658 Stahl und Eisen. 23. Jahrg. Nr. 11. Eine moderne Eisengiefserei. Zeugnis ab von ihrem regen geistigen Leben, und die zahlreichen- Versammlungen sowie die Veröffentlichungen in den verschiedenen amerika nischen Fachzeitschriften über neue Anlagen, ma schinelle Einrichtungen, wissenschaftliche Unter suchungen, Rechnungswesen, kurz alle mit dem Giefsereiwesen zusammenhängenden Fragen, be leben das Interesse an der gemeinsamen Arbeit und heben den ganzen Stand aus seiner dienenden sich den Beamten der Firma auf Studienreisen durch Deutschland und die Industriegebiete der Vereinigten Staaten bot, auszuwählen, was den Bedürfnissen der Fabrik am besten entsprach, auch in Berücksichtigung von heimischem Material und Personal. Lageplan. Aus dem Grundrifs der Giefserei (Abbildung 1) ist zu ersehen, wie von der Grund stückseinfahrt im Nordosten das Rohmaterial vom (nahegelegenen) Bahn hofe angerollt wird. Auf kürzestem Wege wird Eisen und Koks auf Schmalspurgeleisen durch einen eingebauten Zwi schenhof zu den Auf zügen der Gichtbühnen bezw. zu den Trocken kammer - Feuerungen transportiert; ebenso geht aus dem Sandschuppen das Formmaterial zu For mern, Kernmachern und zur Sandaufbereitung. Durch die Kupolöfen, die im Zentrum des Gebäu des liegen, und durch die Formerhallen geht das Eisen nach Westen in die Putzerei, und nach Südwest zur Expedition, so dafs es den Weg durch die Giefserei von Nord ost nach Südwest nimmt. Die Hauptabnehmer, Ma schinenbau - Fabrik und Union Elektrizitäts - Ge sellschaft (bis 1898 elek trische Abteilung der Ludw. Loewe &Co. Akt.- Ges.) liegen im Süden der Giefserei. Aufgabe. Dem Ent würfe der Giefserei war folgende Aufgabe zu Grunde gelegt. Für den Werkzeugmaschinenbau und die elektrische Ab teilung sollten jährlich etwa 2500 t Gufs geliefert werden in den Dimensionen der bis dahin ge lieferten Maschinen, kleinen und mittleren Ka libers; dem entsprach erfahrungsgemäfs ein- schliefslich des Platzes für Grofskernmacher ein Formerplatz von etwa 3000 qm, um welchen sieh die notwendigen Anbauten für Nebenbetriebe u. s. w. angliedern mufsten. Es sei hier gleich vorab bemerkt, dafs sich diese Aufgabe im Laufe der Zeit sehr geändert hat, so dafs . voraussichtlich im laufenden Jahre durch völlig geänderte Art der Modelle und durch sorg samste Ausnutzung des Platzes die Produktion Abbildung 1. Grundrifs der Eisengiefserei von Ludw. Loewe & Co., Akt.-Ges., Berlin. Stellung zu einem achtunggebietenden, selbstän- ) digen Platze in der Gesellschaft der übrigen technischen Fächer. In Würdigung dieser Verhältnisse hat der im Dezember v. J. seiner Firma und seinen Freunden allzufrüh aus voller Arbeit heraus durch den Tod entrissene Direktor der Ludw. i Loewe & Co. Akt.-Ges., Julius Fr. Pajeken, den Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft j veranlafst, in den Jahren 1897 bis 1899 die neue Anlage der , Werkzeugmaschinen- und Werkzeugfabrik“ zu bauen und hierzu gehörig eine Eisengiefserei. Es war keine leichte Auf gabe bei der Fülle von neuen Eindrücken, welche