1. April 1903. Stahl und Eisen. 453 Fliegende Scheren. Dampfeylinder ausgeführt. Um das erste Ende abzuschopfen, ist ein besonderer Arbeiter er forderlich. Er öffnet das Dampfventil, wobei durch die Bewegung' des Kolbens im Dampf- cylinder das Druckwasser über dem Scheren messer in Funktion tritt. Der Hub des Dampf- cylinders beträgt 610 mm; wenn 200 nun davon zurückgelegt sind, haben die Scherenmesser bereits die Geschwindigkeit des auslaufenden Knüppels. Die nächsten 200 mm werden für den eigentlichen Schnitt ausgenutzt, und während der letzten 200 mm wird das Messer frei und die Schere in ihre endgültige -Ruhelage ge setzt. In diesem Momente beginnt bereits der nachfolgende Knüppel das obere Messer aus dem Wege zu stofsen. Automatisch wirkende Hebel übersetzungen steuern in diesem Momente das Dampfventil um, und der Kolben macht einen Hub in entgegengesetzter Richtung und zwar unter konstantem hydraulischem Druck. Das obere Messer geht, während diese Bewegungen stattfinden, in seine ursprüngliche Lage zurück. Um den Aufschlag der Messer zu verhindern, ist ein Puffercylinder angebracht. Nach Ausführung dieses ersten Schnittes geschehen alle weiteren Bewegungen vollständig automatisch durch Ein wirkung eines Tasterhebels, welcher auf die Distanz von der Schere eingestellt wird, auf Abbildung 5. welcher geschnitten werden soll. Schon die erste Maschine funktionierte vollständig sicher und ist seit dieser Zeit, also jetzt neun Jahre, im Betrieb, ohne dafs Reparaturen notwendig gewesen wären. noch schneller als der Knüppel bewegen, ihre Bewegung mufste aber unabhängig von der des letzteren bleiben. Der Schnitt hatte in Bruchteilen einer Sekunde zu erfolgen. Für Abbildung 4. das nachfolgende Walzstück mufste aber auch sofort Platz geschaffen werden. Die Schere j mufste ihre Bewegung vollenden und schon wieder zu einem neuen Schnitt bereit sein, d. li. ihre j ursprüngliche Lage wieder eingenommen haben in weniger als einer Sekunde. Die beweglichen Teile mufsten überdies noch schwer konstruiert werden, da es not wendig war, nicht nur 38 mm Quadrat zu schneiden , sondern hinauf bis zu 230 mm. Aufserdem mufste der Stahl kohlenstoffreich und ganz kalt sein. Besonders bemerkens wert bei der Schere, deren Ausführung aus Abbildung 3 hervor geht, ist der mög lichst rasche Schnitt zu Beginn der Vor wärtsbewegung. Das obere Messer war in der Weise auf gehängt , dafs es frei von dem nach laufenden nächsten Knüppel nach aufsen schwin gen konnte, sobald der Schnitt vollendet war. Die Schnittbewegung wurde durch einen Wasserdruckcylinder in Verbindung mit einem in unmittelbarem Anschlufs daran befindlichen