdirektion. dir aus diplomatischem Weg« bei drn betreffenden Ländern erhoben wurden, hatte« nicht den mindesten Erfolg. Diese Schikanrn sollen wahrscheinlich den immer wieder versuchten Zweck haben, die Schweiz nach der einen oder anderen Sitte zum Eingreifen in den Weltkrieg zu zwingen. Weitere Meldungen vtd. Kopenhagen, 19. Juli. Auf Anregung de» Peter«, kurzer Rotrn Kreuzes beim dänische« Roten Kreuz und nach Verhandlungen mit den Militärbehördm werden nunmehr Kommissionen von jr drei Abgeordneten de« dänischen Rotrn KreuzrS dir Sesaugrnrnlagrr in Deutschland und Rußland besuchen. vtd London, 20. Juli. Asquith erklärte im Unterhaus«, die nationalen idärgSauSgabm sett dem 1. April einschließlich drr Anlrtheu an di« Verbündtten, brtragen 277 Million«« Psund. M« KrirgSauSgabtN zeig«« rin« strigrnd« Trndrnz. Di« Anleihen an dir Verbündeten könnt«« strigrn, wenn Staatrn, di« früh« nicht am Krieg« trilgrnommt« habrn, jetzt di« Sach« drr Verbündrtrn rrgrrisrn würdrn. Iv London. Im Unterhaus trilte in Sachrn drr Baum- woüsrage Ministerpräsident Asquith mft, daß keinr Sachr mrhr Ausmrrksamkrit sritrn« drr Regierung verdiene, al« gerade diese Angrlrgeoheit. ES ist einr sehr delikate und schwierige Frage, so sührtr drr KabtnrttSches au», die rinrr srhr sorgfältigrn Ueberlrgung brdarf. Ich bin mit drm heutig« Standr der Dingt krinrSwrg« zusrirdrn. Ich glaub», daß rinr großr Mrngr von dirsem Mattrial, da« rin großtn Bestandttil sür dir Her- stellvng rinn gtwifftn gefährlichen Munition brdruttt, in dir Hand unstltr Gegner grlangt. Um dir« zu vtrhindern, müsirn wir unstrtrseit« mit drr größte« Vorsicht zu Werke gehen. Der Kriegsrat in Calais LU Hoog, 21. Jult. lieber drn großen Kriegsrat drr Vrrbündrten, drr kürzlich in Calais abgrhaltrn wurdr, rrsährt man htrr auf drm Wrgr übrr Havre, daß rnglischr, sranzö- sischr und belgisch» Ventrale daran teilgenommtn habt«, und daß dl« Btratung srhr langr, vom 8. bi« 12. Jult, daurrtr. Drr KrirgSrat brfaßte sich hauptsächlich mit drm zweitrn WInterseldzug. Ein Gegner der amerikanischen I Waffenaussnhr In dem früheren Staatssekretär dr» AuSwärtigrn Bryan ist drn rinftitigrn Waffrnli«frrung«n Amrrika» an England und Frankreich rin energischer Gegner erstandrn. In seiner letzt« AgitationSrrde in Boston forderte Bryan, dessen An hängerschaft dauernd wächst, die Arbeiterschaft auf, drm Krirg durch allgrmrinr Verwrtgrrung drr MunitionSerzrugung in drn Bereinigten Staatrn, sofern diese nicht für Amerika selbst bestimmt sind, ein Ende zu machrn. Die Iren und Deut- schen hättrn die Propaganda aufgrnommen, dir Folgt» zrigten sich bereit« in einer allgemeinen Unruhe-Bewegung in der Arbeiterschaft der Munitionsfabriken. Der „Herold" schreibt, daß gegen diese mit dem amerikanischen Bolkswohl im Wider spruch stehende Agitation Gegenmaßregeln ergrfffrn worden seien. Eine vorübergehende Beschränkung der MunitionSer« zeugung sei jedoch sehr wahrscheinlich. Die englische Kohlenarbeiterbewegung vtb. Cardiff, 20. Jult. (Reuter.) Nach rinrr lrtztrn Konsrrrnz zwtfchrn Arbritgrbrrn und Arbritrrn sind hrutr dir Brdingungrn von drn Grubenbesitzern nirdrrgrlrgt und dm Arbritrrn untrrbrritrt wordm. Lloyd Vrorgr brmrrktr hier- bri: „Nun wrrdm wir nicht mrhr langr zu vrrhandrln brau- chrn." Ein spät««« Telrgramm besagt, daß. obwohl noch Irin« amtlich« Brrlautbarung vorli«gt, doch berrit» rin Ab- kommm errricht sri, da» erst 6 Monat« nach FriidmSschluß ablause. sic Loadov, 21. Juli. Au« Cardiff wird g«mrldet: Die Schwierigkeit mit dm Arbeitern ist brigelegt. Di« Forderung«« der Arbeit«« wurdr« bi» auf einr« Punkt brwilligt. Albanien