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Eisenerze und ihre Verhüttung in Kanada. Stahl und Eisen. 267 liegen jedoch im Süden in Annapolis County und in Londonderry, Colchester County; sie sind die einzigen, die wirtschaftliche Bedeutung erlangt haben. In Pictou County sind in den silurischen Schichten, die sich von Arisaig nach Sunny Brae am östlichen Ufer des East River erstrecken, vier Hauptlager erschlossen worden, von denen die beiden nördlichen, etwa 3,2 km von den Pictou-Kohlenfeldern entfernt, die bekanntesten sind. Die Erzlager streichen längs des Kammes einer Hügelreihe, die von dem Tal des Suther land-River durchschnitten wird. Dort wird ein stückiger Hämatit gefunden, teilweise ge wöhnlicher, erdiger Roteisenstein und teilweise oolithisches Roteisenerz. Die Lager sollen auf der Westseite 1 bis 4 m mächtig sein. Analysen zeigen: Fe ... . 43 bis 45 °/o 44 bis 64 °/o S Spur Spur „0,16 „ P2O5 . . . bis 0,20 °/o 0,08 „0,31 „ SiOs . . . 25 bis 26% 4 „ 17 „ Auf dem Westufer des East River, an der Stelle, wo der westliche Arm dieses Flusses die produktive Steinkohlenformation und die kambrisch - silurischen Schichten durchschneidet, finden sich Brauneisensteinlager. Die Erze sind sehr rein und haben 56 bis 65 % Fe, 0,118 °/0 P 2 O 5 und Spuren Schwefel. Ferner sind im Devon von Kemptown auf einer Strecke von 4,8 km Braun eisensteinlagererschlossenworden, alsFortsetzung der Londonderry-Erzvorkommen, mit 53 °/o Fe, 0,112 °/oP, 0,022 °/oS und 7,49% SiOg. Stellen weise wird dort auch Hämatit gefunden. Beim Kohlenbergbau fand man Blackband mit 28 bis 35 °/o Fe, ohne weiter darauf zu achten. Ebenso sind Raseneisensteinlager an vielen Orten bekannt. Pictou County war lange Zeit hin durch als eine der Haupterzlagerstätten bekannt, scheint aber nicht gehalten zu haben, was man erwartet hat. Fast das ganze vorige Jahr hundert hindurch ist in Bridgeville Brauneisen stein abgebaut worden. Noch 1895 nahm die Nova Scotia Steel Company dort wieder zwei Gruben in Betrieb, hat aber inzwischen die Förderung eingestellt bezw. auf ein Mindest maß beschränkt. 1903 war noch eine Grube der Bridgeville Mining Company in Betrieb, aus der die Nova Scotia Steel Company beträchtliche Mengen Erz mit einem Durch schnittsgehalt von 40 % Fe zum Preise von 3,00 8 f. d. t bezogen haben soll. Auch diese Grube hat den Betrieb eingestellt, so daß jetzt praktisch kein Bergbau in Pictou County be- trieben wird. Die im Norden in Antigonish County, Guysborough County und auf der Cape Breton-Insel bekannten Eisenerzvorkommen haben im ganzen nur geologisches Interesse, da die meisten Lager sehr geringe Mächtigkeit haben. Zwar sollen bei Arisaig an der Nordküste von Antigonish County und in den nördlichen und östlichen Teilen von Guysborough County einige gute und mächtige Hämatitlager vorkommen, aber man weiß nichts Genaues davon. Eben sowenig praktische Bedeutung haben vorläufig die Raseneisenerzlager bei Halifax, Hants County und die Magneteisenstein- und Blackbandvor kommen auf der Cape Breton - Insel. Dagegen sind ziemlich viel Brauneisensteine gefunden und zeitweise auch abgebaut worden in George River Mountain, Grand Mira, Boisdale Mountains, St. Peters und vielen anderen Orten. Wirt schaftliche Bedeutung haben jetzt nur die Erz lager in Annapolis County und im Londonderry- Revier. In Annapolis County sind die wichtig sten Vorkommen die von Nictaux und Torbrook. Die Erzlager erstrecken sich in einer länglichen Talmulde, die mehr als 11,2 km lang und 4,8 km breit ist. Die Erze enthalten gewöhnlich 0,5 bis 1,1 °/o P und so viel Kalk, daß sie selbst gehend sind. Die sieben bis acht Hauptlager von 2 bis 12 m Mächtigkeit liegen sehr günstig am Wasser. Ein 2 bis 4 m, im Durchschnitt 2,5 m mächtiges Hämatitlager wurde bei Tor brook seit 1890 abgebaut. 1894 wurden aus vier Schächten täglich 130 t gefördert. Von 1896 bis 1903 ruhte der Betrieb vollständig. 1903 wurde die Grube wieder ausgepumpt und kurze Zeit wurden täglich 75 t gefördert. Das Erz hatte im Durchschnitt 55% Fe, Spuren Schwefel und etwa 1 % P; es wurde in Londonderry ver hüttet. Schließlich erwarb die Londonderry Iron and Mining Company die Grube, stellte aber nach kurzer Zeit den Betrieb ganz ein, um das Lager der nur 4 km entfernten Corbet- grübe abzubauen. Das im Devon streichende Lager hat eine Mächtigkeit von 1,80 bis 2,10 m und soll große Mengen guten Erzes mit durch schnittlich 59 bis 60 % Fe enthalten. Nachdem mehrere Bohrungen die Abbauwürdigkeit er wiesen haben, ist die Londonderry Iron and Mining Company augenblicklich eifrig tätig, den Grubenbetrieb zu entwickeln. Das nächst wich tige Eisenerzvorkommen ist das von London derry, Colchester County. In Londonderry und in einem Umkreise von 32 km werden Hämatite, Brauneisensteine, roter und gelber Ocker, Rasen eisenerze, Spat- und Toneisensteine gefunden. Längs des südlichen Abhanges der Cobequidberge, von Osten nach Westen streichend, erstrecken sich die Lager in den kambrisch-silurischen Schichten bis zu einer Tiefe von 120 m. Trotzdem die Mächtigkeiten sehr ungleich sind, wird auf zwei Gruben, der Ost- und Westgrube, Erz gefördert und in dem Hochofen von London derry, der mit den Gruben durch eine Bahn verbunden ist, verhüttet. Anfangs beschränkte sich der Abbau auf den Brauneisenstein mit einem Gehalt bis zu 57 % Fe, 0,12 % S, 0,18 % P205 und den wenigen Hämatit mit etwa 67 % Fe, 0,03 % S und 0,007 % P,Og.