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Die thermischen Vorgänge im Gaserzeuger. 1. April 1903. Stahl und Eisen. 441 von 1 kg der in unserem Falle aufgegebenen Gaskohle sind also mit Berücksichtigung des oben angegebenen Gehalts an Wasser der Gaskohle: 0,100 000 kg Wasserdampf 2,3596 X 0,2350 .. —’— 0,011 08/ „ Kohlensäure 0,0144 4,0057 X 0,2350 0,018 821 „ schw. Kohlenwasserstoffe 50,0144 9,0096X0,2350040, „ .. , 0,042 333 „ Kohlenoxyd 50,0144 ’ ” - 4,3806 X 0,2350 ——— 1 0,020 583 » Wasserstoff 50,0144 25,6145 X 0,2350 n 1on 42 —500144 0,120 353 » Methan 4,6444 X 0,2350 0,021 822 . Stickstoff 50,0144 0,334 999 kg und da 1 kg fester Kohlenstoff 1,8182 kg Gas kohle erfordert, so haben die Entgasungsprodukte dieser Kohlenmenge folgende Zusammensetzung: Wasserdampf H:0 . Kohlensäure CO . . Schwere Kohlenwas serstoffe Cm Hn . . Kohlenoxyd CO . . Wasserstoff H . . . Methan CH, . . . . Stickstoff N . . . . 0,100 000 X 1,8182 = 0,1818 0,011 087 X 1,8182 = 0,0202 0,018 821 X 1,8182 = 0,0342 0,042 333 X 1,8182 = 0,0770 0,020 583 • 1,8182 = 0,0374 0,120 353 X 1,8182 = 0,2188 0,021 822 X 1,8182 = 0,0397 kg » » » » » n 0,6091 kg Die Vergasungsprodukte von 1 kg Kohlen- Stoff sind: 2,3333 kg Kohlenoxyd CO und 4,4638 „ Stickstoff N wenn man theoretisch annimmt, dafs sich Kohlen säure nicht bildet. Es werden dann aus 1,8182 kg Gaskohle 0,6091 + 2,3333 + 4,4638 = 7,4062 kg Gas erzeugt oder 1 kg Gaskohle ergibt 4,07 kg Gas von folgender Zusammensetzung: i. ii. Gew.-Proz. Vol.-Proz. Wasserdampf H:0 .... 2,46 3,49 Kohlensäure CO. 0,24 0,14 Schw. Kohlenwasserst. Cm Hn 0,46 0,42 Kohlenoxyd CO 32,56 29,71 Wasserstoff H 0,49 6,30 Methan CH« 2,96 4,74 Stickstoff N 60,82 55,34 Zusammen . . 99,99 100,14 Mit 1 kg Gaskohle von oben angenommener Zusammensetzung sind demnach 3,53 cbm Gas zu erzeugen. Die Temperatur der Gaskohle inufs in dem Raume c d e f nicht nur auf t 2 erhöht werden, sondern es werden auch noch 42 W.-E. für die in mechanische Energie um gesetzte Wärme für die Entgasung von 1 kg Gaskohle benötigt, wobei die spez. Wärme der Gas kohle mit 0,2411 angenommen wird. Zu diesen Vorgängen sind erforderlich: 1,8182.0,2411 t» -+ 1,8182.42 W.-E., welche von den mit der Temperatur t in den Raum c d e f eintretenden Gasen durch Abkühlung auf die Temperatur t Grad hergegeben werden. Es ist daher: 1,8182.0,2411 ts + 1,8182.42 = (2,3333.0,2479 + 4,4638.0,2440) (ti —1 2 ), woraus: IT 1,6676 t—76,3644 — t = 2,1060 Nach den Gleichungen I und II berechnen sich die hier in Betracht kommenden Tempera turen, und ist _ 5189,5885 + 2,8934 1s 3,1099 ' Folgende Zusammenstellung I zeigt, wie sehr die Temperatur der zugeführten Luft die Tem peratur im Gaserzeuger beeinflufst: Zusammenstellung I. to tt2 0 1669" i 1280° 500 ■ 2134° | 1653° 1000 | 2599° I 2022° Es sind dies natürlich theoretische Maximal temperaturen, die noch durch die Ausstrahlung, Schlackenbildung und den Wasser- und Kohlen säuregehalt der Luft herabgedrückt werden. — Durch den Gehalt der atm. Luft an Kohlensäure und Wasserdampf und deren Zersetzung müfste theoretisch die Güte der mit der Temperatur ta abziehenden Gase erhöht werden können. In der Praxis aber enthält das Gas auch der mit atm. Luft allein betriebenen Generatoren immer einen gewissen Gehalt an Kohlensäure, wodurch in Wirklichkeit die Temperaturen t, sowohl als auch t, erhöht werden. Wird die atm. Luft mittels Gebläse in den Gaserzeuger gedrückt, so wird in der Zeiteinheit und auf das Quadratmeter lichter Weite des Gaserzeugers mehr Gaskohle ver- und entgast werden. Es müssen also die Verluste an aus gestrahlter Wärme relativ geringer und die Tem peratur in dem Gaserzeuger höher werden. Bei derartig heifsgehenden Gaserzeugern könnten natürlich die Schlacken flüssig abgezogen werden, .jedoch würde der Gehalt des Zuschlags an Kohlen säure die Güte der erzeugten Gase vermindern, auch würde man den Gaserzeuger, mit Gebläse betrieben, vorteilhaft möglichst nahe dem Wärme verbrauchsort aufstellen müssen, damit die Gase möglichst mit der im Gaserzeuger erreichten Temperatur te verbrannt werden könnten. Es mufs jedoch möglichst vermieden werden, im Gebläsegenerator zu hohe Temperaturen t und t 2 zu erzeugen, weil sonst der Gaserzeuger nicht allein mit kompakten Stücken Schlacken versetzt wird und das Mauerwerk abschmilzt, sondern weil sich auch sämtliche ungeschützten und ungekühlten Blech- und Eisenteile leicht verziehen und verbrennen. Es ist deshalb ratsam, die Tem peratur t[ verhältnismäfsig niedrig zu halten, was jetzt meistens durch Einblasen von Wasser dampf erreicht wird. (Schlufs folgt.)