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Aus dem südöstlichen Kriegsschauplatz setzen di» Unseren dem fliehenden Feinde nach und erreichten bereits die Eisen» bahn Radom,Iwangorod. Di« an dem Zusammenfluß der Wieprz mit der Weichsel gelegene Festung Iwangorod befindet sich noch hundert Kilometer südöstlich von Warschau. Aus dem Wege dorthin befinden sich weiter keine nennenswerten Festungen- Jenseits der Pil'ca aber können sich di« Armeen Woyrsch und di« westlich Warschau operierenden deutschen Streitkräfte miteinander vereinigen. Zwischen der oberen Weichsel und dem Bug setzt der Feind seine rückwärtige Be- wegung unter lebhafter Verfolgung durch die Verbündeten fort. Auf der ganzen Linie zurück 0 Gegen dl« bogrnsörmlge Aufstellung des Feindes zwi schen dem Raum südlich von Kölns und dem Gebiet an der Rordostflanke Galiziens richtet« sich, so wird aus drm öfter- reichischrn KrtrgSpnssiquartter gemeldet, ein Angriff nach drm anderen. Dir Truppt» Hindenburgs ließen die ersten Hiebe «iedrrsousen. Dann ersolgte der Druck der westlich der Weich sel stehenden Truppen, und endlich schloß sich die breit an gelegte Offensive von Süden an, die kräftig nach vorwärts au-schrttt und schließlich den Rückzug auf der ganzen Linie erzwang. Wieder bewährte sich das Zusammenarbeiten der Verbündeten aufs beste. Aus der langen Front gingen öster reichisch-ungarische und deutsche Verbände überall dicht neben einander zum Sturm vor. ES war rin schweres Werk, denn mancherorts war der Widerstand der Russen ungemein hart näckig. Namentlich im Gebiet südlich der Bahnlinie Iwan gorod—Lublin—Eholm wehrten sich die neu gebildete» Re- servesormationcn verzweifelt. Sie vermochten aber drm furchtbaren konzentrischen Artilleriefruer und der unerschütter lichen Tapferkeit der Sturmkolonnen auf die Dauer nicht zu widerstehen. Westlich KraSnostaw arbeiteten sich deutsche Trupp« wefter gegen die Bahnlinie vor, die bereits im Ar- Meriebereich ist. Oestlich stießen österreichisch-ungarische Truppen mächtig auf der Eholmer Straße vor. Bei der Jlzanka wurde Raum gewonnen. Von großer Tragweite ist auch die Gewinnung des OstuferS des Bug bei Sokal. Roch ist die Schlacht in vollem VorwärtSschreitrn, so daß sich ihr voraussichtliches Ergebnis noch nicht beziffern läßt. Aber zweifellos werden dir Folgen dieses Sieges, die, von dem Raumgewinn abgesehen, wieder in einer sehr groß« Beut« und «inrr noch nicht annährrnd festzustellrnden Gr- savgenenzahl brstrht, rrcht brträchtltch sriu. Auch dir rng- lischt» Blätter spr«chrn in ihrrn Petrrsburgrr Meldungen von der großen Wucht der deutschen Offensiv«. Als Ziel drr Deutschen im Norden wird Riga genannt. Von War schau schweigen die Londoner Meldungen aus Petersburg. Das ist «in Thema, an das man nicht rührt. Dafür spottrn Engländer und Russen ihrer selbst, wenn sie behaupten, daß di« Offensive der Verbündeten sür die Russen keine Ürber- raschung sei und daß erwartet werde, daß der deutsche Vor stoß sich noch einige Zeit fortsetzt, da er in der Absicht drr russtschrn Srgrnoffensivr liegt. Wenn und wie diese erfolgen soll, verschweigen dir Londonrr Blättrr ihrrn vrrtraurndrn Lesern. Die Räumung von Lublin o Jnsolgr des unaufhaltfamra Vormarsches der Armer deS ErzhrrzogS Josts Ferdinand aus Lublin hat der russisch« Oberbefehlshaber Großfürst Nikolaus Nikolaj«witsch drn Ein wohnern drr Stadt und des Gouvernements Lublin bekannt gegeben, daß