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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 08.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191409089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19140908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19140908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-08
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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Mt Sei»« unO v«erl«ä Frankenberg. den 7 September 1S14 f* Au der Bildertafel de» Tageblattes kommen zum Aushang: Die ersten eroberten französischen und belgischen Geschütze vor dem Königl. Schloß in Berlin. — Gefangene belgische Offiziere im Munsterlager (Hannover). — Blick auf die Stadt und den Hafen Antwerpen. -s- De« hervorraaeudeu Heerführer. Der König hat dem Generalobersten Fretherrn von Hausen da» Ritterkreuz des Milttär-St.-Hrinrichs-Ordens verliehen und ihm folgen des Telegramm zugrhen lassen: „Generaloberst Freiherr von Hausen. Euer Exzellenz spreche ich meine herzlichsten Glück wünsche aus zu dem großen Anteil, den meine Armee unter Ihrer Führung an der gewaltigen Schlacht an der AiSne ge> nommen hat. Ich glaube, keinem Würdigeren als Ihnen das Ritterkreuz meines Militär-St.-HetnrichS-OrdenS verleihen zu können, der Ihnen so bald als möglich zugehen wird." -j-H. Stückgüterverkehr und Privatpostpaketverkehr ein schließlich Durchgangsverkehr nach Verbündeten oder neutralen Staaten vom 5. September ab zugelassen. Ausfuhrverbote bleiben bestehen. Unbeschränkte Beförderung verschlossener Brirfsendungen noch unzulässig. f Die Verpflegung der Gefangenen hat wegen ihrer angeblich zu weitgehenden Güte eine abfällige Beurteilung erfahren. Diese Verpflegung überschreitet aber nicht das nor male Maß der Beköstigung und es liegt nitt im Belieben der Militärverwaltung, sie zu erhöhen oder zu verringern; sie wird vielmehr genau nach den Bestimmungen der KriegS- verpflrgungSvorschrift gewährt. Die in dieser Vorschrift an- gesetzten Preise entsprechen den Preisen der Lebensmittel. Besondere Zugaben zu der von den Lagerkommandanturen geprüften Kost bezahlen, wenn sie es können, die gefangenen Offiziere und Mannschaften aus ihrer Tasche. Im übrigen trägt auch nicht die ttgme Heeresverwaltung die Kosten der Gefangenenunterhaltung; diese werden vielmehr bei FrirdenS- fchluß vom Gegner zurückgrsordrrt. Bemerkt wird noch, daß bei der den Unternehmern der Beköstigung unserer Gefangenen zuzubilligenden Vergütung auf den Kopf des Gefangenen alle die Unkosten auch mit inbegriffen sind, die dem Unter nehmer z. B. durch Verleihung von VlaS, Geschirr, Koch geräten u.a. erwachsen. Für die Beköstigung unserer eigenen Leute wird nicht unerheblich mehr ausgegeben, al» für di« auS der Schlacht entfernen sehen wie am 30. August. BiSmarck batte gesagt, eine englische Armee, die die Dreistigkeit habe, vom Festland auS argen unS zu kämpfen, müsse man einfach arretieren. General v. Kluck hatte alle Vorbereitungen dazu getroffen. Der ausgezeichnete Plan wäre auch unter allen Umständen geglückt, so schreibt man der „Tägl. Rundsch.", wenn die Engländer nur ein Weilchen standgehalten hätten. Aber Wider alle menschliche Berechnung nahmen sie schon bei dem ersten Anprall mit einer Heftigkeit ReißauS, die als Sportsleistung