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Nationalcharakter» kennen gelernt. Jn^ frischer Erinnerung ist noch die Militärrrvoltr,^ die 1909^gegen dn>Edumaligen Kronprinzen in dessen Eigenschaft als «eneralinspekteur der arirchtschm Armee angezrttrlt wurde.^Der Kronprinz begab sich damals zu längerem Aufenthalt nach Potsdam, wurde irdoch nach Briechmland zurückaerusen.und erwarb sich durch seine außerordenüichrn mllitänschrn Leistungen im Türken- kriege die denkbar größt« Popularität im Lande. Anläßlich des Bukarester Friedens am 10. August 1V13 wurde König Konstantin, der bereits al» Kronprinz zum griechischen Ge« nrral ernannt worden war, deutscher Frldmarschall. AIS solcher war der König bald darauf in Potsdam und erregte durch seine anerkennenden Worte über das deutsche Heer die Eifersucht Frankreichs, das eine Militärmisston in Athen unterhielt und augenscheinlich schon damals auf den großen Krieg und die griechische BundrSgenossenschaft in ihm hin- arbeitete. Kronprinz Georg von Griechenland, der zwei Brüder und zwei Schwestern besitzt, wurde am 19. Juli 1890 geboren, vollendet also demnächst sein 28. Lebensjahr. Der Thron- solgrr, der viel in Berlin gewesen ist, wohnt gegenwärtig in Parts und ist drahtlich nach Athen berufen worden. Er wird in Begleitung zweier französischer Spezialisten abreisen, dir den König behandeln sollen. Ak. verli«. Dir hirfigr griechische Gesandtschaft hat heute vormittag übrr das Befinden des Königs Konstantin folgendes, gestern abend 19 Uhr in Athen aufgegebene Tele gramm erhalten: Allgemeinbefinden zufriedenstellend; Tempe ratur 37,2; PulS 90. Die Kämpfe im Weste« V. Dir Erfolglosigkeit der feindlichen Offensive tritt auf dem westlichen Kriegsschauplatz mit jedem Tagr deutlicher in die Erscheinung. Farbige und weiße Engländer wie Fran zosen erzielen mit ihren immer auss neue unternommenen Versuchen, unser« Linirn zwischrn Lille und ArraS zu durch- brechen, nicht« writrr als schwer« Brrlust«, dir dir bunt zu- sammrngrwürfrltr Sesrllschast allmählich dezimierrn und auf« rribrn müssrn. Sicherlich haben «S unsere Feldgrauen im Westen jetzt nicht leicht, wo sie Tag und Nacht verzweifelten Angriffen eines numerisch stark übrrlrg«nrn Feindes standzu halten haben. Aber der Geist und die stramme Organisation unserer Truppen tragen auch hier wie immer überall den Sieg über die Menge davon. Franzosen und Engländer werden auch bei ihrer jetzigen Offensive verbluten und nach drn gewaltigen Verlusten, dir noch diejenigrn grlegrntlich ihrer Vorstöße in der Champagne, sowie zwischen Maas und Mosel weit übersteigen, sich zur Unterwerfung bequemen müssen. * * V verli«, 26. Mai. Das Rttzau'sche Büro hat am 28. Mai in Kopenhagen folgenden Bericht eines englischen Augenzeugen über dir Kämps« bri La Bassrr vrrdrritrt: Nahr bei dem Pachthof Court de la Baur fand eine furcht bare Szrnr statt. Ein sächsische» Bataillon wollte sich er geben, wurde aber, al» dir preußische Artillerie diese Absicht merkte, von drn rigrnrn Landsleuten bis auf drn letzten Mann ntedrrgrschoflrn. Der Anblick dieses Mordes rief leb haftes Bedauern bei der englischen Jnfanterir hervor, da die Sachsen stets weit ritterlicher und weniger brutal als die Preußen sind. Zu gleicher Zeit versuchten Deutsche in eng lischen Uniformen, den englischen Linien nahezu kommen. Hierzu wird folgendes bemerkt: An der ganzen Ge schichte ist natürlich kein wahres Wort. Weder ist, waS nur auf bedauerliche Unkenntnis der Artillerie von der Lage bei den vordersten Linien hätte beruhen können, dir deutsche Infanterie von der eigenen Artillerie