vtb Rom, 20. Jult. Die „Tribuna" meldet au» Korfu, daß mehrere Maltfforenstämme sich gegen die montenegrtntsche Besetzung in Skutart und St. Giovanni di Medua empört haben. Es ist bereits zu mehreren kleineren Zusammenstößen gekommen. Der Aufruhr dauert an. Die Aufständischen werden von den Malifformführer Beira« Zorr befehligt. n« 8««« »a Frankenberg, den 21. Juli 1916 f* Fahrkarlenverkoaf. Aus hirstgrm Bahnhose wurden am Sonntag, dr« 18. Juli 1916, 1928 Stück Fahrkarten verkauft, darunter 943 nach Chemnitz 72 nach Braunsdorf, 61 nach Dittersbach, 211 nach Hainichen. sa AnSzrichMtng. Herrn Zigarrmarbeiter LouiS Trinks in Frankenberg ist heute im Beisein seines Arbeitgebers, drm Inhaber drr Firma Kästnrr L Paust hirr, in Anerlennung srinrr ununtrrbrochrnrn 26jährigm trmrn Tätigkrit bri der genannt« Firma eine stäotische BelobigungSurkunde durch Herrn Bürgermeister Dr. Irmer überreicht wordm. fa Gustav Adolfsveretu. Auf drn Aufruf drS yirstgen Gustav Adolf-Zwrigverrins in der gestrigen Nummer dr« Tageblattes Nnrd hierdurch besonder« hingrwirsm, mit drm Wunsch», daß auch in dirsrm Jahr« die barmherzige Nächst«- litde für dir notletdrndr Diaspora bri un« nicht srhlm möge, dir grradr durch dir feindlichen Brrwüstungrn in Ost und und West besonder« schwer hrimgesucht ist. Wenn mancher Verein seine Tätigkeit im Kriege einschränk« kann, drr Gustav Adolf-Verrtn hat doppelt und dreifach zu tun. Ber- laßt ihn nicht in der Not. Die Berlnftliste Nr. 173 nennt aus hiesiger Gegend: Klotz, Willlain Ernst, Dreiwerd«, 105/2, verw- Bodlsen, Georg, Frankenberg, 105/4, ist verw. u. verm. Vogelsang, Louis Fritz, EberSdors, Gesr. 107/1, l. v., diensts. -f Gelbrich, Karl, Haintchen, 107/3, gef. Meyer, Kurt, Borstendorf, 107/3, schw. v. 's Herschel, Paul, Mittweida, 107/3, gef. -i Kästner, F. W., Hainichen, 107/12, gef. Hewpel, Gg- Walter, Oberlichtenau, 107/12, l- v. f Dommer, Emil, Frankenberg, 201/7, gef. Ruff, Robert, Frankenberg, Ulffz. 201/8, l. v. Koch, Ewald, Riederlichtenau, Seesoldat, schw. Verw. f* Die Verlustliste Nr. 174 der Kgl. Siichs. Armee, auS- gegeden am 21. Juli 1915 nachmittags 5 Uhr, hat folgenden Inhalt: Infanterie-Regimenter Nr. 102, 103, 134, 139, 177, 178, 181, 182, 183. Reserve-Infanterie Regimenter Nr. 101, 103, 106, 107, 133, 243. Ersatz-Bataillon: Landwehr-Regiment Nr. 101. Ma schmengewehr-Abteilung Nr. 8 Feld-Malchmengewehr-Züge Nr. 68, 69, 176. - Preußische Verlustlisten Nr 275, 276. Württem- bergtsche Verlustlisten Nr. 222, 223 Kaiser!. Marine, Verlustlisten Nr. 38, 39. — Die Verlustliste Nr. 174 kann von Donnerstag früh ab in der Geschäftsstelle deS „Frankenberger Tageblattes" eingesehen werden. s Kirchliche Gedenkfeier a« Jahrestage de» Kriegs aufange». In Urbereinstimmung mit rinrm ausdrücklichrn Wunsche deS König» haben di« in EvangelftiS braustragtrn StaatSministrr sür den Jahrestag des KriegSansanges, Sonn tag, den 1. August, dir Abhaltung rinrr kirchlichen Gedenk feier angeordnet, bei welcher der demütige Dank unseres Vol kes für GottrS wunderbare Hilfe und unser gemeinsames Flehm um seinen fernere» Beistand, um entschrtdrnden Sieg über unsere Feind», um gnädige Behütung unsere» wirtschaft lichen Leben» und um treue Durchhilft zu einem eyrrnvollen Frtrdry zum Ausdruck kommen soll, abrr auch der ttrs« Ton der Buß» im Blick aus den ost noch mangrlnden Ernst in unserem Volksleben nicht fehlen darf. Vom «v.