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Den folgenden Berechnungen ist ferner die Annahme zu Grunde gelegt, dafs die atm. Luft aus 23 Gewichtsteilen Sauerstoff und 77 Ge wichtsteilen Stickstoff besteht. Genau genommen sollen darin nach Dumas 23,005 Sauerstoff und 76,995 Stickstoff enthalten sein. Auch enthält die atm. Luft immer eine gewisse Menge Wasser dampf und Kohlensäure. Die Menge dieser Be standteile der atm. Luft ist jedoch so gering, dafs sie auf das Ergebnis der folgenden Be rechnungen keinen bemerkenswerten Einflufs haben kann. Abbildung 5 stellt schematisch die Form eines Gaserzeugers dar. Man teile dieselbe Abbild. 5. durch horizontale Linien a b, c il, e f in verschiedene Zonen, und nehme an, dafs in dem ganzen Raume abcd die gleiche Temperatur t, herrsche, und in dem Raume c d e f die Tem peratur tg. Streng genommen ist das nicht richtig, doch hat dies auf die folgenden Rech nungen nicht viel Einflufs. I. Es wird in den Gaserzeuger nur atm. Luft eingeführt. In dem Raum abcd soll die Oxydation von C zu CO stattfinden, und die in der Ebene a b eintretende atm. Luft habe die Tem peratur to. Wir gehen vom festen Kohlenstoff ' aus, welcher sich als Koks, dessen Aschengehalt unberücksichtigt bleiben soll, in dem Raum abcd befindet. Es wird ferner angenommen, dafs dieser Koks durch die Entgasung von Gaskohle* ent steht, welcher Vorgang weiter unten behandelt werden wird. Dann erzeugt 1 kg Kohlenstoff in dem Raume abcd. 2473 W.-E. und das theo retische Ergebnis ist: 2,3333 kg CO + 4,4638 kg N. Diese Gase erhalten die Temperatur t, , würden also, wenn sie von 0 bis t, 0 erwärmt worden wären, an Wärme in sich aufgenommen haben: 2,3333.0,2479 ti + 4,4638.0,2440 ti. * In diese Rechnungen ist aus verschiedenen Gründen „Gaskohle“ eingesetzt; es ist selbstverständlich und bekannt, dafs diese Gaserzeuger auch mit gas ärmerer Kohle, also doch auch Gaskohle, welche man Anthracit zu nennen beliebt, oder gar mit Koks betrieben werden können. Als „Gaskohle“ ist möglichst feinkörnige oder Staubkohle gedacht. Nur wenn diese Kohlenart zur Gaserzeugung Verwendung finden kann, ist die Ausdehnung der Anwendung der Gaserzeuger, welche die Dampfkessel verdrängen sollen, möglich, weil nur diese Kohlenart so häufig vorkommt, als die erhoffte allgemeine Anwendung derselben verlangt, und weil der sogenannte Anthracit, welcher in Gaserzeugern Verwendung findet, heute schon viermal teurer ist, als abgesiebter Gaskohlengrus. Die Kosten der sogenannten Anthracitkohlen würden bei steigendem Verbrauch deren Verwendung, des hohen Preises wegen, un möglich machen. Nun aber hatten die hierzu verbrauchten 5,7971 kg atm. Luft eine Temperatur von t 0 ", brachten also eine Wärmemenge von 5,7971 . 0,2370 to mit. Ferner hatte das eine Kilogramm Kohlenstoff im Augenblick der Verbrennung, wegen der Kontinuierlichkeit des Prozesses, bereits die Temperatur t,, brachte also (immer von 0° an gerechnet) 0,2411 t Wärme mit, so dafs zur Erwärmung der Gase folgende Wärme menge nötig ist: (2,3333.0,2479 - 4,4638.0,2440 — 0,2411) ti — 5,7971.0,2370 to. Aufser diesen Gasen ist aber noch 1 kg Kohlenstoff als Ersatz für das Kilogramm, welches zu CO verbrannte, ans dem Raum cdef in den Raum abcd hinabgesunken und hat von der Temperatur t, 0 auf t 0 erhöht werden müssen, wozu 0,2411 (ti —tj) W.-E. erforderlich sind. Dies zur obigen Wärmemenge addiert, gibt: 1,6676 t, — 1,3739 t« — 0,2411 t 2 . Die Gleich setzung der Wärmemengen ergibt als erste Gleichung: I. 2473 = 1,6676 ti — 1,3739 to — 0,2411 t,. In dem Raume cdef wird die Gaskohle von der Aufsentemperatur, die wir hier der Einfach heit wegen gleich 0° annehmen, auf die Tem peratur te erhöht. Die Gaskohle bestehe aus: 0,5500 kg nicht flüchtigem Kohlenstoff 0,1150 „ Asche 0,1000 „ Wasser 0,2350 „ flüchtigen Stoffen 1,000 kg. Um das eine Kilogramm festen Kohlenstoff darzustellen, welches vorstehend in Rechnung gezogen ist, sind also 1,8182 kg Gaskohle von der angenommenen Zusammensetzung aufzugeben. Die Entgasungsprodukte dieser Gaskohle seien wie folgt zusammengesetzt:* v 1.p Kohlensäure CO: 1,2 Schwere Kohlenwasserstoffe CmHn . . 3,2 Kohlenoxyd CO 7,2 Wasserstoff H 48,9 Methan CH. 35,8 Stickstoff N • • 3,7 100,0 Das Gewicht dieser Entgasungsprodukte beträgt: Kohlensäure CO» . . . 1,2 X 1,966 330 = 2,3596 kg Schwere Kohlenwasser ¬ stoffe CmHn . . . 3,2 X 1,251 780 = 4,0057 „ Kohlenoxyd CO . . . 7,2 X 1,251330 = 9,0096 „ Wasserstoff H . . . . 48,9X 0,089 582 = 4,3806 „ Methan CH 35,8 X 0,715 490 = 25,6145 „ Stickstoff N . . . . . 3,7 X 1,255 230 = 4,6444 „ 100,0 50,0144 kg Es wiegt also 1 cbm dieser Entgasungspro dukte 0,500 144 kg. Die Entgasungsprodukte * „Die chemische Technologie der Brennstoffe“ von Dr. Ferd. Fischer, Braunschweig 1901 S. 186.