beschaffen worden, noch haben wir je, wir dies der Feind oft tut, uns mit Uniformen unserer Gegner bekleidet. Will der Feind unter drn drutschrn Stämmrn Zwietracht sä««? DaS scheint der Fall zu sein, wenn derartig« Beschicht«« writ ab vom Schuß rrzählt werden. Glauben unsere Feinde wirklich, daß die Deutschen uneinig sind oder haben sie jemals drn Untrrschird gefühlt zwischen den Hieben der preußischrn Soldaten und den Hieben der Truppen anderer deutscher Stämme? Feldmarschall French und die Stickgase V Feldmarschall French meldet: Oestlich von Ipern gingen gestern anläßlich eines Angriffes, wobei die Deutschen Stick gase gebrauchten, einige Telle unserer Linie verloren. Sie sind noch nicht zurückerobert. Die Menge Gases, die der Feind benutzte, war größer als je zuvor. Uebrr eine Front von fünf Meilen wurden 4^/, Stunden lang Gase ans Zy lindern verbreitet. Die Linie wurde auch mit Granaten bombardiert, dir erstickende Gase enthielten. An einigen Stellen stiegen dir Gase 40 Fuß hoch. Ein Teil unserer Linie wird gehalten. Ueberall bewies die Haltung unserer Leute, daß bei nötiger Vorsorge einem Ansall dieser Art Widerstand ge leistet werden kann. Die Kämpfe im Oste« o Die Entscheidung im Osten rückt näher. Petersburger Berichte besagen, daß oie große Entscheidungsschlacht, die als daS wichtigste Ereignis dieses Weltkrieges sich rrwrijen werde, brvorstehe. Wir können ihr mit fester Zuversicht entgegen- schaurn. Nachdem soeben rrst in dm Kämpfen um PrzemySl 25 000 gefangene Russen ringrdracht und Zahlreich« Geschütze und Maschinengewehre erbeutet worden waren, kann der jüngste Bericht unseres Großen Hauptquartiers seststellen, der Angriff der Armee des Generalobersten v. Mackensen schreitet gut vorwärts. Der wichtige Brückenkopf westlich des San wurde von österreichischen Truppen erobert, und der llebergang übrr den Fluß erzwungen. Weiter nach Osten auf Lemberg zu drangen die Verbündeten an der LubaSzowka vor, die 20 Kilometer nördlich von Jaroslau in den San fließt. Der Feind vermag sich nirgends zu halten. Wann und wo dl« große Entscheidungsschlacht ge schlagen werden wird, ist unbekannt. Da die Beute der Ver bündeten an Gefangenen und Material fortwährend wächst, so sind die russischen Truppen in voller Auslösung begriffen und werden in drr entscheidenden Stunde überrannt werden. Die Prtersburgrr MUitärkritikrr grbrn zu, daß di« Offen« Die Fortschritte vtb. Verltv, 27. Mat. Aus dem Großen Hauptquar tier ersahren wir über dir Fortschritte drr Verbündeten, in Mittrlgaltzirn: -MW In knapp 14 Tagrn hatte dir Armee Mackensens ihre Offenstvr von Gorlic« bis JaroSlau vorgrtragr«. Unter täg lichen Kämpsrn, zumeist gegrn befestigte Stellungen, hatte sie drei Jlußlinirn überschritten und einen Raumgewinn von über 1000 Quadratkilometer Luftlinie erzielt. Am Abend des 14. Tages hatte st« sich mit drr Wegnahme von Stadt und Brückenkopf Jaroslau den Zutritt zum unteren San erkämpft. Sir konnte jetzt diesen Fluß in brritrr Front überschreiten. Noch aber hielt der Feind vorwärts Radymno und am San- WiSloka-Winkrl zwei stark ausgebaute Brückenköpfe westlich dieses Flusses, im übrigen beschränkte er sich auf die frontale Verteidigung des Ostufers. Während Gardetrupprn in rngster Fühlung mit österreichischen Regimentern sich bri Jaroslau den Uebergang über den Fluß erkämpften und drn durch srischr Kräfte sich täglich verstärkenden Feind immrr weiter nach Osten und Nordosten zurückwarfrn, erzwangen mehrere Kilometer weiter stromabwärts hannoversche Regimenter den Flußübergang. Braunschweiger waren eS, dir durch Erstür mung drr Höhr von Wiazowsnica die Bahn öffneten und damit den hartnäckig verteidigten San-Uebergang gewannen. Im Westen und Norden wurde der San-WiSloka-Winkel von dem dort noch standhaltrndrn Grgner geräumt. 