höchste Bewunderung verdient. Die Engländer hatten die weitaus längeren Beine, und die Energie, mit der sie von diesem Vorzug Gebrauch machten, spottet jeder Beschreibung. Selbst unsere Kavallerie hatte Mühe, m schärfster Gangart den davonwttbelnden Langbeinen wenigstens so weit au die Hacken zu kommen, daß sie sie von ihrer RückzugS- linie nach dem Meere abdrängten. Weitere Meldungen V. Bern», 6. Stptbr. (Amtlich.) Zur Bedienung kriegs gefangener Offiziere werden keine Mannschaften des deutschen Heeres kommandiert. Sofern diese Offiziere kein« Bursch«« oder Diener mitgebracht haben, werden Leute ihrer Nationa lität in der unbedingt notwendigsten Zahl aus den Mann- schaftSgefangenenlagern herangrzogen. Lauziz, 6. September. Die Kaiserin ist heute nachmit tag, begleitet von der Prinzessin August Wilhelm, hier ein getroffen. Zum Empfang hatten sich auf dem Bahnhof Ober präsident v. Jagow «lngefunden, sowie Damen und Herren des Roten Kreuzes und einig« Offiziere. Die Kaiserin begab sich im offenen Automobil, umjubett von einer großen Men schenmenge, zum Oberpräsidium, wo di« hohe Frau Wohnung nahm. V. Paris, 6. September. Dit Stadt fetzt di« Vorbe reitung«« zur Verteidigung fort. Das Boulogner Gehölz ist teilweise wie wegrastert. Di« Weg« nach Paris sind ver- barrikadi«rt. Der Zustrom Freiwilliger ist ungeheuer. Loudon, S. September. Die „Daily Mail" bringt ein Stimmungsbild aus Brüssel, in welchem das Verhalten der Deutschen gelobt und besonders hevorgehoben wird, daß sie für ihre Einkäufe Barzahlung leisten. * Das Gouvernement Lüttich warnt dringend vor Zuzug von deutsche r Arbeitern nach Lüttich, da infolge starker Arbeits losigkeit und Stillstandes der Betriebe eine Arbeitsmöglichkeit gänzlich ausgeschlossen ist. Die sechste sächsische Verlustliste verzeichnet folgende Angaben: «. Infanterie-Regiment Nr. 1«S, Strastburg. 9. Komp.: 13 Mann gefallen, 23 Man« verwundet, darunter Kurt Wei- gandt auS GörberSdorf, AmtSh- Flöha- 10. Kompanie: 14 Mann tot, darunter Hugo Schmidt aus Frankenberg, Sohn der Frau verw. Schmidt, Dammplad 1; 37 verwundet, darunter William Junghanß, Paul Neidhardt und Erich Bauer I, sämt lich auS Chemnitz 11. Kompanie: 7 Mann gefallen, darunter Gefreiter Franz Scherzer aus Chemnitz; 6 Mann schwer ver wundet, darunter Hauptmann Joh. v. Römer auS Wohlbausen i. Sa , Leutnant d. R. Eckard Meister auS Leipzig; 21 Mann verwundet, 1 Mann leicht verwundet und 1 Mann ohne Angabe. 12. Kompanie: 10 Mann gefallen, darunter Leutnant d. Res. Ernst Peter auS Leipzig; 7 Manu schwer verwundet, darunter Hauptmann Germann v. Bar auS Gravenhorst und Soldat Max Müller II auS Chemnitz; 25 Mann verwundet und 12 Mann leicht verwundet, darunter Joh. Fischer II auS Chemnitz. 10. Infanterie-Regiment Nr. 13^ Plauen i. B. 9. Komp.: 1 Mann schwer, 1 leicht verletzt. 10. Kompanie: 1 Leutnant d. Res. gefallen. 11. Kompanie: 1 Mann schwer, 1 leicht ver wundet. 12. Kompanie: 1 Leutnant gefallen, 1 Mann schwer, 1 Mann leicht verwundet. Gardereiter-Regiment, DreSde«. 2. Erk: 1 Mann vermißt. 1. Feldarttllerte-Regiment Nr. 12, Rett. Abteil., Königs brück. 1. reit. Batterie: 3 Mann gefallen, 3 Mann schwer verwundet, von denen 2 vermißt werden, 13 Mann vermißt. 2. reit. Batterie: 1 Mann gefallen, 1 Mann schwer verwundet. 