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282 Stahl und Eisen. Das Kupolofenfutter. 29. Jahrg. Nr. 8. Zahlen täfel 2. Si0: Al, 0: Fe 0* Mn 0 Ca 0 MgO 8 03 ! Pa 05 k,0+Na,0 Zus. Koksasche 43,5 30,0 5,400 n. best. 5,0 2,0 1,00 3,00 3,50 100,0 Kalkstein 0,5 0,2 0,135 » 54,0 0,5 0,05 0,30 [C02]43,0 98,85 Ofenfutter aus Schamotte . . 54,0 40,0 0,675 » 0,4 0,4 — — — 96,30 Ofenfutter aus Quarz .... 91,0 6,0 0,135 » — — -1 — 1,5 98,635 Zahlen täfel 3. Si 0: Al: FeO Mn 0 CaO MgO S 03 PO Na: + OK: 0 Zus. 0,96 kg Koksasche enthalten . 0,42 0,29 0,05 — 0,05 0,02 0,01 0,03 0,03 0,900 2,0 kg Kalkstein „ .... 0,01 0,002 0,003 — 1,08 0,01 0,001 0,006 — 1,112 vom Roheisenabbrand .... 0,744 — 0,257 0,387 — — — — — 1,388 Zusammen 1,174 0,292 0,310 0,387 1,13 0,03 0,011 0,036 0,03 3,400 Anfangsschlacke Endschlacke beim Schamotte- 34,53 8,58 9,11 11,38 33,23 0,88 0,32 1,05 0,88 100 °/o futter 40,00 18,30 7,50 9,10 23,10 0,50 1,23 0,73 — — Endschlacke beim Quarzfutter 58,60 7,56 8,90 6,57 17,80 0,20 0,78 0,47 — — 40 °/o. Bezeichnen wir mit x die verschlackte Menge des Schamottefutters, so erhalten wir aus der Gleichung 34,53 x(3,4 —+55 Xx 40 0 3,4 — x die Menge des verschlackten Ofenfutters x — 1,33 kg auf 100 kg umgeschmolzenen Roheisens. In ähnlicher Weise erhalten wir die Menge des verschlackten Quarzfutters y aus der Gleichung 84.MX 3,4 + 91,0 y 3,4 + y y = 2,52 kg. Die Anfangsschlacke hat somit vom Schamottefutter 1,33, vom Quarzfutter 2,52 kg, also beinahe die doppelte Menge, aafgenommen. Diese Beträge sind mit Rücksicht darauf, daß die sandigen Verunreinigungen des Roheisens** in der Rechnung unbeachtet geblieben sind, etwas zu hoch und stellen demnach nur relative Werte dar. Aber dieselben beweisen deutlich, daß nicht nur die Feuerfestigkeit, sondern auch die chemische Zusammensetzung der zu wählenden Materialien für das Kupolofenfutter wohl berück sichtigt werden muß, ferner, daß die erforder liche chemische Zusammensetzung der feuerfesten Materialien nicht nach der Endschlacke, sondern einzig und allein nach der Anfangsschlacke richtig beurteilt werden kann. Der hohe Kiesel säuregehalt der Endschlacke bei Verwendung des sauren Futters (58,6 °/o SiOa) läßt die falsche Meinung zu, daß in diesem Falle das Quarz futter zutrifft. Sowohl aus der oben durch geführten Rechnung als auch aus den Ergebnissen * Fe 0 berechnet aus FezOs der Analyse. ** Verwendetes Gießereiroheisen war nicht in Sand formen, sondern in gußeiserne Schalen vergossen. Sonst ist der Einfluß des an den Masseln anhaftenden Sandes sowohl auf die Zuschlagsmenge als auch auf die Schlackenzusammensetzung von größter Bedeutung. der Praxis zeigt es sich, daß das Schamotte futter bei den besprochenen Betriebsverhältnissen bedeutend besser gehalten hat. Bei einer an Kieselsäure reicheren Anfangsschlacke würde sich voraussichtlich das Quarzfutter besser be währen. Schamottesteine eignen sich — wie allgemein behauptet wird — für Kupolöfen am besten. Doch können unter besonderen Verhält nissen auch Quarzsteine gut entsprechen. Auf die Haltbarkeit des Ofenfutters übt außer den bisher besprochenen zwei Faktoren noch die Betriebsweise des Kupolofens einen bedeutenden Einfluß aus. Bei einem raschen, nicht sehr heißen Ofengang, ferner in Fällen, in welchen der Kupolofen nur zwei oder drei Stunden im Betrieb ist, ist die zerstörende Wirkung der hohen Temperatur und der flüssigen Schlacke bedeutend geringer als bei Kupolöfen, welche den ganzen Tag hindurch sehr heiß betrieben werden. Ferner mag auch erwähnt werden, daß das Ofenfutter bei Kupolöfen mit Vorherd weniger leidet, als bei Oefen ohne Vorherd. Bei den ersteren hält sich die Schlacke nur kurze Zeit im Ofen auf und fließt zugleich mit dem Roh eisen in den Vorherd, bei den letzteren bleibt sie mit dem Ofenfutter längere Zeit in Berührung und greift dasselbe infolgedessen stärker an. Schließlich soll besonders betont werden, daß auch das beste feuerfeste Material sehr wenig den zerstörenden Einflüssen widersteht, wenn bei der Ausmauerung oder bei dem Ausmaßen des Ofens nicht mit der größten Vorsicht und Sorgfalt vorgegangen wurde. Verwendet man Kupolofensteine,* dann müssen dieselben durch Aneinanderreiben gut zugepaßt werden, damit * Es unterliegt keinem Zweifel, daß Kupolofen steine bei Oefen, welche täglich nur einige Stunden (3 bis 4 Stunden) betrieben werden, bedeutend besser halten werden, als bei den ganzen Tag hindurch (9 bis 10 Stunden) betriebenen Oefen.