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Frankenberger Tageblatt Anzeiger n Freitag, »e» 18 Dezember M4 SSL 73. Jahrgan, Der heutige Tagesbericht WS >vsd- st via »NN e«, rd- »lle. marin »«ei ill scheu, roher warrn z« diesem Zwecke entsandt. Sie blieben ungefähr eine Stunde liegen, und wurden von englischen Kriegsschiffen an» gegriffen. Die deutschen Schiffe zogen sich jedoch unter Voll dampf zurück und verschwanden im Nebel. Unsere Verluste sind gering. (Amtlich). MS Großes Hauptquartier, 17. Dezember vormittags. Bei Nieuport setzten die Franzosen ihre Angriffe ohne jeden Erfolg sort. Anch bei Zillebeeke und La Basste wurden Angriffe versucht aber unter sehr stqrken Verlusten für den Feind abgewiesen. Die Absicht der Franzosen, bei Soiffons eine Brücke über die Aisne zusschl wurde durch unsere Artillerie vereitelt. — Oestlich Reims wurde ein sranzösisches Die Raffen in Nordpole« entscheidend geschlagen! * Sieg! Viktoria! Wirker einmal heißt eS Flaggen heraus! Heraus zur Ehre unserer unvergleichlich tapferen, unermüdlichen Ostarmer, zum Lobr unserrS herrlichrn Hindrn- bürg! Schlicht und kurz sagt der heutige Tagesbericht: „. . Die Tapferkeit wrfipreußischrr und hessischer Regimenter brachte die Entscheidung, die Früchte dieser Enscheidung lassen sich noch nicht übersehen!" Wir sind von unserem Grnrral- stab gewöhnt, daß er sehr zurückhaltend ist und eher zu wenig als zuviel sagt. Wenn er deshalb von einer Ent- schridung spricht, so darf man annehmen, daß der Anfang vom Ende im Kriege gegen die Russen da ist. In Nord polen endgültig geschlagen, in Südpolen und in Westgaltzim energisch angegriffen, sind die Russen in die Defensive ge drängt, auS der sie schwerlich herau-kommen werden. DaS eherne Bewußtsein der Pflicht, das den Deutschen standhalten läßt, bis er siegt oder zusammrnbricht, da« unverrückbare Hinsehen und Hinbrüten auf das Ziel, ohne Scheu vor den Schwierigkeiten, die auf dem Wege liegen, hat bisher uns große und herrliche Erfolge erringen lassen, hat gestern einen Teil unserer Hochseeflotte zu schneidiger Tat gegen die eng lische Ostküstr gesührt, hat auch den »tuen, großen, entschei denden Sieg in Nordpolen hervorgebracht und wird die Russen und dann auch unsere anderen Gegner nirderzwingrn. Das walte Gott! -Ei für di, MM, DWuMmW Ma, das MM DlMichi and dm Mrat zu KMMz i. Zu. Verantwortlich« Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. - Druck «nd Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg t. Sa. » verkitt, 17. Dezbr. Zur Beschießung englischer Küsten plätze heißt rS im „Berl. Tagebl.": Sehnlich wie bei dem Vorstoß auf Uarmouth am 4. Novbr. haben unsere Streit kräfte abermals die minendurchseuchte Nordsee durchquert, um englische befestigt« Plätze zu beschießen. In der „Deutschen TageSztg." wird dieser erneute Vorstoß deutscher Serstreitkräfte mit großer Genugtuung begrüßt, ganz besonders jetzt, nach dem Gefecht bei den Falklandinseln. Großbritannien und die ganze, Welt mögen daraus ihre Schlußsolgerungen auf den Grist und den Willen ziehen, welcher in der deutschen Marine und SerkriegSleitung lebt. Di« „Berl. N«u«st. Nachrichtm" sagen: Diesmal ist s» nicht nur eittKttuzerstreich mit flüch tigem Sranatenwnrf, sondern beide befestigte, Haftnstädte sind ausgiebig beschossen worden. Für. den Schneid unserer Flotte und ihre Angriffslust ist dieser bedeutsame Vorstoß ein neuer Beleg. Die „Börsenztg." sagt, das deutsche Vordringen werden unsere lieben englischen Vettern im Verträum auf die Wachsamkeit ihrer Riesenflotte und ihren umfangreichen Minen- schütz wohl kaum für möglich gehalten habm. Aber der deutsche SeemannSmut achtet keine Minen und kein« Ueberdreadnought». Die Kämpfe im Weste« Die Front im Westen V Der Pariser Korrespondent von „Aftenposten" meldet: Der „Matin" macht folgende Angaben über die Ausdehnung d«r französischen Front: Sie erstreckt sich von ArmentiSreS bis zum Col Saint« Marie in den Vogesen und