im Fall« des Rückzuges der russischen Truppen die männlich« B«völk«rung sich unbedingt den zurückzithmven Heeren anschlirßrn müsse, damit sie die Reihen drr stindlichrn Armer nicht auSsüllr. Dirsr Sorge brauchte drr großfürstliche Oberbefehlshaber nicht zu hegen. Leute, die Rußland nicht in feine Armee rinstellt, könnten wir schon ganz und garnicht gebrauchen. Aber vielleicht hat der Großsürst Angst, daß die Leute, der russischen Knute müde, sich freiwillig in den Dienst unserer Truppen stellen. Zu begreifen wäre solche Besorgnis wohl. Verlegung des Generalgouvernements Warschau o Petersburger Zeitungen Mtlden: Die Regierung ließ dir für die Rechnung des TagrS arbeitenden Warschauer Fabrik- betrieb! nach Sjedlez und Lttowsk verlegen. DaS General gouvernement Warschau siedelt nach Bjrla über. Sjedlez liegt 80 Kilometer, Bjela sogar 140 Kilometer östlich von Warschau. Die Sorge und die Vorsicht der Russen fkld also sehr bedeutend. o Kopevhsgt«, 20. Juli. „Ttdrnde" meldet: Die Eisen bahnlinie Petersburg—Warschau hat den Gesamtbetrieb vor übergehend ringtstellt. — Ob diese Maßnahme wirklich nur „vorübergehend" getroffen ist, wird sich ja bald zeigen. Die Räumung Rigas 0 Sämtliche Behörden Rigas, di« Grlvdrständt drr dortigrn StaatSbankfilial«n und die Akten der Gerichte sind gestern nach Petersburg abgegangen. Mit der Räumung des Jaten- dauturlagerS ist begonnen worden. Die Staatsbeamten haben Weisung erhallen, sich zur Abreise bereit zu machen. Im Lause drr jüngstrn Wochr habrn übrr 10000 Personrn drr Zivilbrvölkerung Riga vrrlassen. Di« Staatsbahnrn hab«n Ordrr «rhattt», täglich Züg« sür di« Flüchtlinge bereit zu hatten. Riga steht wie auSgestorben aus. — General Ruslis Ernennung zum Armee-Führer wird nunmehr amtlich bekannt- gegeben. „RuSkojr Slowo" bemerkt hierzu, RuSkt wird die Armee zu führen haben, dir PrtrrSburg brschützt. Radom besetzt! o Wir aus drm gestrigrn österr.-ungar. TagrSbtricht her- vorging, ist Radom, dir Hauptstadt drS glrichnamigen Souver- nrmmt» in Russtsch-Polrn brsetzt worden. Im Herbst vorigen Jahres weilten bereit- einmal deutsche Truppen in dieser Stadt, dir an drr Eisrnbahnlinir nach drr Wrichsrlfrstung Iwangorod lirgt und von Warschau rtwa 80 bis 90 Kilom. rntfrrnt ist. Rodom hat rund 30000 Einwohnrr. Hindenburgs Offensive arbeitet schnell! o Kopenhagen, 21. Juli. „Extrablatt" schntbt: Durch daS Borstürmen gewaltiger brutsch« und österreichischer Heeres- maffrn auf der ganzen Front von drr Ostsre bis zur Grrnzr Rumänien» unter Führung de» groß« militärischen GrnirS , werden die Anstrengungen des OstfeldzugrS entschieden. Ein Österreichisch - ungarischer Tagesbericht vtd Wien, 20. Juli. Amtlich wird verlautbart: Russischer ArlegSschauPla- Zwischen der Weichsel und de« v«g sind gestern die verbündete« Armee« i« der Verfolgung deS weichende« Grg«erS über das Schlachtfeld der letzte« Lage hiuaus- gerückt. Bet de« am Erfolg hervorragend beteiligte« Truppe« des FeldmarfchalleuMautS Ar» wuchs die Zahl der eiugebrachte« Gefaugeue« auf SO Offiziere »ad 3800 Mau«. Auch bei Sokal brachte« ««sere Truppe« über 3000 Gefangene ein. Westlich der Weichsel haben unsere Verbündete« im heldenmütige« Ringe« de« russische« Widerstand an der Jlzanka gebrochen. Südlich u«d westlich von Radom bestände« öfterreich - ««garische Regimenter heftige Kämpfe. Siebevbürgische Infanterie stürmte de« Ort Koftrzyn. Radom wurde heute vormittag von «ufere« Truppe« besetzt. In Ostgalizien ist die Lage unverändert. An der Grenze zwischen der Bukowina und Bessarabien wurde eine russische Plastau-Brigade überfallen «ud zersprengt. Jtaltenischer Kriegsschauplatz Die Schlacht im Görzifchen dauert fort. Die italieni schen Angriffe, die sich nun mit großer Heftigkeit auch gegen den Görzer Brückenkopf richteten, hatte« am gestrige« Tag« und in der Nacht ans heute wieder kein Ergebnis. Nach starker, biS mittags währender Beschießung des Brückenkopfes durch die feindliche Artillerie ging die italienische 11. Infanterie-Division mit betrunkenen Truppen zum Angriff gegen drn Abschnitt von Podgora vor. Der Feind drang stellenweise in unsere Deckungen ei«, wurde aber wieder hiuausgeworfe«. Nach neuerlicher Artillerievorbereitung erfolgte «m 4 Uhr nachmittags ein zweiter Angriff, der «m 8 Uhr abeudS gleichfalls abge schlagen war. Um de« Rand des Plateaus von Doberd» wird er bittert weitergekämpft. Gestern nachmittag schlug tapfere «ugarische Landwehr einen starken Angriff gegen ihre Stellungen bet Straussina zurück. Auch drei weitere Maffeuaugriffe der Italiener brache« hier zusammen. Ebenso scheiterte« alle gegen de« südwestliche« Plateau rand von Polazzo - Redipuglia - Vermegliano her gesührteu Vorstöße, sowie ein Angriff auf de» Monte Costch (nörd lich Monfaleone). Der i« feine Deckungen zurückflutende Feind erlitt überaus schwere Verluste. Die Kämpfe am mittlere« Jso«zo, im Kr«-Gebiet u«d a« der Kärntner Grenze halte« a«. Im Raume südlich des Km wurde« zwei heftige Angriffe der Alpini abge schlagen. In de« bereits erwähnten heftigen Gefechten in der Kreuzberg-Gegend verloren di» Italiener über LOO Man« a« Tote« und etwa daS Doppelte an Verwundeten. Dem gegenüber beträgt dort unser Gefamtverlnst 42 Mann. Die Stellung südlich Tchluderbach wurde von «nsereu Truppe« wieder zurückgrwonuen. Si« neuerlicher An griff schwächerer italienischer Kräfte auf den Col di Lana mißlang wie alle früheren. Der Stellvertreter des Chefs deS Generalstabes. großrS Gericht ist über die Ostsreprovinzen gekommen. Hindenburgs Offensive arbeitet schnell und..energisch gegen Riga, da »S die wichtigste Zwifchenstation aus dem Wege nach Petersburg sei. Bemühungen der Russen am Dnjestr 0. Czernowitz, 21. Jult. Dir Russen hatten an« unteren Dnjestr bedeutende Verstärkungen herbeigeholt und versuchten, den Unsrigrn dir am linken Dnjestr-Üfer genommenen Positionen wieder zu entreißen. Aber olle Bemühungen waren erfolglos. Unsere Truppen halten ihr« Stellungen sest. Dir Russin habrn auch schwirr Artillrrtr herangrsührt und rs habrn sich hrstige Artillerirkämpsr rntwickrlt. An drr bessarabischen Grenze haben die Russen in drn lrtzlrn vier Nächten heftige Sturm- angriffr gemacht, die sämtlich von unseren Truppen abge- wtesrn wurden. An einer Stelle durchschnitten die Russen dir Drahtverhaue und drangen mit großen Abteilungen in unsere Stellungen. Diese Abteilungen wurden gefangen genom men. Der vorgestern unternommene Angriff dauert« 6 Stun- d«n. Unaufhörlich stürmt«» die Russen, an manchm Stellen achtmal. Sämtliche Angriffe waren jedoch vergeblich. * * 0 London, 21. Juli. Der militärische Korrespondent des „Telegraph" schreibt: DaS Schicksal drr englischen Armee in Flandern und des englischen Volke» daheim ist eng mit den ungeheuren Kämpfen zwischen drr Ostsee und dem Schwarzen Meere verknüpft. Die endgültige Entscheidung, die der einen oder anderen