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Bezirks- Anzeiger AMU str die MW DtWBmMl M M MM zu IMM, i. §L — Druck und Verlag von C. S. Roßberg lu Fraicknberg l. Sa. 74. Jahrgang 101 in den Karpathen! nicht gctänscht. I« treuer Waffenbrüderschaft mit den Unse- s ollem unsere Handelsflotte; aber unserer jungen Mettin« ist rö gelungen, dem secmächtigm England zum ersten Mal« «ine Niel erläge beizubringen. Englands Seehrrrschaft hat eine große Einbuße erlitten. Die Gesamtverluste unserer Feinde betrogen mindestens fünf Millionen. Jeder Monat rafft ihnen ständig 600000 Mann fort. Frankreich, das bisher mindestens anderthalb Millionen Mann verlor, muß. in wenigen Monaten gänzlich verbluten, aber auch dir russi schen Menschenvorräte werden in absehbarer Zett erschöpft sein. ^ Glänzender Sieg * Deutsche und Österreichisch-ungarische Truppen haben in den Karpathen den Russen ein ' schwere Niederlage zugefügt. Di« glänzende deutsche Kriegskunst und der Heldenmut der verbündeten Truppen, welche im vollen Vertrauen zu den Führern ihr Bestes riusetzten, haben einen Erfolg errungen, der von einschneidender Wirkung sein wird für die weitere Bestaltung der Kriegsereigmsse. Noch fehlen nähere Einzel heiten über den errungenen Erfolg. Dieser ist jedoch dem Vernehmen nach sehr bedeutend und soll gekrönt sein durch die Vernichtung einer Anzahl russischer Armeekorps, die Vor bringung unserer Front um rund 50 Kilometer und die Ge- sangennadmr von Russen in so hoherZahl, daß diese sechsstufig zu schreiben ist. Voraussichtlich wird noch im Lause deS heutigen Tage- Näheres mitgetetlt werden könurn. Während der nun neunmonatigen KrirgSdauer haben wir die Kriegslage stets als sür die Sache des Deutschtums günstig geschildert und sind in diesem optimistischen Auffassung durch die Ereignisse immer wieder gerechtsertigt worden. DaS un erschütterliche Vertrauen zu der Kunst der Heerführer und zu dem Mure und der Leistungsfähigkeit unserer Soldaten wurde Abonnements nuf -ns Tageblatt Monat Mat nehmen unser« Tageblattausträger und unsere bekannten Aus- gabelteUen in Stadt und Land, sowie alle Postaustalte« entgegen. kln« stliegrbibmr die der Professor der Beographte an der Universität Berlin, Geheimrat Penk, in einem Vortrag im Rahmen der „deut schen Reden in schwerer Zeit" zog, enthält bemerkenswerte Einzelheiten. Unsere Gegner befchrn 80 Millionen Quadrat kilometer der Erdoberfläche, wir und unser« Bundtögtnossen nur sechs Millionen. 7 SO Millionen Menschen auf geg nerischer Seite stehen 150 Millionen auf unserer gegenüber. Zieht man die unsicheren Kantonisten und die Japaner von der Summe der Feinde ab, so gestaltet sich das Verhältnis zu uns wie 2 zu 1. Bon 700 Kilometern der westlichen Kriegsfront entfallen 80 Kilometer ans deutsches Gebiet, die ZerstörungSzone des eigentlichen Kampfes zu 10 Kilometern Breite gerechnet 5000 Quadratkilometer aus sranzöstjches und belgisches mit rund einer Million Einwohnern und nur 800 Quadratkilometer auf deutsches Gebiet. DeS Belgierkönig« Albert Reich ist auf 500 Quadratkilometer zusammen- geschrumpft. Mit dm 21000 Quadratkilometern in Frank reich haben wir zwei Drittel der jranzöstschrn Kohlengruben, die wichtigsten Erzgruben und die größten Zentren der Textil industrie Frankreichs. Auf dem russischen Kriegsschauplatz haben wir und unsere Verbündeten in Polen etwa 6000 Quadratkilometer mit sechs Millionen Menschen in unserer Gewalt, und darin liegt das willige Kohlenbecken von Dom- browa und da« einzige Zentrum der russisch:« Textilindustrie. Deutschland besitzt jetzt den größtrn Teil der Kohlenselder d.L festländischen Europa u d fast alle Zentren der Terri!