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27. Januar 1909. Patentbericht. Kl. 24f, Nr. 198910, vom 23. Februar 1907. Erste Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik in Prag und Johann Jilek in Pilsen. Rost mit durch Eigengewicht des Brennstoffes oder durch eine Schubvorrichtung erfol a gender selbsttätiger Be schickung. Ueber dem Kost a in Richtung der Brennstoffbewegung sind zur oberen Begren zung der Brennstoff schicht dienende Führungsstäbe b angebracht. Diese Stäbe sind entweder voll oder hohl ausgebildet. In letzterem Falle können sie gegen die Brennstoffschicht mit Löchern versehen sein, durch die der oberen Brennstoffschicht Luft oder Dampf zugeführt wird. KL 18b, Nr. 198952, vom 6. Februar 1907. Eugen Assar Alexis Grönwall, Axel Rudolf Lindblad und Otto Stälhane in Ludvika, Schweden. Verfahren und Vorrichtung, um Phos phor und andere Verunreinigungen aus Stahl oder Eisen in elektrischen Kontaktöfen zu entfernen. Um Phosphor und andere Verunreinigungen aus dem Eisenbade zu entfernen, ist es nötig, sowohl dieses als auch die darauf schwimmende Schlacke auf eine genügend hohe Temperatur zu bringen. Dies soll dadurch er zielt werden, daß die elektrische Energie während einer gewissen Zeitdauer haupt sächlich nur an die Metallmasse, und während einer anderen Zeitdauer haupt sächlich nur an die Schlacke abgegeben wird. Demgemäß können eine oder mehrereZwischenwände oder beweglicheTeile a aus nichtleitender Masse zeitweilig so in den durch eine Zwischenwand b in eine Doppelrinne c zerlegten Ofen raum eingesetzt werden, daß der elektrische Strom ganz oder zum wesentlichen Teil gezwungen wird, durch einen größeren oder kleineren Teil der Schlacke d, welche höher als die Zwischenwand b steht, hindurch zugehen. Statt der beweglichen Zwischenwände kann der Ofen auch gegen die Wagerechte neigbar einge richtet sein, so daß er mit seinem einen Ende so weit geneigt werden kann, daß bei e die beiden in den beiden Rinnen befindlichen Metallmassen nur noch durch die Schlacke d miteinander in Verbindung stehen. Kl. 18b, Nr. 198953, vom 21. Juli 1907. Dr. Otto Maßenez in Wiesbaden. Verfahren zur Herstellung von schmiedbarem Eisen aus Roheisen mit hohem Silizium- und Phosphorgehalt mittels ver einigten basischen Windfrisch- und Herdfrischver fahrens. Roheisen mit mehr als 1 °/o Silizium und mehr als 1 o/o Phosphor wird in bekannter Weise in der basisch ausgekleideten Birne unter Zusatz von Oxyden (wie Eisenerzen) und Kalk verblasen bis zur völligen oder fast völligen Oxydation des im Einsatz ent haltenen Siliziums. Die Menge des Zusatzes sowie seine Beschaffenheit muß so gewählt sein, daß er mit der durch Oxydation des Siliziums entstehenden Kiesel säure (und dem durch Verbrennung von im Eisen vorhandenen Mangan entstehenden Manganoxydul) eine leichtflüssige Schlacke bilden kann, die so sauer sein muß, daß sie irgendwie erhebliche Mengen von Phosphorsäure nicht aufzunehmen vermag. Diese saure Schlacke wird unmittelbar, nachdem sie ge bildet ist, was sehr rasch vonstatten geht, möglichst vollständig abgegossen. Darauf werden, indem jetzt die Erfindung einsetzt, nur etwa zwei Drittel der Kalk menge, welche erforderlich wäre, um den gesamten im Metallbade enthaltenen Phosphor nach Neutrali sierung eines iu der Birne etwa zurückgebliebenen Restes saurer Schlacke als Phosphorsäure in Form vierbasischen Kalkphosphats zu binden, zugesetzt und weitergeblasen bis zur Oxydation des größten Teiles des ursprünglich im Einsatz vorhandenen Phosphors. Das Blasen wird zweckmäßigerweise unterbrochen, wenn der Phosphorgehalt des Einsatzes bis auf unge fähr 0,3 °/o gesunken ist. Nach Abgießen der sehr phosphorsäurereichen und eisenarmen Schlacke wird das nunmehr völlig entkohlte, aber noch in geringem Maße phosphorbaltige Metall aus der Birne in eine Pfanne entleert, dem basischen Herdfrischofen zuge führt und dort unter Anwendung von basischen Zu sätzen bis zum gewünschten Grade weiter entphos- phort, wonach der Einsatz in gewohnter Weise ent weder im Herdfrischofen selbst oder in der Gieß pfanne desoxydiert und zurückgekohlt wird. Um ein Erstarren des entkohlten Eisens beim Ueberführen in den Herdofen zu verhüten, empfiehlt sich, eine Rück kohlung des Eisenbades nach dem Verlassen der Birne zur Erniedrigung seines Schmelzpunktes mit festem Kohlenstoff vorzunehmen. Letzterer führt außerdem im Herdofen eine kurze Kochperiode herbei, wodurch die völlige Entphosphorung im Herdofeu be schleunigt wird. Kl. 10a, Nr. 199103, vom 27. Januar 1907, Zu satz zu Nr. 193 267; vergl. „Stahl und Eisen“ 1908 Nr. 37 S. 1329. Heinrich Koppers in Essen, Ruhr. Kammer oder Retortenofen, besonders zur Er zeugung von Gas und Koks. Der Ofen des Hauptpatentes ist dahin abge ändert, daß die U-förmigen Heizzüge h mit den Um biegungen nach unten angeordnet sind und hier aus Gasdüsen d Brenngas zugeführt erhalten. Gleichzeitig sind über den oberen von oben zugänglichen Mündun gen der Heizzüge in den zu den Wärmespeichern führenden wagerechten Kanälen g Schieber s vorge sehen. Es kann so jeder Heizzug auf Zug eingestellt und dadurch eine gleichmäßige Inanspruchnahme sämtlicher Heizzüge erreicht werden. KL 10a, Nr. 199101, vom 18. Juni 1907. H. Lim berg in St. Johann-Saarbrücken. Verfahren zur Füllung von Koksöfen. Zur besseren Ausnutzung des Ofenfassungsraumes wird nach Einbringung des Stampfkuchens in die Ofenkammern der zwischen diesem und den Kammer wänden verbleibende Zwischenraum mit Kohle aus gefüllt. Das Nachfüllen kann durch verschließbare Oeffnungen in der Ofendecke mittels kleiner Stampfer geschehen. Die Seiten des Kohlenblocks werden vorher zweckmäßig angefeuchtet. Es soll so die Kammer füllung von 7,5 t auf 9,5 t gebracht werden.