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152 Stahl und Eisen. Umschau. 29. Jahrg. Nr. 4. Oesterreich-Ungarn . . Schweden Deutschland t t 22 698 (1907: 87 758) 20 979 (1907 : 20 747) 19 671 (1907: 44 788) Frankreichs Hochöfen am 1. Januar 1909.* Wie wir dem „Echo des Mines et de la Metallurgie“ ** entnehmen, standen in Frankreich anHochöfen im Feuer: Bezirk Osten Norden Mittel-, Süd- und West- Frankreich Zusammen i. Januar 1. Juli 1. Januar 1909 1908 1908 66 65 69 14 14 14 27 33 28 107 112 111 * Vergl. „Stahl und Eisen“ 1908 Nr. 30 S. 1073. ** 1909, 14. Januar, S. 35. Danach waren also am 1. Januar d. J. insgesamt fünf Oefen weniger im Betriebe als am 1. Juli 1908, während die Zahl gegenüber dem 1. Januar 1908 um vier abgenommen hat. Nach der Art des erblasenen Roheisens verteilten sich die Hochöfen auf die Be zirke wie folgt: Bezirk Osten Norden .... Mittel-, Süd- und West-Frankr. 1909 190« 1909 9 7 20 7 7 1 152/317 75/6 Thomas- roheisen 1. Jan. l.Juli 1908 1909 1908 20 37 38 1 6 6 9 31/2 3 Puddel- Gießerei roheisen roheisen l.Jan. l.Juli 1. Jan. l.Juli Die derzeitige tägliche Roheisenerzeugung Frankreichs beträgt etwa 10 500 t, ist also etwas höher als zu Anfang 1908. Umschau. Die Anwendung der Brinellscheu Härteprüfung auf Spezialstähle. Louis Revilion* macht über die Anwendung der Brinellschen Härteprüfung auf Spezialstähle sehr interessante Angaben, welche einer langen Reihe von Versuchen entstammen und deshalb besonders wert voll erscheinen. Verfasser war vor die Aufgabe gestellt, von kleinen Proben verschiedener Spezialstähle die Festigkeitseigenschaften zu ermitteln, und glaubte, da es teilweise direkt unmöglich war, Zugproben dar aus herzustellen, mit der Brinellschen Härteprüfungs methode am weitesten zu kommen, wenn es gelänge, eine brauchbare Beziehung zwischen dieser und der Zugprobe zu ermitteln. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen ist ihm dies tatsächlich gelungen, und er hat mit dieser Beziehung seit zwei Jahren gute Re sultate erhalten, so daß daraufhin abgenommene Stähle, besonders Mangan-Silizium-Stähle, genügende Gleichmäßigkeit in ihren Festigkeitseigenschaften auf wiesen. Verfasser glaubt sich nun auf ein genügend umfangreiches Material stützen zu können, um daraus weitere Schlüsse ziehen zu dürfen, und beabsichtigt, nach derselben Methode allmählich die Koeffizienten für weitere Spezialstähle zu bestimmen. Die für gewöhnliche Stähle vorgeschlagenen Koeffizienten werden ungenau, sobald die Zusammen setzung beträchtliche Aenderungen aufweist oder das Material einer Wärmebehandlung ausgesetzt wird. Im übrigen muß man hierzu den Wert des Arbeits druckes kennen, was nicht bei allen Maschinen der Fall ist. Man kann für Stähle, welche für alle unter den gleichen Bedingungen gemachten Versuche einen bestimmten Koeffizienten haben, eine annähernd mathe matisch genaue Formel aufstellen, welche das Ver hältnis zwischen Zugfestigkeit und Kugeldruckhärte estlegt. Die Brinellsche Beziehung ist: R = C A, wobei A_P a P ist der Druck, a die sphärische Oberfläche der Kalotte, dessen genauer Wert t m 2 ist. C P i Infolgedessen wird R= X „ 1) T m 2 Ist D der Durchmesser der Kugel und d der des Kugeleindruckes, so kann m als Funktion dieser beiden Größen dargestellt werden durch die Formel m 2 = -— (D — V»- d“) 2) Durch Logarithmierung der Formel 1) ergibt sich IgR+Igm*=lgP+Igc 3) * „Revue de Metallurgie“ 1908 Nr. 5 8. 270. Im zweiten Gliede erscheinen zwei Konstanten P und zwar 1g — = A, für dieselbe Maschine eine voll- T ständig bestimmte Größe, z. B. für P = 3000 kg, A = 2,979, 1g C = B kann variabel sein und wird durch den Versuch bestimmt. Verfasser hält die Formel 3) der Brinellschen Beziehung für die bequemste, weil dieselbe auch den Vorteil bietet, daß sie sich sehr einfach graphisch darstellen läßt. Nachdem die aus d berechneten Werte von m 2 und log. m2 tabellarisch zusammengestellt wurden, konnte leicht eine Kurve aufgetragen werden, deren Abszissenwerte durch die Werte von IgR und deren Ordinaten durch die Werte von 1g m2 dargestellt werden. Die Kurve, welche das Verhältnis von d zu R darstellt, ist eine Gerade, und man wird infolge dessen sehr gut die Werte der Zugfestigkeit, welche einem bestimmten Kugeleindruck entsprechen, aus der graphischen Darstellung ablesen können, besonders da die Größe d mit ziemlicher Genauigkeit gemessen werden kann. Eine Aenderung des Wertes von Q hat lediglich eine parallele Verschiebung der Kurve zur Folge; statt dessen kann man unter Beibehaltung derselben Figur nur den parallel zur Abszisse auf getragenen Maßstab von C ändern. Aus zahlreichen Versuchen gibt Verfasser die nach Formel 3) IgC=lgR+lgm2- A berechneten Werte von C in einer Tabelle wieder woraus man erkennt, daß auch für ziemlich abweichen’ den Gehalt an Silizium und Mangan C im Mitte, einen Wert von 0,389 mit Schwankungen von ± 0,013 beibehält. Verfasser hat seine Untersuchungen bereits auf Nickel- und Manganstähle ausgedehnt, ist aber noch nicht so weit vorgeschritten, um die Zahlen veröffent lichen zu können. Er hofft jedenfalls für alle Fälle durch einigermaßen zahlreiche Versuche die Koeffi zienten zu bestimmen, um sich so, wenn nötig, vom Zerreißversuch unabhängig machen zu können. —ler. Dauerkerbschlagversuche. T. E. Stanton und L. Bairstow, die bereits früher* im National PhysicalLaboratory in Tedding- ton bei London umfangreiche Dauerversuche ausge führt haben, berichteten vor der Institution of Mechanical Engineers über weitere Versuche dieser Art. ** Während bei den früheren Versuchen die Belastung stoßlos von derNullast bis zur höchsten Zug- und Druckbeanspruchung gesteigert wurde, wirkte * „Proceedings Inst. Civil Engineers“ 1905—1906 Bd. 166. ** „Engineering“ 27. Nov. 1908 S. 731 f.