- industrt«. Verloren haben wir einen großen Teil unserer Kolonien, «nsere überseeischen Beziehungen haben entsetzlich gelitten, vor lliebti-ttellung keiuvlicber verlebte Aus dem Groß?« Hauptquartier wird uns unter dem 1. Mai geschrieben: Leider sind wir schon wieder genötigt, einige Veröffentlichungen unserer Feinde richtig zu stellen, da sie offensichtlich bestimmt sind, im Ausland falsche Eindrücke zu erwecken. Von englischer Seite wird heute behauptet, daZ Dörfchen St. Julien in Flandern war nur wenige Stunden in deutschen Händen und wurde dann von Kanadiern, Schotten und Iren zurückerobrrt. Diese Angabe steht mit der Wahr heit in Widerspruch. St. Julien ist fest in unserer Hand; unsere Vorstellungen sind noch einige hundert Meter darüber hinaus gegen den Feind vorgeschoben. Die Franzosen wollen nach ihrem heutigen Bericht in Lothringen auf »ine Breite von 25 Kilometern vier Kilometer Boden gewonnen habe». Sie vergessen aber hinznzusügen, daß es sich nur um rin Vo.rücken in Französisch-Lothringen handeln kann und nur um Vorrücken in einer Gegend, worin sich keine deutschen Truppen befinden, denn an deren weit in das sranzösiiche Gebiet vorgeschobenen Linien änderte sich in der Rückwärts- richtung seit vielen Monaten nichts, wohl aber wurden sie, wie aus unseren Tagesberichten ersichtlich, bis in die jüngste Zeit erheblich nach vorwärts verlegt. BerantworMcher Redakteur: Ernst Noßberg in Frankenberg i. Sa^ Dienstag, den 4. Mai 1015 NutzholMsteMrung aus Rossauer Staatsforstrevier. Gastwirtschaft „znm Amt-Hof" Haiuiche«. II. Ult» ISIS vonm» ,IV Ukn« 6 h. u. 3462 w. Stämme, 31 h. u. 4463 w. Klötze; Abt. 3 bis 59 u. 68 bis 74. Kgl. Forstrevierverwattung RoffaUM vberroflau u.Kgl.Kvrstreutamt Augustusburg. Die Kümpfe im Weste« Die Beschießung Dünkirchens wird von den unseren forrgelktz:, woraus deutlich erhellt, daß unseren Feldgrauen im Rücken keine Gefahr droht, die sie nicht mit Sicherheit beschwüren könnten. Sie haben gründlchr Arbeit getan, die GcgenangriffSversuche der vereinigten Feinde fechten sie kaum noch an; sie werden ausnahmslos, unt«r ent sprechenden Verlusten des Gegners zurückgrwiesen und di« von uns eroberten Stellungen gehalten, als wären sie mit Ketten an uns gebunden. Selbst Londoner Berichterstatter räumen «in, daß durch die letzte deutsche Beschießung Apetn zerstött ist. Die Deutschen brachten Haubitzen und schwere Artillerie in vorgeschobene Stellungen. Sie warfen Grattatrn und Bomben von großer Explosionskraft in die Stadt und bedeck ten jeden Weg, auf den, englische Verstärkungen herangezogen werden konnten, mit einem Feurrregen. Auch Poperinghc hat schwer gelitten. Beide Orte sind von der Zivilbevölkerung geräumt worden. Auf den übrigen Punkt«» drS westlichen Kriegsschauplatzes steht e« gleichfalls gut mit unS. Die französische Offensive zwischen Maas und Mosel ist völlig abgefiaut. Möglich, daß die Franzosen von dort auf Drängen Enx'andö Truppen nach Aper« und Dünkirchen entsandten. Jnsl-nterirküMpse fanden nur noch in