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U»er»owi- find unsere Bortruvveu eiugerückt. Ttellver- tretender LH es deS GeueralstabeS, von Höfer, General« Major« D« Krtegskorrrspondent der „Neuen Freien Presse" meldet: Die Kämpfe bei PrzemySl und Hrrmanowitz dauern mit Ungeminderter Heftigkeit fort. Di« Russen scheinen von Lemberg Verstärkungen bekommen zu haben. Sie haben ver zweifelte, aber vergebliche Versuche gemacht, sich der Höhe Magiera, die ihnen am 17. Oktober entrissen worden war, wieder zu bemächtigen. In der vergangenen Nacht und heute um 6 und 8 Uhr morgens griffen unsere Artillerie« truppen ein. Auch die schweren Geschütze der südöstlichen Zwischrnbatterien feuerten heftig. Die Bozener LandeSschützen stürmten mit einer Bravour ohnegleichen und lösten allein eine Aufgabe, welche drei Regimentern gestellt war. Man steht dem Ende der Kämpfe zuversichtlich entgegen. Die Kämpfe zur See Die deutschen Unterseeboote EhrtsttlMis, 22. Oktober. „Aftenposten" schreibt: Die Zerstörung feindlicher Handelsschiffe war bisher die Auf gabe der Kreuzer. Vorläufig kann die Episode mit dem eng« uschen Dampfer „Glitra" ein einzig dastehender Zufall ge nannt werden, er deutet aber an, welche vielseitige Rolle Unter seeboote im Läufe der Zeit zu spielen berufen sind Christianis, 22. Oktober. Die Tat des deutschen Unterseebootes, welches das englische Schiff „Glitra." vor der Uprwegischen Küste versenkte, erregt in der hiesigen Presse großes Aufsehen. Der norwegische Admiral Börrissrn schreibt: Die Nordsee erlebte vor der norwegischen Küste eine Pre mier« auf dem Gebiet des großen KrieqSdramaS. Der Held war ein Kapergast, der aus der Meerestirfe aufstieg. Alle qlim Btgriffe geraten inS Wanken. Was Nützt da ein Br« Wtschiff, ein Kreuzer, um den englischen Handel zu schützen? Das Unterseeboot wird auf dem zukünftigen KriegStheater zur Ss« mancher Ration ungeahnte Überraschungen bereiten. Wenü^ Krieg flach Ansicht der „Times" noch viele Jahre dauern wird, dann kann Deutschland noch viel Unterseeboote bauen. Der alt« Kreuzerdienst müßte jetzt abgeschafft werden, denn der Seedienst ist von nun an gefährlich. , Die Emden auf der Pirsch Die „Einden" wird der englischen Handelsschiffahrt von Tag zu Tag unheimlicher und kostspieliger. Bisher waren elf Schiffe bekannt, die die „Emden" versenkt hatte. Nun sind, wie gestern gemeldet, weitere sechs vtmsche Handels dampfer diesem flinken Kreuzer mit seinem hervorragenden Führer zur Beute gefallen. Macht zusammen: siebzehn Opfer emrS einzigen deutschen Kreuzers! Dazu kommen noch die schmerzlichen Verluste, di« die Kreuzer „Dresden", „Leipzig", „KarlSruhr", „Scharnhorst und „Gneisenau" der englischen Handelsschiffahrt beigrbracht haben. Schon kürz lich wurden vom Hafenamt in Hull 36 verlorene Schiff» zu gegeben, diese Zahl erhöht sich jetzt auf 42! Das deutsche Volk kann mit größtem Stolz auf diese Leistungen der Kreuzer blicken. Allen voran strahlt aber der Ruhm der „Emden". Hoffentlich gelingt eS ihr, die