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17. Februar 1909. Ein neues Verfahren zur Befestigung von Metallschliffen. Stahl und Eisen. 239 und mit einer 15 fachen Sicherheit zum Tragen von 350 Tonnen ausgeführt. Die beiden mittleren Ofengruppen mit den Oefen Nr. 5 bis 12 sind teils noch im Bau, teils schon im Betriebe. Wie schon oben gesagt, bilden mit den zwei Gleisen vor den Hochöfen und den drei Gleisen hinter denselben die Gleise für die Abfuhr des Roheisens und der Schlacken einen Winkel von 221/2 Grad. Diese Gleise und die Rampen sind in der Abbild. 3 dargestellt. Vor dem Eisenabstiche liegt parallel den Gleisen eine Rampe, welche in 2,59 m Ent fernung von dem Abstich in zwei Rampen übergeht. Diese beiden Rampen sind 2,90 m breit, 24,84 in lang und haben ein Gefälle von 83 mm auf 1 m. In dem 5,18 m weiten Raume zwischen den beiden Rampen liegt das Hauptgleis A für die 40 t Roheisenpfannen; letztere können auch, wenn erforderlich, auf den beiden Gleisen B und C aufgestellt werden. Drei Rinnen für das flüssige Eisen führen zu dem Gleise A und zwei Rinnen zu den Gleisen B und C. Je drei Rinnen für die Schlacken führen zu den äußeren Gleisen B und 0, bei welchen die 40 t-Wannen für flüssige Schlacken aufgestellt werden. Das Hauptgleis für die Ueberführung des flüssigen Roheisens in die Martinwerke ist mit dem zweiten oder Hauptgleise durch das Gleis E verbunden, auf welchem das flüssige Roheisen von den Hochöfen angebracht wird. Ohne die Anordnung der Gleise für Roh eisen und Schlacken unter 22,5 0 zu den Haupt gleisen würde die Bewegung des flüssigen Roh eisens, der Schlacken und der vielen Abfälle von 16 Hochöfen zu den Martinwerken, dem Roheisen-Gießhause und dem Schlackenabsturze unmöglich sein.* (Fortsetzung folgt.) * Dieselbe Gleisanordnung ist auf dem Krupp schen Werk in Rheinhausen schon für neun Hochöfen getroffen. Nur sind anstatt 22,5° dort 90° gewählt, wodurch eine noch günstigere Anordnung aller Teile ermöglicht wurde. (Siehe Tafel XX „Stahl u. Eisen“ 1907 Nr. 41.) Dieser Plan wurde der Firma Fried. Krupp von dem Hütten-Technischen Bureau Fritz W. Lürmann am 19. April 1892 übermittelt. Ein neues Verfahren zur Befestigung von Metallschliffen zwecks metallographischer Untersuchung. (Mitteilung aus der Materialprüfungs-Anstalt an der Technischen Hochschule zu Darmstadt.) Von Dr.-Ing. E. Preuß in Darmstadt. A ls ein besonderer Vorteil des Le Chatelier- Mikroskopes für metallographische Unter suchungen wird gerühmt, daß es infolge seiner Anordnung möglich ist, durch einfaches Auf legen des Schliffes auf den Objekttisch die Schlifffläche stets senkrecht zur optischen Achse des Mikroskopes zu erhalten, auch dann, wenn die Unterfläche des Schliffes irgendwelche unregel stochenes Messingrohr c gestellt, und zwischen das Rohr und den Schliff etwas Plastilin d, eine von Bildhauern benutzte plastische Masse, welche ihre Plastizität dauernd beibehält, gedrückt. Es ist zweckmäßig, wie auch die Abb. 1 erkennen läßt, das Rohr c im Vergleich zum Schliffdurchmesser nicht zu groß zu wählen und das Plastilin nicht bis auf die Glasplatte mäßige Form hat. Auf diese Weise fällt das zeitraubende Einstellen der Schlifffläche senk recht zur Achse fort. Es sind bereits mehrere Apparate an gegeben worden, um den Schliff so auf dem Objektglase zu Abbildung 1. Abbildung 2. befestigen, daß seine Fläche parallel zur Fäche des Objektglases und damit senkrecht zur optischen Achse des Mikro skopes liegt. Auf nachstehendes einfaches Hilfsmittel wurde hinunterzudrücken, damit es nicht am Glase haften bleibt. Darauf hebt man das Rohr c, mit dem Schliffe a ab und stellt das Ganze auf die andere Stirnfläche des Rohres. Man kittet der Verfasser durch Hrn. Saalborn, Lehrer an der Städtischen Gewerbeschule zu Frankfurt a. M., aufmerksam gemacht. Der Schliff a (Abb. 1), dessen Rückseite beliebig geformt sein kann, wird auf eine saubere ebene Fläche, z. B. ein Objektglas b gelegt. Darauf wird um den Schliff ein sauber auf der Drehbank abge das Rohr nunmehr, wie Abb. 2 zeigt, mit etwas Plastilin dz fest. Es ist zweckmäßig, einen Satz von Rohren mit verschiedenem Durchmesser und verschiedener Länge zur Verfügung zu haben. Das Ver fahren gestattet ein außerordentlich schnelles Arbeiten und genaues Einstellen der Schlifffläche.