beträgt 440 Kilometer in der Luftlinie. Da» französische Gebiet, das von den Deutschen besetzt ist, hat 20100 Quadrat kilometer Flächeninhalt. In Belgien sind nur noch 40 Quadratkilometer von 29486 Quadratkilometer nicht besetzt. Japanische Unterstützung für Frankreich V Aus Rom umo berichl«: Dem „Journal" zufolge schickt Japan eine Abteilung seine« „Roten KreuzeS" nach Part«. Der Sohn des japanischen Generals Baron Sighm Shit Anzall und andere Japan« sind in ein französisches Fliegerkorps eingetrrten. In Mailänder gut informierten Kreisen erhält sich mit Hartnäckigkeit da» Gerücht, daß die französische Regierung in Anbetracht der schweren Verluste der Armee mit Japan in fieberhafter Eile die Verhandlungen über die Entsendung mehrerer japanischer Armeekorps nach dem westlichen Kriegs schauplatz weiter betreibt. Der Preis, den die japanische Re gierung für eine solche Expedition fordnt, ist jedoch so enorm hoch, daß das französische Kriegsministerium biSh« noch nicht gewagt hat, dir öffentliche Meinung ausführlicher über den Stand d« Verhandlungen zu informieren. DaS „Reutersche Büro" meldet auS Ottawa: Ein zweite», ausschließlich au» französischen Kanadiern bestehende« Regiment wird für den Frlddienst gebildet. Da» erst« R«o werk zerstört. Bon der ost- und^westpreußischen Grenze ist^mchts Neues zu§melden.s Die von den Russen angekündigte Offensive gegen Schlesien und PolenM völlig zusammengebrochen.LDie feindlichen Armeen sind in ganz .Polen nach hartnäckigen Frontalkämpfen zum Rückzüge gezwungen worden. Der Feind wird überall verfolgt Bei den gestrigen und vorgestrigen Kämpfen in Rvr-polen brachte die Tapferkeit westpreußischer uud hessischer Regimenter die Entscheidung. Die Früchte dieser Entscheidung lassen sich zur Zeit noch nicht übersehen. Oberste Heeresleitung Tageblatt - Bestellungen' Verkagl-Erpeditio« de» Frankenberger Tageblattes. Sonnabend, den IS. Dezbr. d. I. vor« 11 Uhr, soll in d«r Alschner scheu Schankwirtschaft hier, Humboldtstr., rin Schrribsekretär^gegen Barzahlung vrrstrtgrrt werden. Frankenberg, am 17. Dezember 1914. Der Gerichtsvollzieher. stürzt seien. 8 Amsterdam, 17. Dez- Aus London wird gemeldet: Der Kommandant von Scarborough wurde frühmorgens ver ständigt, daß ein Angriff bevorstrhe. Artillerie und Infanterie besetzten darauf die Verteidigungsstellungen von Scarborough. Als di« Beschießung begann, herrschte dichter Nebel. Frauen und Kinder stürzten aus die Straße. 50 Granaten explodierten in Scarborough. Zwei Kirchen wurden beschädigt, verschiedene Häuser zufammengeschossen, ebenso einige Fabrikschornsteine. Neun Personen wurden getötet. Dir weltbekannte Abtei von Whitby ist teilweise zerstört. 8 London, 16. Dezember. Ein Lokomotivführer berichtet, daß in Scarborough drei Schornsteine zertrümmert wurden. AuS Whitby wird gemeldet, daß zwei Kreuzer den Ort stark beschossen. Die Stgnalstation und eine Anzahl Häuser, zum Teil auch die historische Abtei, wurden zerstört. Eine Person sei getötet worden. Die Kreuzer hätten sich später in nord östlicher Richtung entfernt. 8 Rotterdam, 17. Dez. Nach einer kurzen Meldung der britischen Admiralität über den Vorstoß der deutschen Flotte in der Nordsee ist zu schließen, daß England vom Feinde vollkommen überrascht wurde und daß der Patrouillen- vtenst versagte, sonst wäre rS nicht möglich gewesen, daß die deutsche Flotte die befestigten Plätze von Scarborough und Hartlepool bombardieren konnte. Die «wähnte Mitteilung, daß die englische Flotte im Kampfe mitbeteiligt sei, kann sich nur darauf beziehen, daß Unterseeboote und Torpedoboote am Kampfe beteiligt sind. Der Angriff kam den Engländern sehr ungelegen, dq sich augenblicklich einige ihrer besten Schiffe, die im Falklandinselgesrcht beteiligt waren, auf dem Ozean befinden. 