1 Oberst, 18 Offizier«, 7800 Mann wurdrn gefangrngrnommen; 4 Ge- schütze, 28 Maschintngewthrt, 13 Munitionswagen und eine Ftldküche fielen in unsere Hände. Die Russen sahen sich zum schleunigen Abzug nach dem östlichen Ufer veranlaßt. Diese Kämpfe und Erfolge der verbündeten Truppen voll zogen sich am 17. Mai in Gegenwart Seiner Majestät des deutschen Kaisers, der an diesem Tage dem Chef des General« stabS der hier kämpfenden Armeen, Oberst v. Sreckt, dm Orden kour Is mörits verlieh, nachdem schon vorher der Armrrführrr Generaloberst v. Mackensen besonders ausgezeichnet worden war. Im Kraftwagen war der Kaiser zu seinen Truppen vorgelangt. Unterwegs begrüßten dl« auf Wagen zurückfahrenden Verwundeten mit lautem Hurra ihren aller« höchsten Kriegsherrn. Auf drr Höhe von Jaroslau traf der Kaiser seinen Sohn, den Prinzen Eitel Friedrich, und folgte I in MMelgalizien dann von verschiedenen Standpunkten stundenlang mit ange spannter Aufmerksamkeit dem Verlauf de« Kampfe» um den umstrittenen Flußübrrgang. In drn Tagrn vom 18. bi» 29. Mai drangrn dir Trup« pen der Verbündeten weiter grgen Oste», Nordosten und Nor dm vor, warfen de« Feind au» Strniawa hinaus uud setzten sich auf einer Frontbreite von 39 Kilometern auf dem öst lichen Ufer fest. Der Feind zog sich hinter dm Lubaczowka« bach zurück, alle seine Versuche, da» von un» grwonnme Ge lände wieder zu erobern, scheiterten, obwohl er in dm Tagen vom 13. bi» zum 29. Mai nicht weniger als sechs frische Divisionen eingesetzt hatte, um unser Vordringen bei Jaroslau und über Jaroslau zum Stehrn zu bringru. Im ganzen hatte dir russisch, Führung seit Brginn drr Operationen siebt« ArmrrkorpS von andrrrn KrirgSschauplätzrn an dir Front der Armee Mackensen und gegrn drn mittler«» und r«cht«n Flügrl drr Armee dr» Erzherzog» Josef Ferdinand geworfen. ES waren die drei kaukasischen, daS 16. und «in kombtnirrtr» ArmttkorpS, 6 «inztlne Jnsanttrir-Regimentrr, die 34., 45., 88., 62., 63.. 77. und 81. Infanterie« und dir 13. sibirische Division. Ungerechnet 4 Kavallerie-Divisionen, die schon in den ersten Tagrn zum Einsatz grkommm waren. Mit dem kombinierten Armeekorps tauchten die au» Ar meniern und Grusiniern, sowie kaukasischen Schützen zusammen gesetzten Divisionen aus, die bi» Januar in Persien grfochtm hatten und im April, nach dem KarS, später «ach Odessa ver laden worden waren, wo sie einen Teil der späteren BoSpo- ruSarmre btldrtm. Auch die Plastum-Brigade-Kosaken zu Fuß, eine besondere milizartige Formation, die bisher in dm Karpathen kämpste, erschien vor der Front. Ebmso kam au» dem linken HeereSflügel der Rusten dir TranSamur-Grmzwachr zum Ansatz, eine lediglich zum Bcchnschutz in der Nord-Mand schurei bestimmte Truppe, an deren Verwendung ans «in«m Kriegsschauplatz! man wohl selbst in Rußland kaum jemals gedacht hatte. Noch aber halte« dir Russin am untrem San dm lrtztrn auf dem westlichen Ufer grlrgenrn Brückenkopf von Radymno. Ausgabe der nächsten Kämpfe muß r» werden, drn Frind auch von diesem Punkte zu vertreiben. (Nach privaten Meldungen ist auch diese Aufgabe schon gelöst.) sive der siegreichen Verbündeten von Süden aus sich jetzt auch gegen die Ptlica richtet und daß der Feind nur noch etwa hundert Kilometer von Warschau entfernt ist. In Warschau herrscht lebhafte Besorgnis. Die Flucht der Russen über den San o «aiserl. und Köaigt. KnegSpressequartier, 25. Mai. Ueber dm jüngsten großen Erfolg