1. März 1903. Das neue Grobblechwalzwerk der „Gutehoffnungshütte". Stahl und Eisen. 305 flammrohrkessel von je 105 qm Heizfläche, mit 81/2 Atm. Dampfdruck. Zur Dampferzeugung dienen aufser diesen noch je ein Röhrenkessel von etwa 180 qm Heizfläche über den beiden Rollöfen, sowie zwei ebensolche über den Glüh öfen. Die Dampferzeugung dieser Kessel genügt zum Betrieb der beiden Walzenzugmaschinen und der unmittelbar mit denselben zusammen arbeitenden, zu der Walzenanstellung und dem Rolltischbetrieb erforderlichen Maschinen. Alle Walze kommenden Bleche durch je einen Quer transportwagen zugeteilt werden. Von den Warmbetten werden die Bleche mittels Spills nach den Scheren gezogen und beim Schneiden mit hy- | draulischen Drehkränen gehandhabt; siegelangen alsdann nach den Ausglühöfen, Richtmaschinen und schliefslich zum Abnahme- und Versand- Lager. Für den hydraulischen Betrieb der Be- schickungs- und Ausziehapparate, der Walzen- Abbildung 4. Innenansicht des neuen Grobblechwalzwerks der Gutehoffnungshütte. übrigen Maschinen sind mit elektrischem Antrieb versehen. Die Walzenzugmaschine der Trio- strafse ist eine Tandemmaschine von 900 bezw. 1300 mm Cylinderdurchmesser und 1350 mm Hub. Die Zwillingsmaschine der Reversier- strafse hat 1400 mm Cylinderdurchmesser und 1400 mm Hub, bei einem Übersetzungsverhältnis des Rädervorgeleges von 1 zu 21/2. Die Tandem maschine ist an die vorhandene Zentralkonden sation angeschlossen, die auch die übrigen Walzenzugmaschinen der Abteilung Walzwerk Oberhausen bedient. Hinter beiden Walzenstrafsen sind breite Warmbetten angeordnet, welchen die aus der strafsen und der Drehkräne sind Accumula- torenpumpen von zusammen 2000 1 minütlicher Leistung bei 35 Atm. Betriebsdruck vorhanden. Diese Pumpen, sowie sämtliche Laufkräne, Scheren, Spills u. s. w. werden elektrisch an getrieben durch Drehstrommotoren. Der Betriebs strom wird vom dem Hochofenwerk der Gute- hoffnungshütte geliefert, das ihn mittels Hoch ofengasmotoren erzeugt und mit 3000 Volt Spannung auf eine Entfernung von 1,5 km nach dem Walzwerk Oberhausen leitet, wo er in der Umformerstation auf 200 Volt transformiert und mit dieser Spannung nach den verschiedenen Verwendungsstellen geschickt wird.