ganz beschränktem Umfange statt, die Absicht Joffres, unsere bet St. Mthiel keilförmig vorgeschobene Stellung emzudrücken, scheint als unausführbar aufgrgebe» worden zu sein. Wo Vorstoßversuche gemocht wurden, scheiterten sie aus nahmslos unter swrren Verlusten für den Gegner. Daß wir neuerdings die feindlichen Flugzeuge scharf aufs Korn nehmen und uns eins nach dem andern durch woylgrzielte Schüsse hrrnnterholrn, ist angesichts der von den feindlichen Fliegern begangenen zahlreichen Schändlichkeit«« recht erfreulich. * * v Zu der Beschießung von Dünkirchen meldet der Be richterstatter der „Times": Dir ersten Granaten platzten am Donnerstag nachmittags 3^, Uhr in der Stadt, während gleichzeitig drei deutsche FmgMgr über die Stadt flogen. Dir Granaten waren aber so groß, daß sie unmöglich von Flugzeugen herrühren konnten. Es herrscht: daher die An schauung, daß dir Deutschen mehrere Geschütze so nahe an dte Stadt herangrbracht hätten, daß diese innerhalb der Schuß- weite drr Kanonen lag. Die deutschen Flieger schienen nur dte Beschießung zu leiten. Dl« Stadt konnte di« Beschießung ren haben auch die österrrichisch-ungarischm Truppen bewiesen, daß sie tüchtige Bundesgenossen sind und auch dem hartnäckig, sten Gegner zu widerstehen und ihn nirderzuringrn wissen. Wir glauben nicht zuviel zu sagen, wenn wir der Hoffnung Ausdruck geben, daß der Sieg in den Kapathrn, die neuer- dingS das Tor für den Weg nach Berlin abgeben sollten, der Anfang vom Ende ist und daß der Krieg nach mensch- lichkm Ermessen nicht mehr so lange dauern wirb, als er ge- dauert hat, Gott war bisher mit unS und er wird auch im Finish, im letzten Teile drS gewaltigen VöllerringenS mit unS sein und unS die SicgeSpalme schenkm. All dm Braven, Tapferen, di« so unwiderstehlich das Deutschtum gegen die Unkultur verteidigten und noch v«rt«idi- gm: Heil und Steg ! , LU verlt«, ». «at. Lie hiesigen staatlichen «nd stiftischen Behörde« erhielten Henie früh vo n Ohtrk-ckmavd» die Anweisung, z» flaggen. Der Po lizeipräsident hat an sämtliche Reviere folgende De- gesandt: Vrsster Steg in den Karpathen. Einzel heiten «och nicht bekannt. nicht erwidern, da nicht entdeckt werden konnte, wo die Ka nonen ausgestellt waren. In der Stadt brach ein unge heurer Brand aus, der die deutschen Flieger vertrieb. Die Beschießung oon Dünkirchen ist sür dir holländischen Blätter rin großes GehtkusiS, weil Man »immer noch nicht seh«n kann, ob die Beschießung durch Kriegsschiffe oder vou drr Laudseitr hrr erfolgte. Bekanntlich meldeten die vorletzten französischen Mitteilungen selbst dir Beschießung durch Kriegs schiffe. Inzwischen scheint mehr und mehr festzustehen, daß die Beschießung von der Landseite aus erfolgt ist, wle auch die Franzosen jetzt mrldm. Der militärische Mitarbeiter des „Rotterdamschrn Courant" berechnet di« geringste Entfernung der deutschen Front von Dünkirchen aus mindestens 29 Kilo meter. Bisher war rin Geschützseurr auf diese Entfernung unmöglich. JrdcasÄlS dedriM 'die Beschießung ein großes Ereignis und in artilleristischer Beziehung vielleicht eisten neuen Abschnitt des Krieges. * * v Kopenhagen. Wie verschiedenen Morgenblättern unter dem 2. Mai gemeldet wird, beschießt dir englisch« Flott« die belgische Käste in drr Hoffnung, die deutschen Geschütz« zum Schweigen zu bringen. v. Lyon, 3. Mai. „Progreß^ meldet: Ein deutsches Flugzeug hat Luneville in sehr großer Höhe überflogen und einige Bomben abgeworfen, dir ein Haus schwer beschädigten und eine Person Mcht verletzten. Französische Flugzeuge stiegen zur Verfolgung aus. DaS deutsche Flugzeug warf während seine» Rückzugs noch mehrere Bömbrn ab, die jedoch kekstin großen Sachschaden anrichtrttn. v. EhLlonS s surr Marne. Zwei französische Militär flieger, rm Hauptmann und rin Leutnant sind während etn«S ErkunduntzSskigeS dii La CroixisüwMest'r tötlich abgestürzt. Die Kämpfe im Oste« o Auf dem nördlichen Flügel hat Feldmarschall v. Hind«, bürg dte Russen gut gefaßt uid bereitet dem völlig übrr- raschten Gegner eine Ntedrrlage nach der andern. Bei Mitau, aus das unsere Trupprn vormarschierten, nachdem sie den Feind in brr Umgebung von Szawle (Schawki) an derEisrn- bahnlinir Dünaburg—Libau geschlagen und in die Flucht -ge trieben hatten, stehen dte Unseren nur noch knappe 60 Kilo meter vor dem KriegShasen Riga au dem gleichnamigen Meer busen entfernt. Von dort geht e» direkt in den Finnischen Meerbusen, an dessem östlichen Ausläufer Petersburg gelegen ist. Da die russische Ostseiflotte uns in keiner Weise ge wachsen ist, so könnte das wettere Vordringen unserer Land- streitkräfte längs drr Küste von deutschen Kriegschiffrn auf- wirksamste unterstützt werden. ES ergeben sich hier ganz außerordentliche WirkungSmöglichkeitrn, so daß der Schrecken begreiflich ist, von dem ganz Rußland ergriffen ist. KriegStüchtige Truppen vermvchten uns die Ruffen auf dem nördlichen Flügel kaum noch «ntgegenzustellen. Abge sehen davon muß aber auch die Führung des Feindes in hohem Maße versagen, sonst wäre cine derartige Urberraschung deS Gegners, wir sie tatsächlich erfolgt ist, nicht denkbar ge wesen. . In wilder Flucht, ohne auch nur an ernsten Wider stand zu denken, suchten dir Russen in drr Richtung auf Mitau das Weite. Drr allgrmrinr Angriff der Verbündeten hat begonnen, so lauten dir übereinstimmenden Meldungen drr Prtrrsburgrr Kriegsberichterstatter. Di« Stimmung writrr russischer Kreis« wendet sich mit bemerkenswerter Schärst gegen den Groß fürsten Nikolai, dem man die Schuld an dem unglücklichen AuSgang der Karpathenkämpfe, an der Ueberrumpelung der Russen an der Linie Dünabmg—Libau durch die Deutschen und daran zuschiebt, baß Gen-ralfeldmarschall von Hindenburg eine aussichtsvolle Offensive ausoehmen k-nnte. Auf dem nördlichen Flügel, so heißt es in den PeMsburger Meldungen, hat der Angriff der Verbündeten unter Anwendung großer Massen schwerer Artillerie begonnen. Deutsche und Oester- reicher stehen, wie eS in den Petersburger M ldungen heißt, von dem südlich Lodz gelegenen Petrikau bis zu der galizischen Festung Krakau in einer festen undurchdringlichen Front. Es besteht die Möglichkeit de» Ausbruches einer bedeutenden Schlacht in Wkstgalizten, noch bevor die Russen die ersorder- licheu Nachschübe aus den Karpathen herbeigebracht haben können. Trotzdem habe Hindenburg seine Truppenbcstände am Rjemen nicht vermindert, da er allen Anzeichen nach zu einem srischm großen Schlage zwischen Njrmrn, Bobr und Narew avshole, den er ohne genügende Streitkräfte nicht unternommen haben würde. Der österr.-ung. GeneralsLabsbericht o Wie«, 1. MM. I« Russisch-Polen lebvaftikGe- schützkampf, der stellenweise auch nichtsnnvanertc. Ruf«