drr Verbündeten in Mittel- galizirn wird mttgetrilt: Dir großr Schlacht in Mittrlgaltzien hat drn Waffen der Verbündeten wieder einen Sieg gebracht. Auf der ganzen Front von Strniawa bis zum obersten Dnjestr warm unsere Armeen im Angriff, der besonders beim linken Flügrl großr Fortschritt« macht«. AuS d«m Raume von Radymno, in dem sich dir Russen in beträchtlicher Stärke auf dem linken San-Ufer aufgehalten hatten, wurden sie von Teilen der Armee des Generals v. Mackensen geworfen. Der Rückzug des Feindes über drn San gestaltete sich unter dem überwältigenden Feuer der Artillerie geradezu katastrophal. Auch der andere Teil drr Armee Mackensen, das österreichische Korps des Feldmarschalleutnants v. Arz, warf den Feind aus seinen Stellungen bis weit östlich drS San zurück. Die Größe drS Erfolges bezeugen 17 999 Gefangen«, sowie 39 Geschütze und mehr als 49 Maschinengewehre, die in Händen drr Verbündeten vrrblirben. Noch im Laufe drS Schlacht- tagrS, des Pfingstmontags, erhöhte sich dir Zahl der Ge fangenen auf insgesamt 21090. (Mittlerweile sind es be kanntlich 28000 geworden. Dir Red.) Die srindlichen Truppen, meist aus neuzusammengesetzten Reserven sehr guter Qualität bestehend, wurdrn durch dies« Niederlage schwer er schüttert. Tin Augenzeuge drr Schlacht verglich den Anblick, den dir im ärgstrn Artillerirsrurr über drn Fluß flirhendrn Trupprn drS Feindes boten, mit einem wahnwitzigen G«. wimmel von Menschrnhausen in einem Hexenkessel. Auf dem rechten Flügel, im Raume von PrzemySl bis zum oberen Dnjestr, machten die Unseren nach dem Urberschrriten drr Blonir-Niedrrung, etwa 17 Kilometer nordwestlich Sambor, ebenfalls gute Fortschritte. Sonst keine Ereignisse von Be deutung. Sturmangriffe in den Karpathen Unsere srldgrauen Jungen, dir jetzt in dem wildroman tischen Gelände der Karpathen drn Kamps wider die russische Dampswalze führen, haben keinen leichten Stand. Ein den deutschen Soldaten ungewohntes Gelände, das halb Gebirgö« krieg halb Wüstenkrieg nötig macht, erschwert alle Opera tionrn. Wege, Landstraßen gibt es nicht, die wenigen, die vorhanden sind, sind kaum als solche zu erkennen. Dir Sturmangriffe, die hier gemacht werden, sind meist ein blin des DrausloSstürmrn, das Bajonett in der Hand. Durch Täler, dichtes Gestrüpp und zersprengte Felswände, oft bis zum Leib in Gebirgsbächen, dringe« dir stürmenden Kolonnen vor. Oft grht eS so verschiedene hundert Meter, unter dem Tack-tack-tack des unsichtbaren Feindes oder den fortwährend rinschlagendrn Geschossen drr srindlichen Artillerie. Ost auch, während eben noch die unermüdlichen Feldgrauen sich durch Strauch und Dickicht vorarbeiteten, stehen sie dann plötzlich vor einem vollbesetzten russischen Schützengraben. Einen Augenblick sprachloser Verblüffung, dann hauen unsrrr er bitterten Feldgrauen zwischen. Momentbilder von höchster Spannung ergeben sich da oft. So kam eine Sturmkolonne vorsichtig auf dem Bauche kriechend, um dem wütenden Maschinengewehrs««« d«S GegnrrS zu entgehen, gerade eine Anhöhe hinaufgekrochen, als plötzlich der Vorderste stutzte. Im nächsten Augenblick lagen auch die anderen alle direkt vor dem russischen Schützengraben. Da hatten auch die Russen schon die vor ihnen unbeweglich kauernden Gestalten und die grauen Helmspitzen entdeckt. Ein hundertstimmigrr Aufschrei, rin kurzes, keuchendes, erbittertes Ringen Brust gegen Brust; und der Kampf war beendet, dir Deutschen waren Herren des Grabens. Ein ganz eigenartige» Solda- tenmatrrial hat sich in dies«« Kämpfen herangebildtt. o Wit«. Der russische Generalgouverneur von Galizirn Graf Bobrinski, hat