3. reit. Batterie: 2 Mann gefallen, 1 Mann schwer, 1 Mann leicht verwundet. Leichte Fuukerstatio« Nr. 20, Zeithaiu. 1 Mann leicht verwundet S. Jäger-Bataillon Nr. 13, Dresden. Leutnant d. Res. Richard OSkar Stürmer tot infolge Krankheit. Von den in außersächstschen Truppenteilen stehenden Sachsen werden angegeben: 3 Mann gefallen, 1 leicht verwundet, 1 vermißt. der Gefangenen. Die vrotportiou der letzteren ist neuerdings von 780 auf 800 Gramm herabgesetzt' worden. Einer auf hoher Kulturstufe stehenden Nation wie der deutschen ist eS nicht würdig, den Haß gegen den Feind auf die wehrlosen Gefangenen auSzudehnen. Wir hoffen und wünschen, daß die gefangenen deutschen Soldaten bei unseren Gegnern eben falls eine menschenwürdige Behandlung genießen. fv Staatliche HaudelSmatzuahmeu. (Amtlich.) Im Finanzministerium zu DreSde« sand am 4. September unter Vorsitz des Finanzministers v. Seydewitz eine Beratung über Maßnahmen statt, die als geeignet erscheinen, den für Sachsen außerordentlich wichtigen, durch die Kriegsereigntffe aber stärker beeinträchtigten überseeischen AuS- und Elnsuhrvertehr zu fördern. Außer dem Minister des Innern beteiligten sich an den Beratungen die Minister des Auswärtigen, der Justiz, sowie die Teneraldir-ktion der StaatSeisenbahn, zahlreiche Vertreter deS Handels und der Industrie. Ebenso waren alle sächsischen Handelskammern, mehrere Gewerbekammern, der Verband Sächsischer Industrieller und der Exportverrin im Königreiche Sachsen vertreten. Auch der Landeskulturrat hatte Vertreter entsandt. In mehrstündiger eingehender Be ratung beschloß man, einen Unterausschuß einzusetzen, um die weitere Verfolgung der gegebenen Angelegenheiten aufzunehmen * * ft Sachsenburg. Am gestrigen Sonntag vormittags 8 Uhr wurde als DiakonuS der Ktrchfahrt Sachsenburg ein- gewiesen Herr Pastor Wilhelm Werner. Herr Superinten dent Jentsch-Chemnitz vollzog unter Assistenz des OrtSpfarrerS Schmidt und in Gegenwart des Kirchenvorstandes die feier liche Handlung. Die zugehörigen Gemeinden Sachsenburg, JrberSdorf und Schönborn waren durch die Gemeinderäte, die AnstaltSparochie Sachsenburg durch Herrn Oberinspektor Tränkner vertreten. Auch die Schulvorstände und eine zahl reiche Gemeinde hatten sich eingefunden. In herzandringender, hinreißender Rede legte der Herr EphoruS dem einzuweisenden Herrn die Herrlichkeit ?ind Verantwortlichkeit deS Seelsorg«« amtrS an das Herz und zumal in dieser heilig-ernsten Zeit des Krieges Und ermahnte die Gemeinde, dem noch jungen Geistlichen das notwendige Vertrauen nicht zu versagen. — Nach den Segenssprüchen des mit anwesenden I. Geistlichen und dem sehr wohl gelungenen Gesang des 23. Psalm durch Frauenstimmen mit Orgelbegleitung, hielt der Eingewirsene seine Antrittspredigt über Apostelgeschichte 4, 12: Nur Jesus unser Heil. 1. Das ist mein Bekenntnis, 2. Das ist meine Bitte. — Von weiteren öffentlichen Feierlichkeiten wurde im Hinblick auf dem Ernst der Zeit abgesehen. — Herr P. Werner, selbst aus einem Pfarrhaus gebürtig, hat in Rostock und Leipzig studiert, war 2 Jahre als Hauslehrer in Mecklenburg tätig, sodann Vi Jahr als Vika- in Hohenheida bei Leipzig und wirkte zuletzt 1 Jahr als Hilssgeistlicher in Mügeln b« Dresden. Die Notwendigkeit der Anstellung eines zweiten Geistlichen ergibt sich aus dem immer stärkeren Wachstum der Gemeinde, zumal des abgelegenen