bisher so überaus glücklichen Kreuzfahrten noch recht lange mit gleichem Erfolge sortzusetzen. , d Rotterdam, 23. Oktober. (Spezial. Telegramm der Telinion). Die neuesten Kaperfahrtcn der „Emden" ver anlaßt die Londoner „Times", der englischen Admiralität ihr« Unzufriedenheit auszudrücken und darauf hinzuweisrn, daß der Tätigkeit der deutschen Kreuzer viel zu wenig Auf ¬ merksamkeit zugrwendet würde. Der Schaden, den di« „Emden" bei den Kaprrfahrten der englischen Marin« brrritS zug«fügt habe, komme dem Wert reines Dreadnoughts gleich. Die Kreuzfahrten der „Emden" seien eine ständige Beun ruhigung des Schiffsdienstes nach Indien. Auch die Ver sicherungsprämien setm bereits enorm gestiegen. Stapellauf eines französischen Großkampfschiffes V. Brest, 21. Oktober. Das Linienschiff „Flandre", rin Schiff von 25000 Tonnrn, ist grstrrn von Staprl grlaufrn. — Dir „Flandre" hat eine Länge von 175, eine Breite von 27 Metern, eine Geschwindigkrit von 21 Knoten, eine Be satzung von 1100 Mann und eine Armierung von 12 34« Zentimeter-, 24 13,8-Zentimeter- und 4 4,7-Zentimeter-Ge schützen. Die Kämpfe um Tsingtau „Evening News" veröffentlicht rin Telegramm aus Tient sin, worin es heißt, daß die letzte Phase der Opträtionen gegen Tsingtau bald beginnen solle. Die Japaner hoffen, den Platz spätestens Ende Oktober nehmen zu können, wenn sich die Garnison nicht vorher ergebe. Die Hoffnung der Japaner, Tsingtau bis Ende Oktober erobert zu sehen, wird wohl ebenso trügerisch sein wie die, daß die deutsche Besatzung sich ergeben wird. „Daily News" berichtet: Ein Taifun hat in Kiautschou die Landungsmole zerstört. 20 japanische Segelboote sind dabei zugrunde gegangen. Berlin, 23. Oktober. Ein Telegramm aus Schanghai meldet: Sicherem Vernehmen nach ist der japanische Kreuzer „Takatschio" vor Tsingtau auf eine Mine gelaufen und durch das angreifende Torpedoboot S. SO vernichtet worden. Das Torpedoboot wurde nach dem Angriffe 60 Mellen südlich von Tsingtau auf Strand grsttzt ünd g^sprengt. Dke Mann schaft ist gerettet. Die Japaner fällen über unsere Kolonien her V London, 22. Oktober. Das Reutersche Büro meldet aus Tokio: DaS Marineministerium gibt bekannt, daß die Marschall«, Mariannen- und Karolineninseln aus militärischen Gründen besetzt worden sind. Portugals Borwand für eine Kriegs erklärung Nach Meldungen französischer Blätter verlautet aus Lissabon, Portugal werde seine Kriegserklärung an Deutsch land damit begründen, daß die Deutschs» von Deutsch-Ost« afrtka aus in das angrenzende portugiesische Gebiet von Mozambique eingedrungrn seien und dort einen portugiesischen Unteroffizier und vier Soldaten erschossen hätten. Das por tugiesische Kabinett soll darüber bereits Erklärungen von Deutschland verlangt haben. Seit vorgestern abend verlassen viele in Portugal wohnende Deutsche das Land und begeben sich nach Spanien. In Gibraltar sollen 16 Transportschiff« zur Abholung portugiesischer Truppen bereit liegen. Land»«, 23. Oktober. „Daily Chroxicle" meldet: Die kürzlich in