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Verwendung von phosphorarmen Magneteisensteinen. 15. Februar 1903. Stahl und Eisen. 239 Fällen mit 331/2 % Zuschlag auf Roheisen umgerechnet sind, stellt sich wie folgt: Eisenverbrauch t für den Kopf der Bevölkerung Verbrauch kg einheimische Roheisen erzeugung kg 1890 . . . 3 920 951 81,7 97,1 1891 . . . 3 448 700 69,7 93,8 1892 . . . 3 712 795 74,3 98,8 1893 . . . 3 659 070 72,5 98,7 1894 . . . 3 720 515 73,9 105,5 1895 . . . 3 741 349 71,9 105,1 1896 . . . 4 728 230 90,1 121,4 1897 . . . 5 535 382 104,1 129,8 1898 . . . 5 658 949 105,8 136,6 1899 . . . 6 935 145 128,4 150,8 1900 . . . 7 377 339 131,7 152,1 1901 . . . 5 083 313 89,2 140,7 1902 . . . 4 237 580 75,6 150 Selbst wenn man berücksichtigt, dafs die Läger bei dieser Berechnung des Selbstverbrauchs aufser Ansatz geblieben sind, und man auch annimmt, dafs infolge des Rückgangs der Kon junktur überall Zurückhaltung herrschte, daher die Läger am Ende des Jahres 1902 weniger besetzt waren, als zu Beginn des Jahres, so können diese Mengen bei der grofsen Erzeugung nicht schwer in die Wagschale fallen. Wir haben schon bei früherer Gelegenheit an dieser Stelle ausgeführt, dafs der Eigenverbrauch zur Zeit auf so niedriger Stufe angelangt ist, dafs die Erfahrung uns zu der Annahme zwingt, dafs der Tiefpunkt erreicht ist und die auf steigende Linie wiederum beginnen mufs. Im Interesse unserer Eisenindustrie hoffen wir, dafs diese Erfahrung durch die kommenden Ereig nisse wiederum bestätigt wird. , , ... Die Keaaktion. Verwendung von phosphorarmen Magneteisensteinen. u Es ist eine allgemein verbreitete Ansicht unter den Hochöfnern, dafs Magneteisenstein bei der Schmelzarbeit im Hochofen gewisse Unzu träglichkeiten mit sich bringt, die sich 1. auf die Reduzierbarkeit, 2. auf den erhöhten Koks verbrauch, 3. auf die Schwierigkeit, Graphit und Silicium in das Eisen zu bringen, beziehen, und mancher Hochöfner fürchtet überdies noch bei Verwendung von Magneteisensteinen einen gröfseren Schwefelgehalt als wünschenswert ist, in das Eisen zu bekommen. Die Richtigkeit der Laboratoriumsversuche, die Professor Äkermann bezüglich der Reduzierbarkeit durchgeführt hat,* sollen hier in keiner Weise angezweifelt werden; es erleiden jedoch die Verhältnisse im Grofs- betriebe Veränderungen, die zu Schlüssen führen, welche sich mit den Ergebnissen der Äkermann- sehen Versuche nicht decken. Die Reduzier barkeit eines Erzes hängt, wie bekannt, von seiner chemischen Zusammensetzung ab, nämlich ob eine Eisenoxyd-Verbindung oder eine Eisen oxydul-Verbindung oder eine Eisenoxyduloxyd- Verbindung bezw. ein Eisensilikat vorliegt. Eine Eisenoxyduloxyd-Verbindung und ein Eisensilikat bedürfen zu ihrer Reduktion des festen Kohlen- stoffs. Eisenoxydul mufs zunächst in die höhere Oxydstufe übergeführt werden und dürfte diese höhere Oxyd Verbindung mit einem Eisenoxydul oxyd identisch sein. Danach würden auch eisen- oxydulhaltige Erze der direkten Reduktion durch * „Stahl und Eisen“ 1883 S. 149 bis 160. festen Kohlenstoff bedürfen, um in den Schmelz- prozefs eingehen zu können. Diese Verhältnisse sollen nicht bezweifelt werden, es ist aber zu bedenken, dafs Umstände beim Schmelzprozefs in Betracht gezogen werden müssen, welche die angeführten Resultate der wissenschaftlichen Forschung zu einem grofsen Teile, wenn nicht ganz aufheben. Ein hochprozentiges Eisen erz dürfte für sich allein ohne Zuschlag eines gangartführenden Materiales im Hochofen, besonders bei aschenarmem Koks wegen des zu trockenen Ganges nicht zu verwenden sein; es wird sich vielmehr ein Möllerungsverhältnis er geben, welches bei reichlicher Versorgung mit Magneteisensteinen die Gattierung derart ver ändert, dafs der Magneteisenstein etwa 70 °/° der gesamten Beschickung ausmacht. Will man nun zum Beispiel einen Möller, welcher viel Minette und etwas Schweifsschlacke enthält, bei der Erblasung einer bestimmten Eisensorte in seinem Eisengehalte durch Zuschlag von Magnet eisensteinen anreichern, so ergeben sich gegen über dem normalen Möller in der Verarbeitung folgende Veränderungen: Der normal zusammengesetzte Möller wird wegen seines geringen spezifischen Gewichtes und Eisengehaltes ein gröfseres Volumen ein nehmen. Die aus diesem ärmeren Möller resul tierende reichliche Schlacke bedarf einer gewissen Menge Koks zur Durchführung des metallur gischen Prozesses. Der Rauminhalt der Schmelz materialien einschliefslich der in diesem Falle