Orte« Schönborn durch die immer mächtiger anschwellende Zahl der Arbeiterschaft der Weidenmüllerschen Papierindustrie. — DaS mue Diakonat hat seinen Sitz in Schönborn, welches den Seelsorgrrbezirk des 2. Geistlichen bildet. Da eigene Kirche und Gottesacker auch in Schönborn vorhanden sind, wird in beiden Bezirken eine Vermehrung der Gottesdienste und noch intensivere Einzelarbeit möglich werden. Gott der Herr aber wolle feinen reichen Segen auf dieser Arbeit ruhen lassen, daß sein Reich immer tiefer und weiter in der Gemeinde Sachsenburg-Schön born Wurzel« und wachs«! — Dresden. Das groß« städtische Lazarett im AuS- stellungspalaste ist nunmehr soweit fertiggestellt, daß eine Besichtigung des Lazaretts stattfinden konnte ES erschienen hierzu auch der Prinz und di« Frau Prinzessin Johann Ge org. An einem ausgestellten Lageplan erläuterte zunächst Herr Generalarzt Geh. SanitätSrat Dr. CredS die Bestimmung der einzelnen Räume. Man gelangt von der Kuppelhalle aus zunächst in den großen Hauptsaal, der mit 120 Betten auSgestattet ist. Der anstoßende Konzertsaal ist gleichfalls mit 92 Betten besetzt, woran sich noch einige Nrbensäle an schließen, sodaß bis j.-tzt rund 300 Betten zur Aufnahme von Verwundeten und Kranken zur Verfügung stehen. In den nächsten Wochen sollen in Zwischenräumen von je 8 Tagen weitere 100 Betten übergeben werden bis die Zahl von 800 voll ist. Die hohen und schönen Räume sind durch Einbau von Heizkörpern, Wasserleitungen, Bädern usw. sür die Zwecke eines Lazaretts umgestaltrt worden. — DreSde». Der als erster Konzertmeister der König lichen Musikkapelle verpflichtete Professor Michael Preß ist russischer Staatsangehöriger. Mit Rücksicht hierauf ist seine Anstellung an dem Königlichen Institut von der General- dirrktion rückgängig gemacht worden. — Leipzig. Die Stadtverordneten haben in ihrer letzten Sitzung den Rat ermächtigt, bis zum Betrage von 500000 Mark Aktien bei der Leipziger Kriegskreditbank zu zeichnen. Der Rat ist diesem Beschluß beigetreten. — Für die in Ost preußen durch den Krieg geschädigten Einwohner wurden 10 000 Mark aus Sttftungsmitteln bewilligt. — Leipzig. Das V, Jahr alte Söhnchen eines in der Luckaer Straße wohnhaften Arbeiters, daS an Lungenent zündung krank darniederlag, wollt« am Mittwoch abend in der Abwesenheit seiner Mutter trinken. ES langte sich von einem Regal die erst« Flasche, die eS zu Gesicht bekam, her unter und trank von derem Inhalt. Die Flasch« «nthielt zum Unglück Salzsäure, und daS bedauernswerte Kind verbrannte sich innerlich so schwer, daß eS bald darauf starb. — Eheumitz. Ein gemeiner Bubenstreich wurde in den letzten Tagen an den bekannten Schillingschen Figuren auf dem Königsplatze verübt. Zu beiden Seiten des Brunnen- deckens erheben sich die herrlichen Gruppen „Abend" und „Nacht". Bubrnhände haben nun vorige Woche von der „Nacht" vier Zehr» und am Mittwochvormittag vom „Abend" eine Zehe des recht«« Fußes abgeschlagen. Di« Schilling schen Figuren, die früher die Brühlsche Terrasse in Dresden zierten, sind im August 1909 dem öffentlichen Schutze unserer Stadt übergeben worden. Hoffentlich gelingt eS, die Täter ausfindig zu machen und sie den Gerichten zur wohlverdien ten Strafe zu übergeben. — Als eine hier wohnhafte Ehe frau die von der Hain« nach der Jägerstraße führende