am 21. Mai Lemberg verlassrn, und als Rrtsrzirl Prtrrsburg angegrbrn. Drr Stadtgouvernrur hat angrdeutet, daß Graf Bobrinski nicht mrhr auf feinrn Posten zurückkrhrrn wrrdr. o Wie«. Die russischen Militärkritiker künden an, daß die allgemeine Umgruppierung der russischen Armee nun erfolgt sei. Oesterreichtsch-Ungarische Aeroplane hätten Lemberg über flogen. PrzemySl werde andauernd beschaffen und man möge sich vor Augen halten, daß die Besetzung nur eine episodische Bedeutung für Rußland habe. Offiziell wird berichtet, die Ruffen hätten aus dem Rückzug alles vernichtet. Nowoje Wremja teilt jedoch mit, daß die Verbündeten die zerstörten Bahnlinien wieder Herstellen, kolossale Truppenmengen heran ziehen und bis zum San sei ihr Vormarsch unaufhaltsam ge-! wesen. Sie hätten schwere Geschütze an die Sanltnie gebracht f und seien trotz ihrer großen Verluste unzweifelhaft imstande, PrzemySl zu bedrohen. U Kriegshetzer veranstalteten jubelnd« SitgrSsiste, und auch di« Gegnrr des Krieges glaubten auf die Nachricht von dem ersten großen Siege, daß st« vielleicht doch Italien» Stärke und wahren Interessen verkannt hätte«. Mitten in den lauten Siegesjubel schlug dann aber wie «in Blitz au» heiterem Himmel die Hiobspost rin, daß österreichische Kriegsschiffe an der ganzen italienischen Ostküste mit Ersolg operiert und sehr schweren Materialschaden angrrichtet hatten. Die Stimmung schlug darauf mit einer Plötzlichkeit, wie sie nur den heiß blütigen Italienern eigen ist, in ihr Gegenteil um. Man suchte nach den Urhebern der Falschmeldung und zerstörte die Räume einer Zeitung, deren Redakteur als vermeintlicher Urheber der falschen SirgrSnachricht verhaftet wurde. Kriegszustand zwischen Italien und Deutschland 1 Lhiaff», 27. Mai. Obwohl zwischen Deutschland und Italien noch keine formelle Kriegserklärung, sondern einfache Unterbrechung der diplomatische« Beziehungen vorliegt, wird nach italienischen Meldungen der Kriegszustand al» effektiv eingrtreten angesebe«, so daß e» keiner formelle« Kriegs erklärung mehr bedarf. Auszeichnung des Generalobersten von Mackensen 0 Der Kaiser hat seinem Generaladjutanten Generaloberst von Mackensen, Oberbefehlshaber drr 11. Armee, daS Kreuz und den Stern der Großkomture des HauSordrnS von Hohen- zollern mit Schwertern verliehen. Der Krieg gegen Italien i Der überaus wirksam« Vorstoß drr üsterrtichischrn See- str«itkräfte gegen die italienisch« Ostküste, von dem auch die römische« Bericht« zugebrn müssen, daß er sehr beträchtlichen Schaden an richtete, war eine treffliche Einleitung de» öfter- I reichisch-italienischen Kriege». Der Ausmarsch dr» Frinde» I wurdr gestört, die Stimmung im Feindesland hrrabgrdrückt I und die der eigenen Trupprn für drn brginnrndm Krirg rnt- I flammt. Empfindlich« Punkt« dr» militärisch«» AusmarschtS I der Italiener wurden schwer beschädigt. Die erwartet« groß« I Aktion drr italirnischrn Flotte ist dagegen unterblieben. Wq» I die feindlichen Truppen an drr Landgrrnze in drm Jtaltrn z zugrsprochen grwesrnen Grbirtr westlich drS Jsanzo erreicht«!, t war dagegen gleich Null. Kleine Trupps italienischer Alpen- I jäger überschritten in Südtirol dir Brrnzr, krhrtrn jrdoch I wirdrr um, al« sie Feuer erhielten. Westlich de» Jsonzo I wurden einige Höhen und kleine Ortschaften besetzt, die von I den Orstrrretchern vorher aufgrgrbrn worden waren. Die erste Enttäuschung haben di« Jtalirnrr hinter sich, I sie war herb und bitter, war aber nicht die schlimmste, die 8 ihnen bevorstrht. Römische Blätter hatten von großen Siegen E am ersten Kriegslage im Adriatischen Meere gemeldet. Die H