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Spiralgewalzte Stahlrohre, System Heid. 208 Stahl und Eisen. 29. Jahrg. Nr. 6. Bandes zu liegen kommt, die an dem einen Ende umgebogen wird, und beide hiermit den Schluß bilden (vergl. Abbild. 1). Im weiteren Verlauf wird das Metallband von der hinteren Tragrolle zwischen den Vertiefungen auf die jetzt nach rechts laufende Spindel niedergedrückt, wo bei die inneren vorstehenden Ränder nieder gepreßt werden. Auf der Spindel wickelt, sich das Rohr auf. Das zweite Rollensystem ist — im Gegensatz zu anderen Verfahren — als Walzen von hyper bolischer Form ausgebildet. Sie dienen zum Spannungsausgleich im gebildeten Rohr und be- Abbildung 1. sitzen, wie die Druckrollen, eine federnde Lage rung, um bei plötzlich auftretenden unvorher gesehenen Stößen infolge eventuellen Verdickungen im Bande oder dergl. ausweichen zu können. Ihr Arbeitsfeld erstreckt sich auf zwei ganze Band breiten, um die zwischen den Rohrnähten ent standenen Materialspannungen auszugleichen. Sie haben eine so lange Wirkungsfläche, um nicht nur auf die sich überlappenden oder Nahtstellen des Rohrstranges einzuwirken und nur dort die Spannung auszugleichen, während das Material an allen übrigen Stellen hart bliebe. Dadurch ent ständen im Rohrmaterial selbst Innenbean Abbild. 2. Stopfbüchsenverbindung. spruchungen, welche die Gefahr des Schadhaft werdens der Nähte bei einer gesteigerten Be anspruchung der Röhren hervorrufen müßten. Damit ist der erste Teil der Arbeit geleistet. 2. Auf der gemeinsamen Antriebswelle sitzt mittels einer Hülse ein zweiter Support. Diese Hülse ist drehbar in ihm gelagert. Beim Ar beitsbeginn lassen die Klemmbacken dieses Supportes das Rohr frei mitten durch passieren; es wickelt sich dabei auf der Spindel auf, indem der erste Support nach seiner Endstellung hin wandert. Hat er diese erreicht, so schaltet eine elektrische Kupplung die Drehungsrichtung der Antriebswelle um, wälirend die Spindel mit dem Rohre stillsteht. Jetzt schließen sich die Klemmbacken und halten das Rohr fest. Der so festgehaltene Rohrstrang wirkt wie eine Mutter, und die nun nach links sich drehende Spindel muß sich aus dem Rohr herausschrauben, während der Rohrstrang selbst durch die Klemm backen abgezogen wird. Eine Zentrierscheibe, durch die das Rohr läuft, hat den Zweck, noch vorhandene Mängel zu beseitigen. Durch den im Vorstehenden geschilderten Vorgang kann sich das in der Bildung begriffene Rohr nicht infolge von Reibung usw. in sich selbst lösen. Ist der Support an seiner zweiten Endstellung angelangt, so öffnen sich die Klemmen, die Spindel hält in ihrer Drehung ein, die Kupplung steuert die Drehrichtung der Maschine wieder um, das Abbildung 3. Holländerverbindung. Band wird weiter eingerollt, und das Arbeits spiel beginnt von neuem. Nach ihrer Fertigstellung werden die Rohre in ein Bad von geschmolzenem Zinn oder Blei, je nach dem Zweck, eingetaucht, sie werden Abbildung 4. Heizkörper. LUFT Abbildung 5. Heizkörper. dadurch erhitzt, und die übereinander gewickelten, die Naht bildenden Ränder zusammengelötet. Da die Bänder bereits vor der Rohrbildung einen Metallüberzug erhalten hatten, so daß das Löt material mit der jetzt ebenfalls flüssig gewor denen Verzinnung zusammenfließt, so entsteht eine vorzügliche Verbindung, indem die Lötung hier