Partei Niederlage oder Sieg verleiht, dürste auf dem östlichen Kriegsschauplatz fallen. o Graf. Mit drr größten Gespanntheit und Beängsti gung vrrsolgrn dir militärischen Berichterstatter der sranzö« fischen Blätter die Vorgänge auf drm östlichen Kriegsschau platz. Si« verkrnnrn dabet nicht, daß dir drutsche Offenstvr dort allgrmrin und blutig ist und daß dir im Gangr brfind- lichrn Kämpft von Kurland bis zum Dnjrstr hart und blutig sind und daß die Schlacht aller Wahrscheinlichkrit nach von endgültiger Bedeutung sein wird. Man spricht drr Orffrnt- lichlrit Vertrauen auf di« Standhaftigkeit und drn Mut drr russischen Truppen, sowie auf drn glänzrnden AuSgang dirsrS Kampfes zu. o Petersburg. „Rjetsch" meldet: Der Ministerat hat beschlossen, noch im Lauft dts JohrrS 1915 die im Jahre 1896 geborenen Wehrpflichtigen, die nach den geltenden Be stimmungen erst im Jahre 1917 zu dienen hätten, rinzuzirhrn. — DaS Blatt tritt in einem Leitartikel dafür ein, daß Volks- a/s schullrhrer auf dem Lande und andere drS Lesens Kundige, um drn Krieg zu einem wirklichen Volkskrieg zu machen, von drr Regierung besondere volkstümliche Bericht« über di« Sochlagr zum Zwecke drr Weiterverbreitung erhalten, da unter drn Analphabet»« (80 vom Hundert) der russischen Bevölkerung dir wildesten Gerüchte über die Kriegslage ver breitet seien. o Krakau, 21. Juli. „Nowa Reforma" meldet au» War schau: In letzter Zeit ereigneten sich häufig Urberfällr auf Deutsche und Personen deutscher Abstammung. Massinver- haftunge» sind an der Tagesordnung. Telephon« uns Trlr- graphrnverkehr sind längst sür den Privatverkehr gesperrt. Die Eisenbahnen sind unterbrochen. o MoSka«. „Rußkojr Slowo" berichtet aus Warschau: In ganz Polm wurde drr ungrdiente Landsturm, die sogen. Rotntki, jüngster Klasse eingrzogen. Di« SemstwoS habrn drn Anttag grsttltt, daß die gesamte Industrie zur Erzeugung von Munition militärisch organtstrrt werde. In Rußland herrscht derartiger Arbritermangel, daß man 300 000 chinesi sche Kulis kommen ließ, die sitzt bereits verwendet werden. Die Kümpfe im Weste« V Dir Engländrr haben sich in de» letzten Wochen bei Ipern ziemlich ruhig verhalten. Nur ein paarmal traten sie, wohl in der Meinung, zu neue» Aktionen genügend vorbe reitet zu sein, aus ihrer Reserve heraus, um sich unserer Stellungen am Kanal zu bemächtigen. Das war am S. und 10. Juli, beide Male ohne Erfolg. Nun habrn sie «S am Montag, den 19. dss. Mts., aufs nrur versucht, und zwar mit einem Angriff beiderseits drr Straße Hoogr> Ipern. Der Angriff ist ebenso wir dir früherr», vollständig mißglückt. — Sonst hat sich nicht- Wesentlich«- rrrignrt. B«i Souchrz, in jtnrm Raume, in dem die Kampftätigkrit niemals gänzlich unterbrochen wird, wurden Handgranatenangriffe abgeschlagen, und in der Gegend von Albert, nordwestlich Amien», rin Vor stoß drr Französin zurückgewlrsen. Bon peinlichen Überraschungen wird man auf drr brvorstrhrndrn nrurn Virrvrrbandskonfttenz in Calais sprechen müssen, denn Kitchener selbst sieht jetzt ein, daß die Widerstandskraft des russischen Heeres überschätzt worden sei. Die Bewegungen der Hindenburgschen und Mackensenschen Armeen haben e- nötig gemacht, die für die Fortführung de- Krieges getroffenen Maßnahmrn abzu ändern. Bei der neuen Konferenz in Calais wird auch Italien vertreten sein. Durchgehende Zugverbindungen nach drn von uns drsitztrn Grdietrn m Frankrrich und Belgien werden trotz des