15. Juni 1903. Unisteuerungsvorrichtung für Siemens-Martinöfen. Stahl und Eisen. 741 ein festes Rad Q <j, R r, welches durch den An schlagbolzen S T (Abbildung 4 und 5) einen mit dem Kettenrad mittels des Bolzens U V fest verbundenen, ebenfalls lose auf der Welle sitzen den Mitnehmer X Y betätigt. Die Anschlagbolzen sind nun so zueinander versetzt, dafs, wenn ein Ventilkörper bewegt wird, der entsprechende auf der andern Ofenseite noch in Ruhe bleibt. In Abbildung 4 ermöglicht der in Anfangsstellung befindliche (schwarz gezeichnete) Anschlagbolzen S der Umsteuerung sind im Gegensatz zu den alten Umsteuerungen, die sämtliche Ventile offen haben, hier sämtliche Ventile geschlossen. Die Umsteuerung gewährt aber noch andere Vorteile, die bei der Anlage von Martinöfen be achtenswert sind. Einmal können die Kanäle eine bedeutende Verkürzung erfahren, die am gröfsten ist, wenn vom Ofen her nur ein einziger, nämlich der Rauchkanal, den Erdboden unterhalb der Bühne durchschneidet. Ferner ist die Höhen- Essenzugklappe Abbildung 4. des Ventils E bei einer Drehung in der Pfeil richtung ein Sinken des Ventils E bis zur Mittel stellung (halbschwarz). Die Essenklappe K bleibt aber in Ruhe, obwohl ihr Anschlagbolzen 7 auch aus der ganz schwarzen in die halbschwarze Stellung vorgerückt ist. Im weiteren Verlaufe der Drehung im gleichen Sinne kommen die An schlagbolzen in die weifse Lage, wobei nur das Ventil E in Ruhe bleibt, während die Essenklappe K sich hebt. Die Umsteuerung vollzieht sich also in zwei Hälften: Schliefsen der Ventile E, F’und k, während e, f und K geschlossen bleiben, und Offnen der Ventile e, f und K, während E, E und k geschlossen bleiben. In der Mittelstellung läge der Kanäle zueinander stets die gleiche, da keine Kanalkreuzungen vorkommen, und es können infolgedessen sämtliche Kanalbauten über dem Grundwasserstand ausgeführt werden. Bei den älteren Umsteuerungen ist der tiefgelegene Essen zug unvermeidlich. Endlich hat man durch die geringeren Kanalbauten in der Anordnung der Bühnenstützen gröfsere Freiheit, ohne zu teuren und schweren Trägerkonstruktionen übergehen zu müssen. Beim Umbau der gegenwärtigen Umsteuerungs vorrichtungen in die vorstehend beschriebene wird eventuell der in Abbildung 4 gezeichnete Kanal schieber nötig, dessen Beweglichkeit durch die