-luth. Landes- konsistorium wrrdm drmgemäß dir Psarrämtrr vrranlaßt, di« Gottrsdirnstr an dirsrm Tagr in rntsprrchrndrr Wris« aus- zugrstaltrn. f Einberufung der autzerordeutlicheu Landtag»syuode der evangelisch-lutherische« Kirche. Dir in LvauAviiois braustragtrn StaatSministrr habrn beschlosst«, sür den 15. Sep- trmber d. I. rin« außerordentliche LandrSsynodr der evangelisch- lutherischen Kirchr im Königreiche Sachsen einzuberufm, der als BrratungSgrgrnstand dir durch drn Krieg veranlaßte Ver längerung der Amtszeit drr nach 8 37 Ziffer 1 drr Kirchrn- vorstands- und Synodalvrrordnung mit drm Schlussr der 9. ordrntlichrn LandrSsynodr auSschridrndrn Synodal« und drr Zusammrntritt drr nächst« ordrntlichrn LandrSsynodr untrr brritrt werd« soll. fa EratehtlsSarbetter. Wie im Vorjahre, so strllt das Erste Chemnitzer Psadfinder-Korp» (Ortsgruppe des deutschen PfadfinderbundrS), VeschäftSstrllr: Thratrrstraßr 1, Fernrus 8535, auch jetzt wieder sein« Psadfindrr, wo Hilse not tut, bri Einbringung der Ernte sür allerlei HilsSarbriten unent- grltlich zur Brrsügung. Wer von dem An»rbirtrn ««brauch «ach« will, hahsich a<die"obmgmannte Geschäftsstelle*.';« wmdm. .: s* Bilder da« Tage.Z An d«r Bildertafrl d«» Tag«- blatteS kam« zum Aushang: Der deutsche Minenkreuzer „Albatros" an drr schwedischen Küste bri Oestrrgarn am 2. Juli 1915. — Dir Bestattung der Helden vom „Albatros" auf dem Kirchhofe zu Oestergarn bei Ülsby. — Humor un serer Feldgrauen: Ein Panoptikum hinter der östlichen Front. fo« Wer beabsichtigt, eine Bauschule zu besuchen, sei auf die gestrige Empfehlung der städtischen Bauschule in Glauchau hingewlesen. Dem Unterrichte liegt der Lehrplan der Königlich« Schulen zugrunde. Die Aufnahmebestimmungen, der Lehrplan «sw. werdm durch die Direktion der Schule kostenlos auf Verlang« zugesandt. sk. Ebersdorf. Mit dem Eisernen Krmz 2. Kl. wur- den ausgezeichnet: Der hirr, Forststraßr Nr. 6, wohnhaft« Modelltischler H«rr Theodor Fritz Matthe», Soldat in» Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 103, 12. Komp., sür hervorragende Leist ungen; er wurde zugleich zum Unteroffizier befördert. Später ist ihm auch noch die Friedrich-August-Mrdaille in Bronze verliehen wordm; der Schlaffer Herr Robert Reinhold Kör ner, Sohn des hier, Frankenberger Str. Nr. 3, wohnhaft« Zugschaffners Friedrich Otto Körner, in der Matrosmdivifion S. M. S. „Seidlitz"; der Schlosser Herr Paul Rich. Kaden, Soldat im Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 241, 11. Komp., Sohn dr» hier, OrtSlistr Nr. 87, wohnhaft« Hausbesitzers und Modell- tischlirS Karl August Kade»; der Zimmermann Herr Arthur Arno Hedwig, Sohn deS hirr, Frankenberger Str. Nr. 16, wohnhaften Steinbrecher« Johann Friedrich Heinrich Hedwig, Gesielter d. R., Scheinwerferzug 115. — Dresden. Seit Sonntag sind hier die Preist für Auto- und Pserdedroschkrnsahrtm um 30 Prozmt erhöht worden. — In der Vorstadt Cotta starb die 37 Jahre alte Lina Führlich, die sich Krim Haarbrennm infolge Explosion der SpirituSflaschr schwere Brandwunden zuzog. — Ein Verein gemütlicher Sachsen, der sich in Neuyork bildet« und b«r«itS 56 Mitglftder, Damm und Herren, zählt, sammelt, wie hier her btmrldet wird, Gelder sür hilfsbedürftige Witwen und Weisen gefallener Sachsen. Er wird bald in der Lag« sein, dir ersten 1000 Mark nach der Heimat zu sendm. — Leipzig. Ein 60 Jahre alter Damenschneider in Leip zig, der mit einer gleichalterigen, ledigen Frauensperson schon seit langem «in BrrhältniS unterhielt, beging an dieser vor einig« Tag« rin« Mordversuch. Bor Jahr« hatte ihm seine Geliebte ein bare» Darlehen von 7000 Mark gewährt. Da er an rinr Rückzahlung nicht drnkrn konnte, wollt« «r sich sitzt srinkr Gläubigerin entledigen und sich in dm Befitz der Schuldverschreibungen setzen. Er sälsch r vorher zwei ZioS- quittungen