Umlauf gesetzten Gerüchte von einer Einmischung Portugals in den europäischen Konflikt sind unbegründet. Englische Goldaufkäufe in Deutschland? Nach einer Meldung des „Köln. Stadtanz." bemühen sich in den letzten Tagen ausländische Personen' deutsches Goldgelb zu sammeln, sür das sie ein Aufgeld bezahlen. An- Die 36. sächsische Verlustliste enthält folgende Angaben: (Da» den Name» betgefetzie s bedestet „gefallen"). Brigade-Erfatz-Bataillou Nr. 45. Leistner, Alfred, Res. d. 4. Komp- Brtgade-Srsatz-BataMon Nr. «4. (Lxaonvillor S1. u. 23. S.) 1 Ldwehrm. der 4. Komp, vermißt. 3. Infanterie-Regi. Nr. ISS, Zittau. Stab 8. Bataillon -j- Weichsel, Kurt, Assistenzarzt, Magdeburg 1 Soldat leicht verwundet. 10. Komp. (Oraoovo 26—28. S.) 3 Mann gefallen, 1 verwundet, 17 leicht verwundet, 4 vermißt, darunter- -j- Schlemmer, Edmund, Gcfr., DreSden-A. -j- Ebert, Arthur, Copitz j- Haufe, OStar, Kleinhähnchcn. 11. »omp. (Oraouns 26.—27. 9., Oksvroux 29. 9,) 6 Mann gefallen, 5 schwer, 8 leicht verwundet, 16 vermißt, darunter: - - Mazur, Aug-, Hornist, Dylokcn Kr. Oppeln - Gleisberg, Willy, DreSden«N. - j- Ritter, Kurt, DreSden-B. Bach, Friedr., Pockau - - Pieschner, Kurt, Gcsr. d. Res, KunnerSdors - Scheibler, Gust., Res., OberwcigSdorf 12. Komp, 23. 8., OourovUss ^ss 30. 8., Oraonoo 27. u. 28. 9.) 4 Mann ge fallen, 7 schwer, 17 leicht verwundet, 17 ver mißt, 1 in Gefangenschaft, darunter: Jentzsch, Gustav Otto, Vizcfeldw., Nieder- rupperSdorf MöbiuS, Friedr. Arno, Ebersdorf, leicht vcrw Fränzel, Otto Hugo, Neudörfel Tausch, Ernst Emil, Oppach Härting, Rich. Arthur. Stolpen Reserve-Jnfanterie-Negiment Nr. 102. 5. Komp, «krosnov 26.-27. 9.) 10 Mann gefallen, 21 schwer verw, I v.-rw., 61 leicht verwundet, darunter: " Dittrich, Paul. Meißen ' - .Auer, Arno Eugen, Mciß-n Kusch,'Otto, llnteross, Meißen - Becker, Emil, Meißen ''.Schubert, Paul Max, Deutschenbora Erler, Thcod., llnteross., Gruben - Vogel, Paul, Alttanneberg - Gruhle, MagncS, Starb-ch s Wünsche, Herm., Gefr., Niedcrfähre Kockisch, Alwin, Glaubitz. 6. Komp, (keosnss 26.-27. 9) 16 Mann gefallen, 22 schwer, 57 leicht vcrw., darunter: Kinne, Bruno Georg, Leutn- d. R., Dresden Sachse, Otto, Soldat Voigtländer, Bruno, Soldat Fichtner, Otto, Gefr. 7 Krätz, Herm.. Soldat Range, Paul, Oederan, leicht verw. Stolle, Kurt, Gefr. s Börner, Willy. Soldat - RieSland, Otto, Soldat " Kühne, Kurt, Gefr. - Neubert, Wolfgang, Soldat - Brünniche, Gust., llnteross. - Fritsche, Karl, Unteroff. " Rätze, Kurt, Soldat j- Einach, Paul, Soldat - Maiwald, Fritz, Soldat ' Schröder, Karl, Gefr. 7. Komp (krosuss 16, 26. und 27. 9.) 12 Mann gefallen, 18 schwer vcrw, 1 verw , 29 leicht vcrw-, 3 vermißt, darunter: " Schöne, Otto, Unteroff, Gruben ' Neuhold, Max, Gefr., Cöthen - Oehmig, Bruno, Nimtitz - Müller, Max, Unteroff., BurthardtSwalde - Engel, Otto, Gefr.. Klöditz - Mittlinger, Paul Zinnberg - Scigc, Otto, Otzdvrf ' Rolle, Otto, Gola . - Gerber, Paul, Schönau " Triebe, Alfred, Löthcim ' Lohse, Rich., Naundorf " Scholz, He-m , Soldat. 