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nur sehr allmählich schwerer; es kamen auf 100 Koks 35,5 44,4 53,3 62,2 71,1 80,0 88,8 Beschickung bei 4 4 4 2 2 2 2 Gichten 97,7 106,6 115,5 124,4 118,7 Beschickung bei 2 2 2 18 4 Gichten Der Kokssatz der ersten 44 Gichten be stand aus je 675 kg; bei den ferneren Gichten war der Kokssatz auf 800 kg erhöht. Bis zur Aufgabe des vollen Satzes von 231 Beschickung auf 100 Koks vergingen noch acht Wochen, und vom Beginne der Füllung bis zum vollen Satze waren 84 Tage oder zwölf Wochen nötig. Der Ofen, welcher 135 cbm Inhalt hatte, er zeugte täglich nur 13 bis 15 t Roheisen, bei einem Ausbringen von nur 27 bis 30 °/o aus dem Erze und nur 20 bis 23 °/o aus der Be schickung. Die Inbetriebsetzung des ersten Hochofens mit Schlackenform erfolgte auf der „Georgs marienhütte“ in der Zeit vom 24. September bis 1. Oktober 1867. Das Gestell hatte keinen Vorherd, keinen Tümpel, mithin keine anderen Oeffnungen, als diejenigen für den Abstich, die Schlackenform und die vier Windformen. Die Inbetriebsetzung konnte also nicht mehr auf die frühere Art erfolgen, weil das Rostschlagen unmöglich war. Das Gestell war durch Oefen, welche vor den Oeffnungen der Windformen, der Schlackenform und dem Stichloche errichtet waren, getrocknet und angewärmt. Am 24. Sep tember waren einige große Körbe Holzkohlen auf dem Boden des Gestells und darauf 1600 kg Koks ausgebreitet, dem 12,5 °/o Kalkstein zu geschlagen waren. Die Holzkohlen und der Koks entzündeten sich durch das Feuer in den vorgebauten Oefen. Nachdem bis zum 28. Sep tember noch 32 250 kg Koks mit einem Kalk zuschlage von 12,5 °/o eingefüllt waren, wurde der Ofen mit 42 Gichten bis zum 1. Oktober gefüllt und an demselben Tage um 6 Uhr abends angeblasen, mit vier Düsen von 40 mm Weite, allmählich von 4 cm auf 22 cm steigender Pres sung und fast kaltem Winde. Die 42 Gichten zu je 1650 kg Koks trugen folgende Be schickungen auf 100 Koks 100 114 127 144 165 173 Beschickung bei 5 5 5 5 5 17 Gichten Die Schmelzer befolgten die Anweisungen zur Inbetriebsetzung mit Widerwillen und Hohn lächeln; sie prophezeiten auch dann noch,' als schon schöne gare Schlacke floß, daß aus diesem Hochofen niemals Eisen abgestochen werden würde. Als die Vorbereitungen zum ersten Ab stiche angeordnet wurden, zogen sie die Rinne nicht bis in die Gießhalle, sondern nur zum Abflüsse der Abstichschlacke. Mittlerweile floß das Eisen ohne Beihilfe aus dem Stichloche, weil die Schmelzer dasselbe am Abend vorher nur mit einer Schüppe voll Sand zugeworfen hatten. Schon am 4. Oktober, also vier Tage nach dem Anblasen, hatte der Ofen den schwer sten Satz von 210 Beschickung auf 100 Koks für das damals auf „Georgsmarienhütte“ zu erzeugende tiefgraue Bessemerroheisen. Die Menge, Pressung und Temperatur des Windes wurden nach und nach erhöht, so daß am 24. Oktober mit vier Düsen von 117 mm Durch messer, mit 22 bis 24 cm Pressung und etwa 350 0 Temperatur geblasen wurde. Beim Anblasen des dritten Hochofens mit Schlackenform auf „Georgsmarienhütte“ im Jahre 1870 wurden nur 16 500 kg Koks entsprechendem Kalkzuschlage in das Gestell mit gefüllt und darauf 43 Gichten von je 1650 kg Koks gesetzt, bei welchem das Verhältnis der Beschickung zum Koks wie folgt gesteigert wurde. Es kamen auf 100 Koks 109 114 126 136 154 169 194 Beschickung bei 5 5 5 510 10 3 Gichten Diese Füllung dauerte vom 3. bis 5. März 1870 morgens 6 Uhr. Der Ofen wurde dann angeblasen mit sieben Düsen von 40 mm und 10 cm Pressung; letztere wurde bis 9 Uhr auf 22 cm gesteigert. Die Gichten sackten nur um 500 bis 600 mm; die Beschickung stand vollständig still; es ging kein Wind in den Ofen. In den Formöffnungen bildete sich an der Berührungsstelle des Windes mit dem Koks ein wenig Kohlenoxydgas, welches von Zeit zu Zeit mit blauer Flamme verbrannte. Trotzdem am 6. morgens mit sieben Düsen von 65 mm ge blasen wurde, ging die Beschickung nicht nieder. Am 6. abends wurde eine Windform und der zugehörige Kühlkasten nahe dem Gichtaufzuge entfernt, und aus der so gebildeten Oeffnung wurde innerhalb zwei Stunden so viel Koks und Beschickung ausgezogen, bis der Ofeninhalt an der Gicht Bewegung zeigte. Dann wurde der Kühlkasten und die Windform wieder eingesetzt und mit sieben Düsen von 65 mm und 10 cm Pressung geblasen. Der Ofen nahm nunmehr den Wind auf; am 7. morgens 6 1/2 Uhr lief die Schlacke gut, war gar und von guter Be schaffenheit. Gegen 11 Uhr fand der erste Ab stich von schönem grauem Eisen statt. Nach demselben wurden die Düsen von 40 mm wieder eingelegt und mit 22 cm Pressung bei einer Windtemperatur von 270 0 geblasen. Diese Störung der Inbetriebsetzung war da durch veranlaßt, daß man, nachdem der Ofen bis in den Kohlensack vorsichtig gefüllt, d. h. die Koks und die Beschickung mit Körben locker eingefüllt waren, die Materialien unmittelbar von der Gicht in den Ofen stürzte, so daß sich dieselben so dicht aufeinanderlegten, daß der Wind keinen Eintritt in den Ofen finden konnte. Um etwaigen Nachwirkungen zu begegnen, wur den bis zum 8. März auch ferner die letzten