seiner Gläubigerin in der Weise, daß er damit die volle DarlrhnSrückzahlung Nachweisen wollte. Nachdem er Einlaß in dir Wohnung seinr« Opfer« im Ostviertel erlangt hatte, warf er ihr plötzlich von htntrn einr Schnur um dm Hal« und versucht», sir durch frste« Zuschnürm zu erdrosseln. Mit rigmer Kraft grlang r» jedoch der Schwerbedroht«, sich noch rechtzeitig aus der Gewalt dr« Mensch« freizumach«. Auf ihre Anzeige hin wurde der Täter verhaftet. — Chemnitz. I« einer Wohnung drr Rordvorstadt wurdr am Sonntag früh rinr 21 Jahre altr Wirtschafterin in drr Badrwannr in drr Badrstubr tot ausgesunden. Rach Lage drr Sachr ist mit Brstimmthrit anzunehmen, daß dir Unglücklich« das Opfer eines Unfälle« geworden ist; ganz wahrscheinlich hat sie beim Bad« durch einen Anfall da» Be wußtsein verloren und ist ertrunken. — A«e. Das Schöffengericht sällte dieser Tage ein hartes, abrr grrrchtr« Urteil grgrn eine hirflgr junge Frau, die vor einig« Wochen in einem unterschristslosen Brief einem im Felde stehend« Mann mitteilte, daß seine Frau zu Hause einen unsittlichen Lebenswandel sührr. Der Man«, darüber tnküsttl, ersuchte die hiesige Polizeibehörde um Ausklärung über die unangenehme Nachricht. Die Polizei hatte fest- gestellt, daß alle in drm Britfr mthaltmm Behauptung« gegen seine Frau auf Unwahrheiten beruhten und nur in der rücksichtslosesten und gehässigsten Weise ersunden warm, um jedenfalls eine Ehrstörung hrrbeizuführrn. Die Brtrsschrri- drrin wurde ermittelt und zur Anzeige gebracht. Megen Ver leumdung wurde sie zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. — Bautzen. Ein interessanter „Kartoffelprozrß" wurd« vor drm hiesigen Landgericht verhandelt. Angeklagt war der 48 Jahrr alte Gutsbesitzer Ernst Heinrich Lehmann au» DittelSdorf wegen versuchter Erpressung. Er hatte im Fe bruar dieses Jahre» einer Frau süns Zentner Kartoffeln zum Preise von 3 M. 60 Psg. sür den Zentner fest verlaust, konnte sie aber zunächst nicht liesern, da sie noch in dm Mieten lagerten. Später schrieb er der Frau, die Kartoffeln kosteten 6 M. 25 Psg., er werde ihr die süns Zentner brin gen. Ende März schrieb er ihr wieder, die Kartoffeln srim bedeutend teurer geworden und kosteten 7 M. pro Zentner. Zwei Tage später kam er persönlich zu der Frau, dir nur 5 M. 26 Psg. geben wollt», und verlangte 6 Mark für dm Zentner, worauf die Frau jedoch nicht tinging. Lehmann behauptete, „er habe die Konjunktur ausnützen wollen". Sein Rechtsanwalt gab zu, daß Lehmann rinr grwinnsüchtige HandlungSweisr an drn Tag grlrgt habr. Er habe sich wohl dr» NahrungSmittrlwuchrr», nicht jedoch drr versuchten Er pressung schuldig gemacht. DaS Gericht fand jedoch den Angeklagten im Sinne der Anklage für schuldig und verur teilte ihn zu 2 Wochen Gefängnis. — Döbel«. Auf der Eisrnbahnstrrcke Limmritz—Wald heim wurde am Sonnabend nachmittag rin in Dübeln gar- nisonierter Landsturmmann, Vater von vier Kindern, von einem Elsenbahnzug überfahren und getötet. Der Verun glückte hielt Wache und wollte einem von Waldheim kom menden Güterzug auSwrichen, dabei wurdr rr von drm aus Döbeln 4,24 Uhr abgehenden Eilzug erfaßt. — Oberwiesenthal. Herbes Leid im Dienste dr» Vatrr- landes traf hier die Familie Gotthold Schindler. Nicht allein, daß schon voriges Jahr in Frankreich drr Sohn den Helden tod fand, kam kurz darauf die Nachricht, daß auch drr Schwieger« sohn bis heute al» vermißt gilt, und jetzt abermals kam di« traurige Kund:, daß auch der Enkel in Galizien den Helden tod sürs Vaterland starb. Der heutige Tagesbericht der Obersten Heeresleitung war bei Redaktionsschluss noch nicht eingegangen.