Kriegszustands nm geschaffen. So kann man jetzt von der Reichshauptstadt über Thüringen mit br- schleunigtrn V-Zügen weit über die deutschen Grenzen hinaus- fahren. Im August wird sogar dir Zurücklrgung drr gr- waltigrn Sttrcke Brrlin — Hannover — Dortmund—Köln— Brüssel—Belgien—Lille—Frankreich in 17 Stunden möglich sein, die besonders unseren, von drr Front auf Urlaub in die Heimat fahrenden Feldgrauen zustatten kommen wird. Der Krieg gegen Italien i Während drr Generalstadschef Cadorna Vie ungeduldigen Italiener mit StrgrSnachrichien, so gut er kann, zu befriedigen sucht, ergeht eS seinen Truppen an der österreichischen Grrnzr und brsondrrS am Jsonzo schlecht. Einr groß angelegte ita lienische Offensive gegen die Jsonzofront erlitt eine empfind liche Schlappe. Der Ansturm war fürchterlich, daS Artillerie- feuer von beispielloser Wut. Dennoch wurden fünf feindliche Batterirn niedrrgrkämpft. Unablässig wurden vom Feinde neue Massen in- Feuer geworfen. Aber trotz der Opferung von Tausenden mußten die Sturmhausen immer wieder regel los und dezimiert zurückgrhrn. Auch an drr Kärntner und Tiroler Front stürmte» feindliche Truppen an. Sir wurdrn überall blutig abgeschlagen. Der nrur ttaltrntschr Ministrr sür dir Unerlöstrn, Barzilai, brrichtrt von drm ungrhrurm Jubel, mit dem er bei seinem Erscheinen im Grenzgebiet begrüßt wurde. Er meinte, dir Jsovzolinie werde in kürzester Zeit fallen. ES sei Zeit, so sügte er hinzu, daß Jtaltrn endlich auch der Türket und Deutschland die Zähne zeige. Jtaltm werde Truppen nach Frankrrich schicken und dadurch mächtig zur Niederwer fung der deutschen Rraltion beitragen. Auch die römische Tribuna erklärt, daß die Besprechungen des General- Porro mit Joffre und French die Lage geklärt und zu drm Ergrb- nts geführt hätten, daß Italien militärisch gegen Deutschland und dir Türkri eingrrifrn wrrdr. i Ro«, 21. Juli. Gestirn ist drr MunitionSauSschuß untrr SalandraS Vorsitz zusammrngrtrrtrn. Grurral Porro vrrtrat die obnstr HrrrrSlritung. Der türkische Krieg 1 Drr von drn vrrstärktrn Landungstruppen und gemein samen Flotten gegen die türkischen Stellungen auf Gallipoli ang,kündigte Hauptangriff hat, wie aus den ungestümen Hand- granattnkämpfrn der letzten Zeit zu ersehen war, wohl einge setzt, aber bisher wenig Ersolg gehabt. Bezeichnend sür die Stimmung der Angreifer ist der Umstand, daß, obwohl dir inzwischen reparierten Kriegsschiffe wieder vollzählig vor den Meerengen drr Dardanrllrn erschtrnrn sind, noch krtn An griff auf die Felsrnnrstrr zu beiden Seiten der Wasserstraße unternommen wordm ist. Dir Verleumdungen drr tapferen türkischen Soldaten durch den Bericht de- englischen Oberbefehlshaber- vor den Dar danellen General Hamilton hat in der Türkei auch den letzten Rest der Achtung vor drn rhemals im Orient so angesehenen Engländer vertilgt. General Hamilton behauptete in seinem Bericht noch London, daß bet einem gefangenen türkischen Soldaten ein vom türkischen Krieg-Minister Enver Pascha unterzeichneter Tagesbefehl gefunden worden sei, worin gejagt wrrdr, daß in drn letzten Kämpsin sich türkische Soldaten trotz der Befehle der Offiziere geweigert hätten, zu gehorchen. Dies« englisch« Ntrdrrtracht findet in der Türm folgend« kräftig« Abwehr: Die Türkei bedmne, daß sie als Gegner Feinde habe, die der Ehr« gänzlich bar findig Dieser moralische Peitschen- hieb dürste selbst dm Engländern noch einigermaßen peinlich sein.