Eisen« bahnbrücke passierte, fiel plötzlich rm Schuß und eS wurde die Frau von dem Geschoß an der Nase leicht verletzt. ES ! stellte sich heraus, daß in einer Bodenkammer eine» Hauses der Jägerstraße zwei junge Männer mit «ine« Luftgewehr Zielübungen nach einer i« der Kammer angebracht« Scheibe vorgenommen hatten und daß hierbei bei einem der Schütz« da» Bewehr vorzeitig losgegangen und der Schuß zum of fene« Fenster hinausgegangen war. — Aktiver-. Auch hier macht sich die Sucht geltend, KriegSrreignifse noch mehr aufzubauscken und zu übertreib«, als eS den Tatsachen entspricht und so weiter« Krrts« in gr«nzenlos« Beängstigung zu treiben. Daraufhin erläßt der Garntsonälteste Major von Hammerstrin-GeSmold im „Fretb. Anzeiger" folgende öffentliche Bekanntgabe: „Das Garnison kommando bittet die Bevölkerung Freibergs, den Angehörig« des Regiments 182 und Jäger 12 nicht Gerüchte zu erzählen, dir sie nicht durch positive schriftliche Mitteilung« oder Briefe beweise« könne«. — So wurdm z. B. die Frau« von Offi« zirreu und Unteroffizieren von fremd« L«tm gefragt, ob «S wahr sei, daß 182 nächtlich überfallen fei und dabet schwer« Verluste erlitt« habe. Diese Gerüchte sind geeignet, di« Au- gehörig« der im Felde stehenden Männer im höchsten Grade zu beunruhig«. DaS Garnisonkommando bittet, alle der artigen Gerücht« d«m Garnisonkommando mitzuteilm. Frhr. von Hammerstein-GeSmold, Major und Garnisonältest«." — Grimma. In d«r leerstehenden Golzen« Maschinm- fabrik solle» 4000 Gefangen« untrrgrbrachr werd«. Die Räume werden ber«itS entsprechend eingerichtet. — Meitze«. Seit dem 1. September ist di« Albr«chtS« bürg wieder geöffnet. Führungen erfolg« zu jeder Tageszeit. — Pla»e». Eine besondere Ueberraschung gab «S am Donnerstag abend auf dem oberen Bahnhof in Plauen beim Eintreffen eines Truppentransportes. Die d« Vorplatz be setzt haltende Zuschauermenge bemerkte beim Einfahren z«r größten Verwunderung, daß sich auf der Protze «ine» Feld geschützes ein auffallend kleiner Soldat befand. Der Fahr dienstleiter und Mitglieder des BsrpflegungSauSschufse» wur dm ebenfalls aufmerksam, und beim näher« Betracht« entdeckt« man, daß «S sich um rin« — 12 jährig«« Knab« hand«lte, d«r rin« Jugendwehrmütz« trug und von W«rdau aus den Zug benutzt hatte. Als er merkt», daß er entdeckt worden war, suchte er sich zu versteck«, indes half die» nichts. Der Fahrdienstleiter veranlaßte ihn, den Zug zu verlass«, und wohl oder übel mußte da» Bürschchen gehor chen. Besonders erfreut war er allerdings nicht, daß di« Fahrt so bald «in Ende gefunden hat, denn er wollt« doch gar zu gerne nach Frankreich, „um dort Franzos« zu seh«." Nachdem er mit einem Topf Kaffee und einer belegt« Brot schnitte gelabt worden war, die er sich recht gut münd« ließ, wurde der Kleine von einem Herm mit einer Fahrkarte versehen und mußte dann unter Aussicht eines zufällig an wesenden Werdauer Herrn die Rückreise in die Heimat an- treten. Mit den „Landsern" hatte er sich recht gut vertrage« und trennte sich deshalb auch nur ungern von ihnen. Im Elternhause wird dem unternehmenden Knirps wohl ein.etwa» „warmer" Empfang bereitet worden sein. — Reicheubach i. v. Am Donnerstag vormittag V,11 Uhr wurde der im Krankenhause gestorbene Kriegsgefangene Leutnant Thoris vom 4. französischen Jäger-Bataillon zu Fuß auf dem