8 Rotterdam, 17. Dezember. Das Bombardement von Westhrrtlepool und Scarborough begann um 8 Uhr morgens und hielt eine Stunde an. Westhartlepool und Scarborough wurden von zwei deutschen Kreuzern, die ein lebhafte« Feuer eröffneten, bombardiert, während ein kleine« Sch ff Scarbo rough beschoß. DaS Wett« war undurchsichtig, rS herrschte dichter Nebel. Die Forts von Hartlepool erwiderten daS Feuer, und vier englisch« Torpedoboote liefen aus, doch ge lang eS den deutschen Schffen, in südöstlicher Richtung zu entkommen. In beiden Slädtrn wurde durch daS Feuer be trächtlich« Schaden angerichtrt. Verschiedene Kirchen und andere hochgelegene Gebäude wurden schwer beschädigt. Unter der Bevölkerung entstand eine wilde Panik, zumal viele Per- sonen getötet wurden. 8 Amsterdam, 17. Dezember. Dir erste offizielle Mel dung der britischen Admiralität üb« dir Brschießung von Hartlrpool und Scarborough lautet nach ein« Meldung dt» Reutrrbüro» wie folgt: Im Laufe des Morgen« veranstaltete ria deutsch^ Kreuzrrgrschwadrr vor der Vorkshtreküst« «in«' Deutsche Kriegsschiffe beschieße» die Ostküste Englands Was die Engländer mit ihrer Rirsenflotte bisher nicht gewagt, einen Vorstoß auf die feindliche Küste, hat unsere mutige deutsche Hochseeflotte zum zweiten Male gewagt. Nachdem sie am 3. November Uarmouth an der englischen Rordwestküste beschossen und beschädigt und dabei in einem Seegefecht rin englische» Untrrserboot vrrnichtrt, sowie einen als Wachschiff dienenden Kreuzer beschädigt hatte, unter nahmen gestern Teile d« Hochseeflotte einen Vorstoß nach der rnglischr» Ostküste, über dessen Zweck und Verlauf Einzel heiten noch nicht gegeben wndrn können, dn ab« doch von Erfolg war und einen hohen moralischen Wert hat. Ueber den Vorgang liegen folgende Meldungen vor: (Amtlich) V78 Berlin, 16. Dezember abends. Teile unserer Hochseestreitkräfte unternahmen einen Borstoß nach der eng lischen Ostküste, beschossen am Mittwoch früh die beiden befestigten Kttstenplätze Scarborough und Hartlepool. Ueber^den weicheren Verlauf der Unternehmung können zurzeit noch keine Mitteilungen gemacht werden. Chef des Admiralstabes v. Pohl. Nichtamtlich wird hinzu gemeldet: Nach englische« MelduNgtzn wurde* in Hartlep^ 20 Per sonen getötet, 80 verwändet und beträchtlicher Schaden angerichtet. Der Gasometer brennt. Die Beschießung von Westhartlepool begann zwi schen 8 und S Uhr früh. - S« Scarborough wur- de» zwei Kirche« beschädigt, mehrere Dächer sind eingestürzt. S« Whitby soll die historische Abtei teilweise zerstört sein. Die Bevölkerung flieht i« da» LandeStnuere. Dt« genannten Hafenplätze liegen im Osten Englands an der Nordkyste, sämtlich zwischen 64. und 55. Grad nördlicher Breite. Der südlichste der Orte ist Scarborough in der Graf schaft Aork an der Nordsee mit annäherud 39000 Ein wohnern. Der Hafen ist der wichtigste auf der Ostküstc von England, zwischen dem Humbn und dn Themse, geschützt durch eine Mol« und Batterien. Weiter nördlich liegt Whitby mit 12 000 Einwohnern. Hartlepool in dn Grafschaft Dur ham, auf einem Vorgebirge an der Nordsee gelegen, zählt etwa 23000 Einwohner, die sich vier Kilometer entfernt an diesen Hasrnplatz anschließende Stadt Westhartlepool hat 63000 Einwohn«. ' , » R»tterd«W^17.-DrM^ Dg» Bombardement von Scarborough durch dk« deutsche Flotts rief dort die größte Kll88 Send wclt- rifche Wurst erg. 9. Panik hervor. Die Bevölkerung flüchtete auf den Bahnhof, I Demonstratio» und beschoß Hartlrpool, Whitby und Searbo- wo ein bereits dicht besetzt« Zug nach Hull stand. ES spiel- rough. Line gewisse Anzahl d« schnellsten deutschen Schiffe ten sich unbeschreiblich« Szenen ab. Hunderte d« wütend durcheinander schreienden Menschen hielten die Trittbretter dn Eisenbahnwagen besetzt und verteidigten ihr, Plätze, in dem sie sich an dem Dache des Wagen« anklammerten, um sie gegenüber den neuanstürmenden behaupten zu können. Da» Bombardement schien eine große Wirkung erzielt zu haben. Der Heizer de« Zuge« erklärte, er habe gesehen, daß kurz nacheinander drei Schornsteine großer Fabriken ringe- R 5 V,9 rische str.11 ch >r»tag, r an r. 10.