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dem ersteren ist ein Roteisenstock bis in be trächtliche Tiefe niedersetzend aufgeschlossen worden. Die Konzession der Gräberei Beni- Aguil deckt sich mit einem Kupfererzfeld und enthält eine Eisenerzlagerstätte, deren Abbau guten Erfolg verspricht. Wichtigere Vorkommen wurden in der Umgebung von St. Cyprienne des Attafs entdeckt. Hier findet sich etwa 21 km östlich von Orleansville beim Bahnhofe Temou- laga eine in den siebziger Jahren teilweise ab gebaute Roteisensteinlagerstätte von grofser Aus dehnung, welche ein Eisenerz mit einem mitt leren Eisengehalt von 58 °/° lieferte. Das Muttergestein ist auch hier ein älterer, durch eisenreiche Wasser imprägnierter Kalk. Zu der selben Zeit stand auch der etwas südlich von Temoulaga gelegene Tagebau von Tiberkanin im Betrieb. Dort sollen 2 mächtige Gänge von hochhaltigem Roteisenstein anstehen. Bei dem Bahnhofe von St. Cyprienne des Attafs 'selbst und auf beiden Ufern des etwas östlich davon gelegenen Baches Qued Rouina wurde ebenfalls in den siebziger Jahren ein edler, aber sehr weicher, in Kalken abgelagerter Roteisenstein durch Tagebau gewonnen. In der Umgebung von Cherchel sind eine Reihe reichhaltiger Vorkommen aufgeschlossen, von denen die von Messelmoun und Gourayas die gröfste Bedeutung haben. Bei der Nähe der Häfen Cherchel und Gourayas lägen die Trans portverhältnisse hier sehr günstig; der Grund dafür, dafs man trotzdem die früher betriebene Gewinnung eingestellt hat, dürfte in den schäd lichen Beimengungen des Eisensteins zu suchen sein, der bei einem hohen Eisengehalt bis zu mehreren Prozenten Kupfer und Schwerspat führt. Bei Gourayas steht in mächtigen im Mergel auftretenden Gängen Spateisenstein an, welcher nach den Ausgehenden zu in Roteisen steine umgewandelt ist. Die Lagerstätte wurde zu Anfang der siebziger Jahre von der franzö sischen Chätillon et Commentry Compagnie vor übergehend in Bau genommen. Der englischen The Wigan Coal and Iron Co., welche die 18 km westlich des Hafens Cherchel gelegene Grube Messelmoun betrieb, gelang es längere Zeit, aus den reineren Erzen ein Roheisen her zustellen, welches an der eingegossenen Marke „Messelmoun“ kenntlich und auf dem englischen Markte sehr beliebt war. Doch wurden die Erze beim Fortschreiten des Abbaus so unrein, dafs der Betrieb im Jahre 1881 eingestellt wurde. Vorkommen ähnlicher Art finden sich in demselben Bezirke bei Sidi-Sliman, Kef-el-Am- beur und anderen Punkten. Von den Erzlagerstätten in der Umgegend von Miliannah besitzt nur die etwa 1112 km nördlich des Ortes gelegene Grube von Zaccar- Rharbi einige Bedeutung. Die grofse Entfernung zum Meere liefs den früher aufgenommenen Be trieb bald zum Erliegen kommen. Auf dieses Vorkommen hin wollte, wie bereits erwähnt, | Abd-el-Kader eine eigene algerische Eisen- | Industrie begründen. Die Erzvorkommen in der Nähe von Blidah weisen durchweg hohen Eisengehalt auf; doch wird auch hier der Wert der Erze durch star ken Schwefel- und Kupfergehalt herabgesetzt. Dieser Umstand hat zur Einstellung der 9 km westlich von Blidah gelegenen Soumahgrube ge führt, welche früher von der Soumah-Tafna- Compagnie, der Vorgängerin der Mokta-Com pagnie im Besitze von Beni-Saf, betrieben wurde. In kalkreichen Schiefern tritt hier ein über 4 km anhaltendes Brauneisensteinlager mit einem mittleren Eisengehalt von- 60 bis 65 °/o auf; nach der Teufe zu setzt die Erzführung in Spateisenstein um und keilt bald aus. Gering haltigere und stark verunreinigte Erze stehen in der etwas weiter von Blidah gelegenen Kon zession Bouiam an. Vielversprechende Aufschlüsse wurden in neuerer Zeit in der Umgebung des östlich von der Stadt Algier, mitten zwischen dieser und Dellys gelegenen Städtchens Menerville gemacht. Die Natur dieser Lagerstätten ist eine andere als bei den bisher beschriebenen Vorkommen. Ein Gemisch von Brauneisenstein und Eisenoxydul führende Gänge treten in den alten Schiefern auf. Ihre Entstehung ist jedenfalls auf die Durchbrüche eruptiver Gesteine zurückzuführen, welche für den geologischen Aufbau dieser Gegend charakteristisch sind. Der Betrieb der auf diese Vorkommen verliehenen Konzessionen, von denen die von Ain Oudrer die bedeutendste zu sein scheint, soll in der nächsten Zeit auf genommen werden. Mit der Erwähnung einiger noch nicht näher bekannter Roteisensteinvor kommen in dem Dj urjuragebirge sei die Be sprechung der mittelalgerischen Gruppe abge schlossen. 3. Die ostalgerische Gruppe. Die Küstengegend des Departements Constantine wird von einer Kette von Eisenerzvorkommen durchzogen, welche in der Nähe der Orte Bougie, Djidjelli, Collo, Philippeville und Bona gröfsere Bedeutung annehmen. Die Entfernung bis zur Küste beträgt gewöhnlich nur 20 bis 30 km. Weiter ins Land hinein liegen 60 km und mehr von der Küste entfernt Lagerstätten bei Setif, Guelma, Ain-Beida und Soukahras. In der Umgebung von Bougie und Djidjelli streichen zahlreiche Vorkommen zu Tage aus. Die Erzführung besteht gewöhnlich in einem innigen Gemische von Braun- und Roteisenstein. In den Gruben von Kandirou (20 km südöstlich von Bougie) und Beni-Guendouz, welche beide früher von den Arabern betrieben wurden, soll in nächster Zeit mit den Aufschlufsarbeiten be gonnen werden. Der Eisenstein, besonders des