Friedhöfe in Reichenbach beerdigt. Herr Pfarr« Bange von der katholischen Kirchengemeindr nahm di« Ein segnung der Leiche in dn Leich«nhalle vor und hielt «in« ergreifrnde Gedächtnisrede. Die kurze Fei« verlief in all« SEe. — Waldenburg. Die Kind« des Fürsten von Albani« sind, von München kommend, hier eingetroffm. Sie werden im hiesigen Schloß bleib«. vkcd-k vr. tdeoi. Sedseker -j- Bischof Dr. theol. Scharfer, apostolisch« Vikar für Sachsen, ist Sonnabend «achmittag 4 Uhr in Schirgiswalde gestorben. Titularbischof Professor Dr. Aloys Schaefer wurde am 2. Mat 185S in Dingelstädt (EichSfeld) geboren. Seine Eltern übersiedelte« später nach Chemnitz, wo er die katholische Volksschule besuchte. Nach seiner Gymnastalzeit in Dresden und bestandenem Abi^ turienten-Examen studierte er in Prag und Würzburg Theologie und promovierte am 18. Dezember 1878 in Würzburg -um Dr. theol. Schon einige Monate früher war »S al» HUsSgeistlicher an die katholische Hoskirche zu Dresden berufen worden, von wo « im Jahre 1879 als Kaplan nach Plauen i. B. kam. Im Oktober desselben JahreS kehrte er in dieser Eigenschaft an die Hofktrche zu Dresden zurück und wurde gleichzeitig Lehrer de» Prinz« Friedrich August von Sachsen. Nebenbei versah er die Pfarr administration von Meißen. Am 19. März 1881 wnrde er 4um Kgl. Bayr. Lvrealprofessor am Lyzeum in Dilling« ernannt. Lom 1. Oktober 1885 bi« Ende März 1895 war er ordentlicher Pro fessor der Exegese deS neuen Testaments an der Akademie in Münster i. W. und darauf an der Universität in Breslau. AlS die Universität in Straßburg im Herbst 1903 eine katholisch-theo logische Fakultät erhielt, ging Schaefer als ordentlicher Professor nach Straßburg und leitete alS erster Dekan die Einrichtung der neuen Fakultät in die Wege. Im Frühjahr 1906 wurde Dr. Schaefer an Stelle deS am 28. Dezember 1905 gestorbenen Bi schofs Dr. Wuschanski apostolischer Vikar sür da» Königreich Sachsen und Titularbischof zu Abtlo, ferner apostolischer Präfekt in der Oberlaufitz und Dekan des DomstistL in Bautzen. Die Bischofs weihe erfolgte am 16. Mat 1906. Rom, 6. Sept. In der Sixtinischen Kapelle sand heute vormittag die feierliche Krönung de» Papstes statt. DaS beim L eiligen Stuhl beglaubigte diplomatische Korps, viele Vertreter deS souveränen Malteserordens und deS Ordens vom Heiligen Grab, deS römischen Patriziats, Delegattone« der Diözesen Genua, Prgli und Bologna, sowie die Brüder und Schwestern wohnten der Feier bei. Bart. Die Rebellen hielten am Sonnabend um '/,1 Uhr ihren Einzug in Durazzo. Der Zug bewegt« sich unter Vorantragung einer türkischen Fahne von der Brücke an d« Schiackstraße nach der Stadt, Der Mufti von Tirana er klärt«: Der Konak, auS dem unt« dem Jubel d« Anwesen den eine türkische Fhhn« herauSgehängt wurde, wird nun geschloffen und in diesem Zustande verbleiben, bis ein anderer Fürst kommt. Die früher« Ministerim wurdm amtlich ver siegelt. Die Stadt ist ruhig. Zahlreiche österreichische und rumänische Freiwillige haben Durazzo verlassen. — Fürst Wilhelm hat an die Albaner eine Proklamation gerichtet, in der er nur sagt, er verlasse vorläufig Albanim, um di« Auf- g«egten zur Ruhe kommen zu lassen. Kirchennachrichte« Flöha. Mittwoch abend» 8 Uhr »riegSbetstundr. Kirchenmusik.
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