Sohle des Tagebaues geführt und mit dem Fort schreiten desselben entsprechend gesenkt werden konnten, waren auch die Förderkosten recht niedrig. Nach dem bereits vor geraumer Zeit erfolgten Abbau der oberen reichen Etagen mufste man allerdings zum unterirdischen Betrieb über gehen, bei welchem sich die gesamten Gewinnungs kosten f. d. Tonne auf 1,20 bis 2 stellten. Die ebenfalls der Mokta-Gesellschaft gehörige, seit 1872 in Betrieb stehende Grube Karesas ist etwa 12 km von Bona entfernt. Der ursprünglich anstehende, auf 2 Millionen Tonnen geschätzte Erzvorrat ist bereits gröfstenteils durch Tage bau oder unterirdischen Betrieb gewonnen. Die Förderung von Mokta hatte bereits im Jahre 1874 mit 430 000 t ihren Höhepunkt er- : reicht. Im Jahre 1888 war sie schon auf I die unmittelbar an der Küste gelegenen Gruben ausgeschlossen. Aus demselben Grunde ist an einen gewinnbringenden Abbau der schönen Rot eisensteinlager des Djebel Anini (24 km nord westlich von Setif), welche in ihrer Entstehung dem Vorkommen von Boni-Saf ähneln, oder gar der noch weiter ins Land hinein liegenden Ein zelvorkommen bei Guelma, Soukahras, Ain Beida und Tebessa vorläufig nicht zu denken; so be deutend auch deren Erzvorräte sein mögen. Bei Tebessa* soll ein Brauneisensteinlager mit etwa 5 000000 t Erz aufgeschlossen sein. III. Eisenerzvorkommen in Tunis. In der Regentschaft Tunis stellten sich vor der Besetzung durch die Franzosen im Jahre 1881 einer geologischen Durchforschung des Landes ähn- Abbildung 5. Abbildung 6. 127 000 t gefallen. Seitdem ist sie nur wenig zurückgegangen. Für die nächste Zeit ist wieder ein Anwachsen der Förderung zu erwarten, da die Gruben El-Mkinnen, Meboudja und Bou- Hamra in Betrieb genommen sind. Die am meisten östlich gelegenen Vorkommen des algerischen Küstenstreifens linden sich in der Umgebung des kleinen Hafens La Calle nahe der tunesischen Grenze. Es ist dort unter anderem ein 15 m mächtiges und 100 m langes Roteisen steinlager bekannt, dessen Ausbeutung vorläufig der Mangel brauchbarer Abfuhrwege entgegen steht. Dieser Mifsstand macht sich noch viel mehr bei den weiter von der Küste abgelegenen Vorkommen in der Umgegend von Setif fühlbar. Es wäre zwar leicht möglich, einen gröfseren Teil derselben durch Zweigbahnen an die ost algerische Linie anzuschliefsen; doch erscheint eine Konkurrenz derartiger Unternehmen gegen liehe Schwierigkeiten entgegen wie in Marokko Jetzt, wo der Bey von Tunis nur mehr eine Scheinherrschaft führt, und der wahre Macht haber im Lande der französische Regent ist, sind die Geologen munter an der Arbeit. Die bei der Regentschaft in Tunis eingerichtete Berg abteilung ist mit Konzessionsanträgen überhäuft. Im Jahre 1901 sind nicht weniger als 539 Er laubnisscheine zum Schürfen auf die verschiedenen Mineralien erteilt worden. Da die französische Verwaltung eifrig den Bau von Wegen, welche unter der Araberherrschaft nur dem Namen nach bekannt waren, und Eisenbahnen betreibt, dürften die Verkehrsverhältnisse bald eine bemerkens werte Besserung erfahren. Damit wird für die Eröffnung vieler Bergbaubetriebe die Haupt schwierigkeit aus dem Wege geräumt sein. * „The Iron and Coal Trades Rev.“ 1902 8. 1439 ff.