8. Komp (krosovs 12., 16. u. 26—28. 9.) 3 Mann gefallen, 2 leicht verwund-, 6 vermißt, darunter: j- Kaiser, Joh, Leutn , Dresden -j- Böckelmann, Paul, Roslau -j- Türke, Clem, Naustadt. Reserve-Jnfauterie-Reaiment Nr. 104. 1 Komp. (9-, 10. u. 19 9)3 Mann gefallen, 19 verwundet, 15 vermißt, darunter: 's Donath, Georg, Hauptmann, Zwickau s Kaiser, Franz OSkar. Gefr., Schöneck -j- Tuchscherer, Hugo Edgar, Beierfeld 2. Komp, (kivrre-dlorains 10. u. 20. 9.) 1 Mann gefallen, 10 verwundet, 4 vermißt. Kirsten. Leutn. d Ldw., Annaberg. 3. Komp (9., I'. u. 22. 9.) 4 Mann gefallen, 11 schwer, 9 leicht verw., 1 vermißt, darunter: - Thallwitz, Obcrleutn. d. Ldw. I, Altenburg - Valentiner, HanS, Leutn., Zwickau - Roßbergcr, Ofsiz-Stcllvcrtr., Chemnitz - - Schmidt, Friedr. Traugott Paul, Ursprung 4 Komp (Oouvzr 9., kivrro-Uorruus 10. n. ck. däarno 21. 9.) 5 Mann gefallen, 10 schwer, 11 leicht verw., 11 vermißt, darunter: 's Dölling, Emil, Brcilcnscld 's Winkler, Paul, Mittclfrvhna s Möckel, Willy, Chemnitz 's Ludwig, Rob., Bloscnbcrg 's Gimpe, Paul, Gesr., Chemnitz 0. Jufanterie-Regimeut Nr. 105. 's Flechsig, Gesr. d. I. Komp , Stenn. 8. Infanterie-Regiment 107, Leipzig. (8t. Hiluiro 26. 9.): 's Dreßler, Res. d. 2. Komp., Hausdorf. 0. Infanterie-Regiment 133, Zwickau. Regimentsstab. (8oll»i2 26. 9.) 1 Offizier leicht verwundet. Referve-Jufauterie-Regimeut Nr. 133. 1. Komp. 1 Reservist verwundet. Stab 2. Bataillon. 's Jordan, Major, gefallen. 6. Komp. 14 Mann gefallen, 55 verwundet, 29 vermißt, darunter: - Reinhold, Offiz.-Stellvcrtr. 's Mehl orn, Friedr., Vizcfeldw, Leipzig Köhler, Paul, Unteroff., Riedcrzwönitz - Kolditz, Albert, Albernau - Enderlein, Guido, Gesr., Markersbach " Götz, Paul, Krimmitschau Unger, Arno, Schönheide - Hoppe, Otto, WcißcnsclS Graupner, Louis, Raschau Bach, Ernst, Crottendorf - Weigelt, Ernst, Schneeberg " Puschmann, Karl, Aue - Fritzsch, Martin, Bockau - Neumann, Paul, Weidenpctersdorf. 6. Komp. 7 Mann gefallen, 22 verw., 4 vcrm., darunter: Groß, Eug.. Gefr., Hammerunterwiesenthal - Escher, Oskar, BermSgrün Krauß, Ernst, Mittweida " Unger, Kurt, E^enstock " Wcbcr, Emil, Friedrichsegen - Uhlmann, Herm, Halberstadt -s Meyer II, Oswald, Wildcnau 7. Komp. 8 Mann gefall., 35 vcrw, 5 vermißt. 's Riedel, Ossi; -Stellvcrtr, Zwickau s Kiutzsch, Emil, Waldheim 's E cit, Paul, Schneeberg ' Unger, Paul, Eibenstock Fischbach, Rich-, Tambour, Auerbach - Laubner, A'thur, Gefr, Zeitz - Ficker, Oswald, Gefr, Thalheim - Döhler, Wa'ter, Kirchberg. 8. Komp. 13 Mann gefallen, 5 verw, 2 leicht verw., 37 vermißt. - Hunger, Ku t, L utn d. Ldw, Glauchau - Kreisel, Fritz, Ofsiz- Stcllvcrtr., Borna 's Müller, Bruno, Ldwehrm, Altenburg Neidhardt, Arno, Mittweida, vermißt ' Fischcr, Adolf, Unteroff, Lauter - Mütenzwei, Kurt, Gefr., Öfterste!» - Martin, Alfred, Zwickau - Marte, t, Paul, Schwarzenberg 's Solbrig, Max, Unteroff, Pöhla 's Zillmann, Max, Bockwen Zapf, Heinr-, Hirschberg - Kaufmann, Herm-, Gesr, Scheibenberg Hauffe, Kurt, Eibenstock - Schubert, Oskar, Callnberg Fortsetzung in nächster Nummer. grblich soll«» dir Holländtr beritt stin, für 100 Mark.deutsch«- Goldgrld 104 bis 107 Mark Papiergeld zu zahlen. Einem Bankgeschäft sollen für 1000 Mark Gold 60 Mark Nutzen geboten worden sein. Ob di« Vermutung richtig ist, daß diese Käufe für englische Rechnung gemacht werden, vermag das Blatt nicht zu sagen. ' * * Weitere Meldungen V. Berlin, 22. Oktobrr. Personen, die Auskünfte über Kriegsgefangene wünschen, wenden sich zweckmäßig mit tels Postkarte an folgende Adresse; An das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, BrrmittelungSbureau für Kriegs gefangen«, Genf (Schweiz.) Die Rückseite der Karte ist nach folgendem Mustrr auszufüllen: Name deS Angehörigen, Vor namen, Namm, Truppengattung (Inkorporation), Nummer, Datum, Wohnort, wo zuletzt grsehm, gefangen oder verletzt, fo genau wie möglich also; Name und Adresse des Absenders. Berlin, 23. Oktober. Der Landtag bewilligte gestern einmütig die Kriegsvorlage von 1*/, Millionen Mark. An der Verhandlung beteiligte sich nur ein sozialdemokratischer Vertreter, der Ausstellungen machte, aber mit seinen Genossen schließlich für die Vorlage stimmte. Der Platz deS auf dem Felde der Ehr« gtfallrnen natl. Abgrordnrten Hasrncltver war -sinnig gtschckückt. Viele Abgeordnete nahmen in Uniform mit dem Eisern«» Krmz t«il. Abg. v. Maltzahn, drr verwundtt ist, ließ sich im Fahrstuhl zur Sitzung bringen. v VerliS, 22. Oktober. In Gegenwart der Kaiserin fand heute im prÄWchey Abgeordnetenhaus eine stark be suchte allgemeine Versammlung statt, zu der sich auch mehrere Minister eingefunden hatten, um über den „Kälteschutz der Truppen" zu beraten. Jeden Donnerstag geht jetzt ein Zug mit Liebesgaben nach dem östlichen oder westlichen Kriegs schauplatz ab. Heute verläßt ein Transport von Liebesgaben im Werte von etwa 3 Millionen Mark Berlin. Berlin, 23. Oktober. Die „Liberale Korresp." meldet aus St. LouiS: Die übel zuayrtchtetrn englischen Kriegsschiffe, di« schon nach Ausbruch des Krieges in den Hafen von Hong kong einliefen, sollen die britischen Kreuzer „Dimotaur" und „Hamshire" fein. Man vermutet, daß sie mit den deutschen Kreuzern „Scharnhorst" und „Gneisenau" im südlichen Teil des Chinesischen Meeres ein Gefecht gehabt haben. v. Wit», 22. Oktobrr. Das Extrablatt schreibt: Die Drei-Milliardeneinzahlung auf die deutsche Kriegsanleihe hat k rn Wert eines großen Sieges. k Kopenhagen, 23. Oktober. Nach Londoner Meldung«» hat die englische Regirrung beschlossen, alle im Lande woh nende» deutschen und österreichischen Untertanen, die im wehr- pflichtigrw Aller stehe», zu internieren. Mit der Ausführung des Beschlüsse- wurde sofort begonnen. v. Lvntzon, 22. Oktober. Nach einer Reutermeldung aus Wafhington vom 19. d. Mts. hat das Staatsdepartement dem britischen Botschafter mitgeteilt, daß Amerika die Einfuhr von Lebensmitteln nach Belgien zur Unterstützung der dortigen notlriveoden Bevölkerung beschlossen habe. v. LosSo«, 22. Oktohrr. Reutrrbureau meldet