130 Stahl und Eisen. Experimentelle Untersuchung des Thomasprozesses. 29. Jahrg. Nr. 4. Zahlentafel 10. Durchschnittliche Tempe raturen der Thomaeflamme. Blasezeit in Minuten Temperatur in Grad Cels. Blasezeit in Minuten Temperatur in Grad Gels. r 30" 1041 11'45" 1369 2- 1093 12' 30" 1389 3' 15" 1155 13'15" 1412 5' 15" 1251 13' 45" 1438 5' 30" 1263 14' 30" 1475 6' 45" 1260 15' 1499 8' 15" 1287 16' 1467 8’ 30" 1291 16' 15" 1437 10' 1319 — suchungen wurden bei sieben Chargen und zwar in je 12 bis 24 einzelnen Zeitintervallen vor- genommen. Das Ergebnis dieser Temperatur bestimmungen ist in Zahlentafel 10 und Abbil dung 10 zusammengestellt. Abbild. 10. Ergebnis der Temperaturbestimmungen der Thomasflamme (vergl. Zahlentafel 10). Auf Grund der Ergebnisse der thermischen Untersuchungen und der Stoffbilanz sind die in Zahlentafel 11 und 12 zusammengestellten An gaben über die Wärmeverteilung berechnet worden. Abbildung 11 zeigt ein Schaubild, aus wel chem der Verlauf der Wärmeeinnahme durch die Oxydation der Bestandteile des Metallbades sowie die Schaulinie der Wärmeausgaben für die Zersetzung der Feuchtigkeit des Gebläsewindes und zugleich die von den Gasen in den einzelnen Stadien des Prozesses bei Charge 2 mitgeführten Wärmemengen zu ersehen sind. Der Unter schied in der Lage der Kurven ergibt die Wärme überschüsse. Wenn auch eine direkte Feststellung der Temperatursteigerung des Eisenbades während des Prozesses infolge der sich bietenden Schwierig keiten nicht vorgenommen wurde, so gibt die Abhängigkeit der Temperatur der Konverter flamme von der Temperatur des Eisenbades einen Anhalt für die Beurteilung der Temperatur des letzteren. Ein Vergleich mit der Abbil dung 10 läßt deutlich erkennen, daß die Tempe ratur der aus dem Konverter austretenden Gase in den ersten fünf Minuten eine Zunahme von etwa 200 0 C. erfährt, und es ist anzunehmen, daß die Temperatur des Metallbades in dem selben Verhältnis gestiegen ist. Nach vier bis fünf Minuten tritt ein Stadium im Prozeß ein, in welchem der verfügbare Wärmeüberschuß so außerordentlieh gering ist, daß unter Umständen die Fortführung des Verfahrens in Frage ge stellt sein würde, wenn nicht in dem zuvor hoch erhitzten Metallbade ein Wärmespeicher vorhanden wäre, der den weiteren Verlauf des g Wärmeeinnahmen, durch die Oxydation der Bestandteile des Metallbades. gggggg Wärmeausgaben, von den Gasen fortgeführt, KkkXxXj und zur Zersetzung des Wassers gebraucht. Wärmeüberschüsse. Abbildung 11. Schaubild der Wärmeeinnahmen, der Wärmeausgaben und der Wärmeüberschüsse. Prozesses gewährleistet. Diese gefährliche Pe riode kann unter Umständen, wie das Schaubild der Charge 2 zeigt, mehrere Minuten andauern. Sodann findet eine Zunahme des Wärmeüber schusses statt, die etwa zwei Minuten anhält und hauptsächlich den in dieser Periode zur Oxydation gelangenden Phosphormengen zu ver danken ist, worauf in den nächsten zwei Mi nuten ein Stillstand eintritt, der auf die während dieses Zeitraumes in verhältnismäßig starkem Maße einsetzende Kohlenstoffverbrennung zu rückzuführen ist. In den nächsten Minuten stellt sich eine beträchtliche Zunahme des ver fügbaren Ueberschusses ein, der etwa in der zwölften Minute sein Maximum erreicht. Der große Wärmeüberschuß in dieser Periode könnte die Vermutung nahelegen, daß für die glatte Durchführung des Prozesses ein nie-