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Mittwoch, »«30 September 1914 73. Johrg««» Der Stadtrat. Sparkasse Ebersdorf 0 rsglivk» Vse-Linsung. s»U8.v«»r. spätestens bis 20. Oktober GemeindeverbaMsparkasse Wieso (Bezirk Chemnitz) A' s Prozent Täaltcde Ber,ins»ng. 10 das i 11. das »V»l8okui-8«iiui8«1o i attmouatlich. Frankenberg, den 29. September 1914. Auf dem Schlachtviehhof« Ehemuttz ist dieMaal- «ad Klauenseuche auSgebrochen. Dresden, am 28. September 1914, ES sind zu. zahlen: "" «"Mag sgx die nach 2 und für me nach S^r«. für die Mark Einkommen- o OE? Vom Handel und Gewerbe geschätzten Einkommens, 3. der 2. Termin ber 2^ Termin »rm»aL«„«i>d«ttrL8S nach 1'/, Pfg. für die , « Li vi« und di« r bi- LS. Okt. auf 3ult bi« Drzrmbrr dirfes JahrrS, ! während dir Einhrbung der Beiträge für di« «»dünS« und die Reichsstempelabgabe W nicht stattfindet, sondern nach Mitteilung der Königlichen BrandvrrsicherungSkammer für den Apriltrrmtn Vorbehalten bleibt, 5. die bereits fälligen sosort, 6. das 4. Quartal der »r«»Sv«Io»tvusr. s 7. das 3. Quartal der iMIvrwtvnwr, t ^is 8. Oktbr. 8 die bis LS. Oktober, 9. die von geselligen Vereinen und Poule-Klubs bi- LS. Okt. Zrankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger -MU sm hü MMt -MeiiMmW Wo, dm ZöniM -MM md -eil KlMM z« ImkM- i Ka. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Aeiire Aendevung in dev Ttviegslnge der des den München, 29. September. Prinz Franz von Bayern, dritte Sohn des König«, Generalmajor und Kommandeur 2. Bayr. Jnf.-Regts. „Kronprinz" in München, ist bei letzten Kämpfen am Oberschenkel verwundet worden und befindet sich auf dem Transport nach München. den nicht von dm Deutschen besetzten Gegenden alle waffen fähigen Mannschaften und die Jahresklasse 1914 aufgeboten. Die gefangenen Deutschen in Frankreich Amtlich wird von französischer Sette gemeldet: Der Bot schafter der Bereinigten Staaten in Paris hat, von seinem Delegierten in Bordeaux begleitet, die Lager von FlerS im Ornedepartement und Blaye in der Gironde besichtigt, wo di« deutschen Gefangenen und Verwundeten untergedracht sind. Aus den Erklärungen des Botschafters geht hervor, daß die ! Organisation ausgezeichnet ist und daß die Internierten über die Behandlung und Pflege, dir ihnm zuteil wird, sehr be- friedigt sind. Ein Zeppelin bei Ostende Aus Ostende wird gemeldet: Ein Zeppelinluftschiff unter nahm in der letzten Nacht eine neue Streisfahrt, ohne jedoch über Ostende zu kommen. Es überflog Almost, Gent und Deynze, wo es um 1 Uhr 30 Min. fünf Bomben warf. Darauf wandte sich das Luftschiff nach Thourout in der Richtung auf Courtrai und Tourai und schlug schließlich die Richtung nach Osten ein. Ein Zeppelin über Warschau? Wir das Reutersche Büro aus Warschau meldet, überflog am Sonnabendmorgen ein Zeppelin-Luftschiff die Stadt und warf zwei Bomben herunter. Der angerichtete Schaden sei gering gewesen. Der Luftkrruzer soll nachher angeblich bet Modlin heruntergeschossen und die Besatzung gefangen ge nommen worden sein. — Bestätigung bleibt abzuwartm. Zusammenstoß zwischen Russen und persischen Sumai-Nomaden Koustautiuopel, 29. Sept. Türkischen Blättern zufolge sand in Siw-dji an der russisch-persischen Grenze ein ernster Zusammenstoß zwischen Russen und Sumai-Nomaden statt, wobei zwei russische Offiziere und 200 Soldaten getötet, vier russische Offiziere und vierzig Soldaten verwundet wurdm. Die Nachricht wird offiziell bestätigt. Die Dardanellen gesperrt Koustautiuopel, 28. September. Dt« Dardanellen wur den für jeden Verkehr durch Terminen gesperrt. Gärung in Serbien Sofia, 29. Sept. „Volja", das Organ Chenadiews, berichtet aus Nisch von allgemeiner Gärung in Serbien. Jeder Tag könne einen Aufstand bringen. Abermals haben mehrere Artillerie-Regimenter grmeutert. Die gesundheitlichen Ver hältnisse seien erbärmlich. Die Militärliga