aus Batavia: Ein gewaltiges Feuer verwüstet weit« Gebiete im Westen von Borneo. Dichte Rauchwolken verhindern die Schiffahrt zwischen Java und Singapore, da die Leuchttürme in dichtem Rauch eingehüllt sind und sie nicht gesehen werden können. Der zwischen Java - China—Japan velkrhre«de Dampfer „Demahi" ist seit einigen Tagen überfällig. Man befürchtet, daß er in der Bankstraße verloren gegangen ist, weil die Rauchwolken den Ausblick verhindert haben. Washington, 23. Oktober. Die Presse erörtert lebhaft die Beschlagnahme des Standart-Orl-Schiffes „Brindilla" ! durch einen englischen Kreuzer. Man erwartet einen heftigen Protest. * * Die Festsetztmg von Höchstpreise» für Getreide ««- Nahrungsmittel dürfte, wie die „Sächsische StaatSzeitung" von zuverlässiger Sette hört, nicht mehr lange auf sich warten lass««. Unter dies«» Umständen erscheint eS unerklärlich, daß die Besitzer von Getreide ihre Vorräte trotz günstiger Angebote lediglich deswegen zurückhalten, weil sie «in wtitrrrS Strigrn der Preise erwarten. DaS formelle Recht des Eigentümers, seine Ware solange zurückzuhalten, bis ihm ein nach Lage der Ver hältnisse angemessener Preis geboten wird, soll hier nicht länger erörtert werden. Dagegen muß in Deutschland jetzt mit aller Bestimmtheit darauf hingewiesen werden, daß die Höchstpreise, deren Festsetzung vom Bundesrat für das ganze Deutsche Reich geschehen dürfte, die Höhe der Preise nicht erreichen werden, die den Besitzern von Getretdevorräten in ver letzten Zeit vielfach vergeblich angeboten worden sind. Dieselben Erwägungen treffen auch für die Kartoffeln zu. Es entzieht sich der Kenntnis, ob die Festsetzung von Höchst preisen sür Kartoffeln vom BundeSrat ausgrht oder den Landesbrhörden Vorbehalten bleiben wird. Daß aber bei fernerer Zurückhaltung dieser War« Höchstpreise auch sür Kar- tüffeln folgen wrrßtchist mit Äichrcheit zu erwarten. -lut WtS« twa Valeriana Frankenberg, de» 23. Otober 1914. s König Friedrich August ans dem Kriegsschauplatz. Amtlich wird gemeldet: König Friedrich August begab sich am Mittwoch vom Großen Hauptquartier nach verschiedenen Teilen des westlichen Kriegsschauplatzes und dabei nach dem Korps-Hauptquartier des Kommandierenden Gen!rals von Kirchbach und dem Hauptquärtier des in Dresden ausgestell ten Armeeoberkommandos. Drr König besuchte einen Teil der sächsischen Truppen und begab sich bis in die vorderen Strllungrn, von denen er einen Einblick in die feindlichen Stellungen gewann. König Friedrich August hatte Gelegenheit, ven Kronprinzen und den Prinzen Max zu begrüßen. Eine größere Anzahl Offiziere und Mannschaften wurden vom Lönig mit KriegSorden ausgezeichnet. König Friedrich Angust hat der vom Gen«ral der Arttl« erie von Kirchbach im Namen der sächsischen Armee am 21. Oktober ausgesprochenen Bitte, das Großkreuz und das Ritterkreuz des militärisch«» St. HrlnrichS-OrdenS anzuneh- mrn, «ntsprochen. f* De» Helpentop fürs Bat«rland starb imFeldlazarett zu BouzierS in Frankreich infolg« schwer« Verwundung