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Stahl und Eisen. 483 Referate und kleinere Mitteilungen. 1. April 1903. für den durchlaufenen Raum und kann man aus ihnen die Gröfse der zur Herbeiführung des Bruches aufgewand ten Arbeit ableiten. Für die Praxis der Schienenabnahme aber genügt es, eine gewisse Durchbiegung vorzuschreiben; man operiert dabei mit 0,5 m langen, bei Herstellung der Schiene abgeschnittenen Stücken und dient die 0,25 m vom Schienenende gelegene Stelle als Angriffspunkt; die geringe Länge des von einer Abfallpartie ent nommenen Probestücks gestattet, die Versuche billig und deshalb viel häufiger auszuführen, als das nach der gegenwärtigen Methode geschieht. 0. L. Apparat zur Erzeugung von Gas durch Abdämpfen von Koks. Dieser von Emil Gobbe, Ingenieur in Jumet, angegebene Apparat bezweckt die Wiedergewinnung derjenigen bedeutenden Wärmemenge, welche der aus den Koksöfen oder Gasretorten erhaltene glühende Koks enthält und welche bei der allgemein üblichen Methode des Ablöschens mit kaltem Wasser verloren geht. Statt mit Wasser wird der glühend in den Apparat gebrachte Koks mit Wasserdampf gelöscht. Die fühlbare Wärme des Koks wird in latente und zwar in Form eines den verschiedensten Zwecken dienlichen Gases übergeführt nach der bekannten Um setzung H0+C= H2 —CO, welche bei etwa 600° C. zustande kommt. Der Apparat hat nach der Beschreibung in „L’Echo des Mines et de la Metallurgie“ Ähnlichkeit mit einem Gasgenerator und wird am zweckmäfsigsten direkt vor den Koksöfen angebracht, so dafs der Koks aus den Ofen unmittelbar in denselben hineingedrückt werden kann. Ist dies nicht möglich, so müssen Vorkehrungen zum Transport des glühenden Koks in den Generator getroffen werden. Letzterer besteht aus einem ein fachen cylindrischen oder rechteckigen, oben mit einem Gewölbe abgedeckten Raum. In der Mitte desselben befindet sich eine verschliefsbare Öffnung zur Ein führung des Koks. Es sind Vorkehrungen getroffen, welche gestatten, das Innere des Apparates zu kon trollieren und mit eisernen Stangen einen regelmäfsigen Niedergang des Koks, falls dies nötig sein sollte, herbeizuführen. Der Generator ruht auf eisernen Säulen. Der unterste ringförmig ausgebildete Teil taucht in einen kreisförmigen W asserbehälter und läfst sich aus diesem herausheben. Es mag noch erwähnt sein, dafs die Transportwagen für den glühenden Koks mit einem Futter von feuerfesten Steinen versehen sind, um Wärmeverluste möglichst zu vermeiden und einer vorzeitigen Zerstörung der Bleche vorzubeugen. Der Apparat arbeitet nun in folgender Weise: Nach dem der Koks eingefüllt und die obere Öffnung ver schlossen ist, wird Dampf eingeführt, der hierbei dem schon etwas abgekühlten glühenden Koks einen Teil Wärme entzieht und sich mit demselben in Wasser stoff und Kohlenoxyd umsetzt. Man erhält also Wasser gas, welches die sämtliche fühlbare Wärme des ein gefüllten Koks latent enthält. Das vollständige Ab löschen des Koks kann durch einen feinen Wasserstrahl vervollständigt werden, wobei der erhaltene Wasser dampf im Generator Verwendung findet. Behufs Ent leerung wird der untere ringförmige Teil aus dem Wasserverschlufs herausgezogen und der Koks mit Schaufeln entfernt. Um während dieser Operation das Eindringen von Luft in den Apparat zu verhindern, wird im Innern desselben ein stärkerer Gegendruck hervorgerufen, in dem man das Abzugsrohr für das Wassergas etwas schliefst oder den Dampfzutritt ver stärkt. Anstatt der Entleerung von Hand können auch mechanische Entleerungsvorrichtungen zur Anwendung kommen. Der Betrieb des Generators kann ein stetiger oder unterbrochener sein. Das erhaltene Gas kann zu Kraft- und Leucht zwecken Verwendung finden, letzteres besonders nach vorhergegangener Karburation. Der Kostenpunkt stellt sich nach Angabe noch nicht auf die Hälfte des in den üblichen Apparaten erhaltenen Wassergases, weil der Koksverbrauch noch nicht halb so grofs ist wie sonst. Ebensogut kann das Gas zu Heizzwecken Ver wendung finden; besonders wird es zur Beheizung von Retorten empfohlen. Sind diese mit Gasheizung ver sehen, so genügt ein einfacher Anschlufs an die vor handene Gasleitung ohne irgendwelche sonstigen Vor kehrungen. Es soll hierbei eine Brennstoffersparnis von 45 % erzielt werden. Haben die Retorten offenes Feuer, so läfst man das Gas in den Feuerraum über einem kleinen Koksfeuer austreten. Auch zur Her stellung anderer Gase kann der Apparat Verwendung finden. So wird noch vorgeschlagen, neben dem Wasserdampf auch Luft eintreten zu lassen, um hier durch einen Teil des Koks in Generatorgas überzuführen und so ein Gemisch von Wassergas und Generatorgas zu erhalten. A Schnitt durch die Küken. Ein neuer Wasserstandszeiger. Durch die nachstehend dargestellte Konstruktion eingeschlossenen Küken für ein über dem Wasserniveau angeordneter Handgriff. Die im Querschnitt dargestellte eigentümliche Form der bei den Kükenöffnungen, welche gegeneinander um 180° ver stellt sind, ermöglicht es, die Dampf- und Wasserwege zu gleich oder einzeln zu öffnen und zu schliefsen, um den Wasserstandszeiger in oder aufser Betrieb zu setzen, so wie um prüfen zu können, ob der Dampf- bezw. Wasser kanal ungestört mit dem Kessel kommuniziert. Diese vier Stellungen sind durch die Marken U (Dampf), W (Wasser), Z (Zu) und A (Auf) an der Skala von aufsen weit hin kenntlich gemacht und durch einen mit dem Handgriff verbundenen Zeiger leicht zu erzielen. Die Verbindung der beiden Küken ermöglicht das Ausdehnen derselben in dem Gehäuse. Durch den unter Ver meidung einer Stopfbüchse erzielten dichten Abschlufs des Wasserhahnes nach aufsen hin, sowie durch die Anord nung des Ablafsventils für das Glasrohr am oberen GJaskopf, also über dem Wasserniveau, wird das eingangs erwähnte Tropfen ganz unmöglich gemacht und dadurch gleichzeitig ein reinlicher Betrieb sowie ein dauernd ungestörtes Funk tionieren des Apparates, also bedeutend erhöhte Be triebssicherheit gewährleistet. An das Ablafsventil kann ein Röhrchen zum Abführen des Wassers an gelötet werden. Die Gesamtkonstruktion ist in Deutsch land und anderen Industriestaaten zum Patent ange meldet und für die Anordnung des Ablafsorganes über dem Wasserniveau ist der Rather Armaturen- fabrikundMetallgiefserei,G. m. b. H. in Rath soll das lästige Tropfen der Wasserstandszeiger, be sonders an den unteren Hahn- oder Ventilköpfen sowie den Ablafshähnen bezw. Ablafsventilen, beseitigt werden. Wie aus der Abbildung ersichtlich, dient zur gleichzeitigen Bewegung der beiden, in ein Gehäuse Dampf und Wasser nur