verlange von Pasttsch Abhilse. Dessen Stern sei im Erblassen. Der König sei stumpf und teilnahmslos, der Kronprinz Alexander ratlos. Wie», 29. Sept. Nach einer Depesche aus Sofia wird gemeldet: Die österreichische Offensive hat schwere Folgen sür Serbien. Jeder Tag kann einen allgemeinen Aufstand bringen. Dieser Tage haben wieder einige Regimenter ge meutert. Täglich starben 2—300 Personen. Die Hand- habung der hygienischen Maßnahmen ist ganz erbärmlich. Die Soldaten weigern sich, bei Cholera-Baracken Dienst zu tun. Prinz Franz von Bayern verwundet deutschen schweren Artillerie und der österreichischen Motor mörser kraftvoll weiter erfolgen. Am Donnerstag abend er oberten die Deutschen St. Mihiel, Freitag früh wurde das Fort Camp deS Romains im Sturm genommen. Einige Schritte neben der österreichischtu Motorbatterie gerieten wir Kriegsberichterstatter in ein scharfes Schrapnell- und Gra- natenfeuer. Das singende Pfeifen der Schrapnells war un heimlich. 15 Schritte vor mir platzte ein Schrapnell, ein anderer Schrapnellschuß tötete an der gleichen Stelle zwei Landwehrleute. Wir brachten uns mit der österreichischen Bedienungsmannschaft in einem Wall in Deckung vor der glänzend schießenden feindlichen Artillerie. Unsere Motor mörser arbeiteten, von den Deutschen bewunderungswürdig be dient, vorzüglich. Zwei Kilometer von uns entfernt war ein Artillertegrsecht, ' Die Kämpfe um Verdun Im „Lokalanzeiger" schreibt ein alter preußischer Offizier zu dem Schlichen des eisernen Ringes um Verdun, daß unsere Artillerie durch die Vernachlässigung der schweren Artillerie in Frankreich in den letzten Jahren in dem langen 120-Millimrter- und 150-Millimeter-Geschütz kaum einen ebenbürtige« Gegner finden dürste, und was unsere Mörser betnffe, so habe der größte französische Mörser kaum größere Kaliber als 27 Zentimeter. So werden die Franzosen die Kämpfe mit wenig Aussicht aufnehmen müssen. Da wir auch mit einer tapferen Verteidigung von Verdun rechnen müssen, so möchten wir raten, nicht zu früh ein Resultat der 42-Ze,timrt«r-Geschütze zu verlangen. Unsere Feldgrauen haben gerade an dieser Stelle der Maas rin ganz besonders schweres Stück Arbeit zu bewältigen. Auch in der „Kreuz zeitung kommt die Ansicht zum Ausdruck, daß untere braven Truppen bei Verdun ein unendlich hartes Werk zu leisten haben, aber trotzdem ruht in uns allen die feste Hoffnung auf einen stieren Erfolg. 100000 französische Verwundete Angrblich aus Bordeaux wird dem „Giornale de Italia" mitgrteilt, daß die unvollkommene Organisation der Verwun- deientransporte schars getadelt wird. Die Regierung stellt in einer Note sest, daß bei der Notwendigkeit, die Verwundeten aus dem Gefechtsfeld schnell fortzuschaffen, da sie sonst von den Deutschen rücksichtslos beschossen würden, es ganz unmöglich sei, die Transporte in normaler Weise einzurichten, uud es war daher während der Kämpfe an der Aisne nicht möglich, die zur Aufnahme von nahezu 100000 Verwundeten bereit- gestellten 170 Züge der Sachlage entsprechend auszunützen. Der Kampf um Antwerpen beginnt Der Kriegskorrrspondent des „Deutschen Kuriers" vor Antwerpen telegraphiert seinem Blatt: Seit einigen Tagen sind hier zwei Batterien französische und eine Batterie belgische Geschütze formiert, bespannt und mit Mannschaften besetzt. Es wird täglich exerziert, und am Sonnabend wurde zum ersten Mal schars geschaffen. Die Munition, di« dabet verwandt wurde, stammt bei den Fran zosen aus der Beute von Maubruge, wo große Vorräte an Munition gefunden wurden, weshalb nicht zu fürchten ist, daß die Munition auSgeht; da« gleiche gilt für dir Maschinen gewehre, von denen gegen hundert wieder in Gebrauch genommen wurden, mit denen zum Teil die Truppen auSgestattet, zum Teil besondere Formationen gebildet wurden, wobei sich aller dings herauSstrllte, daß das deutsche Material dem französischen überlegen ist. Die Ausbildung der in Belgien garnisonierenden Truppen wird wie im Frieden weiter betrieben. Die noch nicht vollkommen ausgerüsteten Truppenteile werden nach und nach vollkommen neu ringtkleidrt, und man kann darin die Fortarbeit der heimischen Industrie erblicken. Wie wir erfahren, hat di« btlgisch« Heerrsverwaltung in * Bon drn Kriegsschauplätzen lirgen heute amtliche Mit- teilungcn nicht vor. Die eivgegangenen privaten Meldungen lassen erkennen, daß die Kriegslage unverändert ist, der deut sche Angriff aber sortschreitet. Die Schlacht an der Aisne Das Stockholmer Blatt „DagenS Nyheter" vom 24. Sep tember entnimmt Londoner Blättern svlgendr Schilderung des Journalisten Philipp Gibbs aus Villers Cotterets (Eisenbahn- Knotenpunkt an der Linie Soisson—Parts): Den ganzen Tag lang bin ich über Schlachtfelder gewandert, die mit fürchter lichen Trümmern übrrsät sind nach dem sechstägigrn Kampf bei BIc sur AtSne, Noyon und Soisson. Wahrscheinlich die blutigste Schlacht in der Weltgeschichte. Das Dröhnen der französischen schweren Kanonen ertönt noch in der Luft und mischt sich mit dem drohenden Brummen der furchtbaren deut schen Kanonen, welche beim Vormarsch der Deutschen gegen Paris auf den Höhen ausgestellt wurden mit einer Unterlag« von Zement. Auch bei diesem dreisten Vormarsch waren die Deutschen umsichtig genug, einen Rückzug zu sichern sür den Fall, daß der Vormarsch mißlingen sollte, um sich auf «ine gute Rückzugsstellung vorzuberritrn. Unsere Truppen haben durch diese Vorsicht des Feindes schwere Verluste erleiden müssen; der Feind hat htrrdurch bewiesen, daß, wenn es auch drn Anschein hat, als ob er alles auf «ine Karte setze, er nie vergißt, für einen Rückzug zu sorgen für den Fall, daß ein Mißerfolg eintritt. Frankreich erkennt Deutschlands Erfolge an Die „Franks. Ztg." läßt sich aus Paris melden: „Nach einem am 25. September nachmittags 3 Uhr aus- gegebenen Bericht finden im Zentrum außerordentlich heftige Kämpfe statt, bet denen es drn Drutschrn an drr Maas nörd lich von Vrrdun gelungrn ist, wichtige Erfolge zu rrzielen. Auf unserer Linken findet eine allgemrine, sehr heftige Aktion zwischen unseren Kräften, welche zwischen der Somme und der Oise strhen, und den deutschen Armeekorps statt, die der Feind bei Trrgnier (westlich von La FSre) und St. Quen tin zusammrngrzogrn hat. Einige dieser drutschrn Korps sind im Zentrum hierhin gekommen, andere aus Lothringen und den Vogesen, und zwar sind diese über Lüttich und Valenci- ennrS nach Cambrai transportiert worden. Oestlich der Argonnen hat der Feind von Varennes aus auf das rechte Ufer der Maas vorstoßen können. Es ist ihm gelungen, auf den Höhen an der Maas bei Hattonchatel (zwischen Verdun und Toul) Fuß zu fassen. Er geht auf Saint Mihiel vor und hat die Forts Paroches und Camp deS Romains beschossen." Dieses sranzösische Zugeständnis unserer Erfolge beweist am besten deren Bedeutung. Von den angeführten deutschen Erfolgen sind die zuletzt erwähnten schon bekannt und durch neue ergänzt worden. Bericht eines Oesterreichers über den Kampf an der Maas-Sperrfortslinie A Wie», 29. September. Der Kriegsberichterstatter deS „Neuen Wiener Tagrbl." im Großen deutschen Hauptquartier meldet seinem Blatte: Ich wohnte den großen Kämpfen deS rechten Flügels der Belagerungsarmee bei, deren Ziel es war, die Maas-Sperrfortlinie Berdun-Toul zu durchbrechen. Die Operationen drr Armee begannen etwa vor acht Tagen, und bei den großen Kämpfen wurde der Gegner überall zurück- geschlagen. Heldenhaft war di- Erstürmung der von den Franzosen schon im Frühjahr auSgebautrn Befestigungen an dem Ostrande deS Tote Lorrain trotz starker Artillerie-Gegen angriffe. Die Deutschen warfen den Feind gegen Verdun derart-zurück, daß'ev uüfähig rüar zu großen Operationen. Noch der Sicherung -er Flanken konnte da- Borgehen der